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Kurzbeschreibung des Verlags
Waren politische Akteure früher primär das Objekt kritischer Spitzen in Satire und Komik, so sind sie gegenwärtig zunehmend als aktive Subjekte daran beteiligt. In den USA ist das schon länger der Fall und der Präsidentschaftswahlkampf 2016 zeigte, dass satirische Interviews dort zum festen Bestandteil der kommunikativen Infrastruktur geworden sind. In Deutschland agiert man noch etwas zurückhaltender, wobei der Bundestagswahlkampf 2013 einen ersten Höhepunkt der Beteiligung bildete. Politische Akteure suchen vor allem die Chance, in komischer Modulation das positive Image eines humorvollen Menschen aufzubauen, der unterhaltsam ist und über sich selbst lachen kann. Gleichzeitig setzen sie sich dabei jedoch einem hohen Risiko aus. Sie treten in Interaktion mit erfahrenen und oft kritisch ausgerichteten Medienakteuren, deren Komikgebrauch einer eigenen Unterhaltungslogik folgt. Dies birgt für Politiker die Gefahr von Unberechenbarkeit, im Fall ungeschickten Agierens sogar die Gefahr,albern, lächerlich und unseriös zu wirken. Der Band präsentiert die Ergebnisse eines empirischen Forschungsprojektes, das den Einsatz von Komik durch politische und mediale Akteure vor der Kamera thematisiert. Ein Schwerpunkt der Untersuchung gilt auch der Aneignung solcher Präsentationen durch die Fernsehzuschauer: Haben die Auftritte tatsächlich einen Einfluss auf die Wähler?
Am Wahlabend zählte Peter Klien zu den heimlichen Stars in der Hofburg. Er jagte Politiker mit Pointen, seine Fans jagten ihn mit Selfies. Der unerschrockene Comedy-Reporter der ORF-Late-Night-Show „Willkommen Österreich“ hat sich mit seinen frechen Fragen binnen eines Jahres zur Kultfigur gemacht.
So mancher Politiker fürchtet ihn mittlerweile mehr als ein Armin-Wolf-Interview. Im Wahlkampf ließ sich ÖVP-Chef Sebastian Kurz vor Klien abschirmen. Robert Lugar (vormals FPÖ, dann BZÖ, dann wilder Abgeordneter, dann Team Stronach, jetzt wieder FPÖ) flüchtete vor ihm gar aufs Klo. SPÖ-Chef Christian Kern und Norbert Hofer (FPÖ) stellten sich wiederum seinen Fragen und versuchten, ihnen mit Charme zu kontern. Aber was ist erfolgreicher? Flucht oder Selbstverarsche?
Im neuen Buch „Wahlkampf mit Humor und Komik“ beantworten das Wissenschaftler, die Comedy-Interviews mit deutschen Politikern analysierten und dazu betroffene Medienschaffende, Politiker und das Publikum befragten. „Humorkommunikation funktioniert wie ein besonders riskantes Investment: Gelingt es, ist eine besonders hohe Rendite möglich; geht es jedoch schief, dann werden auch besonders hohe Verluste realisiert“, erklärt Medienwissenschaftler Andreas Dörner von der Universität Marburg. Punkten können Politiker dabei vor allem bei jüngeren Fernsehzuschauern. Ältere empfinden freche Politikerinterviews hingegen eher als unangemessen für den politischen Diskurs. Und wer gewinnt? Das Publikum findet Politiker sympathisch, die selbstsicher, schlagfertig und humorvoll auftreten. Wer hingegen defensiv, unsicher und überfordert wirkt, nimmt Schaden.