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Kurzbeschreibung des Verlags
Was hat Migration mit Religion zu tun? In österreichischen Debatten wird diese Frage meist darauf reduziert, ob der Islam zu Österreich gehört und Muslime sich in die Gesellschaft integrieren. Der Band "Migration und Religion" stellt viel grundsätzlichere Fragen: Wie hängt die Veränderung religiöser Landschaften mit Wanderungsbewegungen zusammen? Wie verändert eine wachsende Religionsvielfalt die europäischen Gesellschaften und ihre Institutionen? Warum ist Religion im Migrationsdiskurs so präsent? Welche parteipolitischen Strategien führen zur Politisierung von Religion in der Einwanderungsgesellschaft? Was haben Migration und Religion mit Wertedebatten zu tun? Und welche Rolle spielen internationale Akteure, wenn es um Religion und Zuwanderung geht?
Um diese Fragen zu beantworten, bereitet die Autorin aktuelle Forschungsergebnisse aus der Migrations- und Religionsforschung gut verständlich auf. In jedem Kapitel werden die aufgeworfenen Fragen entlang dreier theoretischer Perspektiven durchgedacht und damit ein Spektrum wissenschaftlicher Denkweisen aufgezeigt. Leser:innen lernen die Blickwinkel der liberalen Theorie, des Sozialkonstruktivismus und des Multikulturalismus kennen, indem diese auf aktuelle Debatten aus Österreich angewandt werden. Als Beispiele dienen etwa die Reform des Islamgesetzes, die christliche Orthodoxie als migrantische Religion unterhalb der öffentlichen Wahrnehmungsschwelle oder das Kopftuchverbot in Schulen. Über die Diagnosen der gegenwärtigen Konflikte um religiöse Vielfalt hinaus skizziert das Buch Zukunftsperspektiven für Gesellschaft, Wissenschaft, Religionsgemeinschaften und Politik.
Die Rede von der Rückkehr der Religion in den politischen Alltag ist empirisch eng mit der Ankunft der muslimischen Migrantinnen und Migranten in europäischen Ländern verbunden. Im Band "Migration & Religion" geht die Politik-und Religionswissenschaftlerin Astrid Mattes der Frage nach, wie und warum Religion politisch zum Thema der Migration gemacht wird. Dabei handle es sich weniger um die substanzielle Dimension von Religionsvorstellungen oder etwa um die Orthodoxie, vielmehr gilt das politische Interesse der strategisch motivierten Politisierung. Mit dem Religionsbezug und der Anrufung christlich-abendländischer Werte und Traditionen erzeugen politische Parteien des rechten Spektrums ein ab-und ausgrenzendes Wir. Symbole und Rituale der "anderen" Religion dienen der Untermauerung einer restriktiven Migrations-und Integrationspolitik. Mattes' Buch gibt einen fundierten Überblick über die plurale religiöse Landschaft in Österreich, säkulare Entwicklungen und den Stellenwert von Religionsgemeinschaften in Politik und Gesellschaft.