Das Hörspiel in der Vorstellung der Hörer

Selbstbeobachtungen- Mit einem Geleitwort von Heinz Hartwig und einem kurzen Rückblick von Manfred Mixner- Lektorat: Verena Mogl
Taschenbuch
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ISBN 9783631561270
Erscheinungsdatum 19.12.2008
Genre Psychologie/Theoretische Psychologie
Verlag Peter Lang GmbH, Internationaler Verlag der Wissenschaften
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Kurzbeschreibung des Verlags

Die Hochzeit des Hörspiels war in den fünfziger Jahren. Wie junge Leute damals Hörspiele erlebten – ohne Fernsehen, ohne Earphone, ohne Hörbuch, – kann in diesem Buch nachgelesen werden, denn es enthält eine Untersuchung, die in jener Zeit durchgeführt wurde. Die damals zwanzigjährigen Hörerinnen und Hörer, die an dieser Untersuchung teilnahmen, beobachteten sich selbst: wie sie Innenräume, Straßenszenen und Landschaften ausmalten, Bösewichte, Helden und Liebespaare porträtierten, wie sie sich an ihre Körperempfindungen herantasteten und an ihre Stimmungen. Die Veröffentlichung dieser Selbstbeobachtungen wurde damals von Radiobürokraten unterdrückt, weil Wissen gefährlich war. Nur das Studio Graz hatte diese Angst nicht, und angeregt durch die anschließenden Gespräche mit den Redakteuren und Technikern des Senders, erfand Friedrich Knilli das Schallspiel. Es war eine Anwendung der in diesem Buch veröffentlichten Untersuchungsergebnisse und blieb bis heute eine Kampfansage an Hörspielfunktionäre.

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FALTER-Rezension

Ein Plädoyer fürs Stuhlrücken

Herwig G. Höller in FALTER 1-3/2009 vom 16.01.2009 (S. 50)

:: 1959 war "Hörspiel" bereits auf einem absteigenden Ast, Friedrich Knillis Hörspiel-Dissertation wollte zunächst niemand abdrucken. Welche Aktualität kann das nun erstmals publizierte Werk ein halbes Jahrhundert später haben? Abgesehen von einer Bedeutung für die steirische Kultur- und Medienhistorie – die Publikation mit Unterstützung der SPÖ-nahen "Steirischen Kulturinitiative" kann als nostalgischer Verweis auf das ehemals äußerst produktive Umfeld in Graz interpretiert werden, auf Zeiten, in denen das ORF Landesstudio als maßgeblicher und über die Landesgrenzen ausstrahlender Kulturproduzent auftrat.
Dennoch, das Hörspiel könnte, so schreibt Heinz Hartwig in seiner Einleitung, seinen zwischenzeitlich unterbrochenen Siegeszug auch jenseits des Öffentlich-Rechtlichen erneut fortsetzen: "Hörbücher" sind inzwischen zu einem relevanten Marktfaktor avanciert, die Lektüre von "Das Hörspiel in der Vorstellung der Hörer" könnte sich also lohnen.
Für seine psychologische Dissertation spielte Knilli Probanden jedenfalls Hörspiele vor und ließ sie nach dem Hörvorgang ihre Vorstellungen beschreiben. Die Ergebnisse, später auch Grundlage für Knillis Streitschrift zum "Totalen Schallspiel", sollten in den Sechzigerjahren zu einem Paradigmenwechsel führen. War man zuvor davon ausgegangen, dass Hörspiel dort beginnt, wo es finster wird, fand Knilli heraus, dass die meisten Vorstellungen seiner Probanden visuell waren. Dass – mit Vorbehalten – Blinde und Sehende Hörspiele auf die gleiche Weise wahrnehmen. Auch eine weitere Erkenntnis provozierte den damals extrem textlastigen Hörspielmainstream: "Abstandsloses" Hören, das Konzentrieren auf den Text, schadet der Fantasie, jedes Stuhlrücken kann hingegen den "Abstand" zum Gehörten vergrößern und ein fantasierendes Hören erzeugen.

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