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Kurzbeschreibung des Verlags
Als in einem westafrikanischen Dorf plötzlich alle Fische verschwinden, macht sich die junge Zeyna auf die Suche nach der Wahrheit und stößt auf ein Geheimnis, das in die Kolonialzeit zurückreicht
Nach einem schweren Sturm wird in einem westafrikanischen Dorf ein kleines weißes Mädchen angeschwemmt. Während viele Dorfbewohner*innen es aufnehmen wollen, wehrt sich die alte Madame Oumou entschieden – zu tief sitzen die Wunden der Kolonialzeit und die Erinnerung an die »Weißen Soldaten«. Doch das Dorf widersetzt sich und Zeyna darf bleiben. Als eines Tages alle Fische aus der Lagune verschwinden und die Erwachsenen ein Monster verdächtigen, macht sie sich auf die Suche nach den Geheimnissen ihres Dorfes – und findet Ava und in ihr eine unerwartete Freundin.
Eine märchenhafte Geschichte über Freundschaft und Zusammenhalt, die Monster der Vergangenheit und die Kraft der Fantasie, die jedes Kind in sich trägt.
da Diagne wurde 1992 in Wien geboren und hat familiäre Wurzeln im Senegal. Der daraus resultierende doppelte Blick bildet die Quelle ihres Debütromans für Kinder. Er spielt an der afrikanischen Westküste, und zwar zu zwei verschiedenen Zeiten mit zwei Heldinnen, die sich erst am Schluss begegnen. „Das eine Kind heißt Ava und hat eine Haut, die so dunkel ist wie der Anfang einer wunderschönen Reise.“ Zenya hingegen ist „so hell wie das Ende einer wunderschönen Suche“. Trotzdem wird sie, als Baby in einem Korb im Dorf an der Lagune angeschwemmt, von der Dorfältesten gemobbt und ausgeschlossen. Als die Fische aus der Lagune verschwinden, wird Zenya verdächtigt, daran schuld zu sein.
Der europäische Kolonialismus mit seinen Gräueln gibt den Hintergrund ab für die „Weißen Soldaten“ aus dem „Nordland“, die die Einheimischen ihrer Geschichten, Zeremonien und machtvollen, tanzenden Göttinnen berauben und sie zur Arbeit in den Goldminen versklaven. Auch das Kind Ava, das versucht hatte, die alten Geschichten zu bewahren und weiterzugeben.
Rassismus, also die Ablehnung von Menschen aufgrund ihrer Hautfarbe, das lernt man hier aber auch, funktioniert in verschiedene Richtungen. Denn auch Zenya wird wegen ihres Teints und ihrer angeblichen Abkunft von den Weißen Soldaten abgelehnt. Die Zeit des Schreckens liege doch schon lange zurück, verteidigt eine Frau sie. „Wer weiß da noch, wer wessen Nachfahre ist?“
Obwohl der Roman mit märchenhaften, magischen Elementen arbeitet, hat er eine politische Botschaft: Freundschaft und Zusammenhalt sind wichtiger als Hautfarbe und Herkunft. Er überzeugt durch seine Vielschichtigkeit, die kein Schwarzweiß anerkennt, sondern die Zwischen- und Mischtöne fokussiert.
Und nicht zuletzt durch seine anmutige Fabulierlust. Diese zeigt sich nicht nur an den liebevollen Personen- und Landschaftsbeschreibungen und den gelungenen Dialogen, sondern auch daran, dass das Erzählen selbst hier eine Hauptrolle spielt. Nicht nur mit der Geschichtenvermittlerin Ava, sondern auch mit ihrer 100 Jahre jüngeren „Schwester“ Zenya, die die Kinder ermutigt, „sich Geschichten auszudenken, von denen sie sich wünschten, dass es ihre eigenen Geschichten werden würden“.
Eine Parabel über die Wunden des Kolonialismus und eine Ode an die Kraft der Literatur.