

Dominika Meindl in FALTER 40/2023 vom 06.10.2023 (S. 30)
Ein Paar entfremdet sich bei der Suche nach einem Samenspender. Ein alter Fremdenlegionär verunglückt auf eine Weise, dass man es für Absicht halten könnte. Eine Frau wird aus Langeweile zur Erpresserin. Es sind oft nur Minuten, in denen sich die Figuren bei Rudolf Habringer in ihre Verhängnisse verstricken, in denen ihr bisheriges Leben aus dem Lot gerät. Mit dem Autor teilen sie ihre Wohnorte im Umland von Linz.
Habringer zeigt die Brutalität der "normalen" Verhältnisse, der monogamen Paarbeziehung, der Erwartungen und des Arbeitsalltags. Sein Stil ist auffällig unauffällig. Es gibt kaum Metaphern, die Sätze sind lakonisch und unmanieriert. Zugleich hat jede Figur ihren eigenen Sound. Habringer lässt die Leute reden, wie sie eben reden, in ihrer Sprachlosigkeit und Unfähigkeit, das Richtige zum rechten Zeitpunkt zu sagen.