

Kirstin Breitenfellner in FALTER 34/2024 vom 23.08.2024 (S. 32)
Als der Bäckerssohn Jakob Weinberger 1892, vier Jahre vor Anton Bruckners Tod, die Uraufführung von dessen Achter Sinfonie erlebt, will er herausfinden, wie ein Lehrerkind aus Ansfelden derart Außergewöhnliches komponieren kann. Christian Schacherreiter widmet seinem Landsmann Bruckner zum 200. Geburtstag -am 4. September ist es so weit - eine feinsinnige Romanbiografie, deren Plot an Thomas Manns "Doktor Faustus" erinnert. Ein rätselhafter Komponist, gesehen durch die Brille eines naiven Biografen.
Man begleitet Jakob bei der Recherche, während der ihm seine eigenen Lebensziele klarer werden. Dabei erfährt man viel über katholische Klöster, Bildungsinstitutionen (Bruckner war auch Lehrer) und die Kunstkritik der Zeit. Für Leser ohne musikwissenschaftliche Vorbildung allerdings keine ganz leichte Kost.