

Der Kampf um Jerusalem
Tessa Szyszkowitz in FALTER 18/2025 vom 02.05.2025 (S. 19)
Zu Ostern rückt jedes Jahr Jerusalem ins Zentrum der Aufmerksamkeit, christliche Pilger strömen in die Via Dolorosa. Sonst dominieren jüdische und moslemische Einwohner die umkämpfte Stadt, auf die Israelis und Palästinenser als Hauptstadt Anspruch erheben.
Die israelische Historikerin Yfaat Weiss aber legt in ihrem neuen Buch "Verfehlte Mission" den Fokus auf die israelische Exklave in Ostjerusalem um die Hebräische Universität -an der sie unterrichtet -in den Jahren zwischen 1948 und 1967. Und wie ein zentraler Auftrag der Vereinten Nationen schiefging: Jerusalem vor der Teilung zu bewahren.
1947 hatten die Vereinten Nationen den Teilungsplan des britischen Mandats für das damalige Palästina beschlossen. Israel sollte neben einem arabischen Staat entstehen. Jerusalem sollte ungeteilt unter Aufsicht der Uno bleiben. Westjerusalem aber wurde nach der Gründung Israels israelisch, die Altstadt und Ostjerusalem gerieten unter jordanische Kontrolle. Was in groben Zügen bekannt ist, untermauert Weiss mit zahlreichen Details aus Dokumenten, die sie weltweit eingesehen hat.