

Barbara Jany in FALTER 41/2024 vom 09.10.2024 (S. 30)
Am schönsten lesen sich Sophia Lunra Schnacks Texte in der Natur, auf den sonnenwarmen Steinen einer Insel im Mittelmeer beispielsweise. Schnack verbindet Gefühle mit Mimosen, Korallen und Rosmarin. Um Abschiede drehen sich die Erzählungen im Band "Worte wie Mandelblüte". Die Erinnerungen an geliebte Menschen verknüpft Schnack mit Orten: einer Wohnung, die ein letztes Mal durchstreift, einer Insel, die allein wieder besucht wird.
Wie schon in ihrem Debütroman zeigt sich die Autorin als Sprachspielerin und wechselt zwischen Lyrik und Prosa. Sie jongliert mit Worten und Bildern, lässt Artischockenfelder schlafen und setzt Tintenfischen Hortensienkronen auf. Viele ihrer mit feinen Pinselstrichen gemalten Sprachbilder sind flüchtig und brüchig, andere einprägsam und intensiv. Wie unsere Erinnerungen.