Ein leichter Tod

182 Seiten, Buch
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ISBN 9783701716654
Erscheinungsdatum 29.09.2015
Genre Belletristik/Erzählende Literatur
Verlag Residenz
Übersetzung Susanne Baghestani
LieferzeitLieferung in 2-5 Werktagen
HerstellerangabenAnzeigen
Residenz Verlag GmbH
Mühlstraße 7 | AT-5023 Salzburg
info@residenzverlag.at
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Kurzbeschreibung des Verlags

Wie befördert man sich möglichst schmerzlos aus dem Leben? Mit diesen Überlegungen beginnt der persönlich gefärbte Roman von Mojgan Ataollahi. Die 34jährige Ich-Erzählerin, eine Cutterin, hat gegen den Willen der Familie Majid geheiratet und ist mit ihm nach Behschahr ans Kaspische Meer gezogen. Nach jahrelangen körperlichen und seelischen Misshandlungen entscheidet sie sich schließlich zur Trennung und flüchtet mit der Tochter Matissa zu ihren Eltern nach Teheran.
Die Scheidung von Majid erweist sich angesichts der frauenfeindlichen Justiz jedoch als komplizierter als erwartet. Zermürbt von jahrelangen Gerichtsverhandlungen und desillusioniert von weiteren gescheiterten Liebesbeziehungen bezieht die Protagonistin unter dem Vorwand, ihre Filmstudien fortsetzen zu wollen, ein baufälliges Häuschen am Kaspischen Meer. Eigentlich plant sie ihren Selbstmord, der aber an teilweise grotesken Pannen scheitert, bis sie neuen Lebensmut gewinnt.
In diese Rahmenhandlung sind unterschiedliche Erlebnisse der Erzählerin kaleidoskopartig eingebettet: Szenen aus ihrer Ehe, traumatische Kindheitserlebnisse im Iran-Irak-Krieg (1980-1988), aber auch aktuelle gesellschaftliche Ereignisse. Die Szene ihrer Verhaftung durch die allgegenwärtige Moralpolizei wegen "unzüchtiger" Bekleidung auf der Straße gleitet über in die gewaltsam niedergeschlagenen Demonstrationen von 2009, als die iranische Bevölkerung gegen die umstrittene Wahl Ahmadinedschads protestierte.
Ihre Gespräche mit christlichen Konvertiten oder der tief verschleierten Freundin veranschaulichen eine Gesellschaft im Umbruch zwischen tradierten Werten, religiöser Ideologie und dem Drang nach Modernität, mit denen auch die Protagonistin ringt. Trotz aller Widerstände kommt sie am Ende zu der Erkenntnis, dass sie an diesen gewachsen ist und zu sich selbst gefunden hat.
Mit ihrem ersten Roman ist Mojgan Ataollahi ein beeindruckendes Porträt der iranischen Gegenwart gelungen, undogmatisch, selbstkritisch und gesellschaftskritisch, ohne Larmoyanz und gängige Klischees nimmt die Erzählerin sich und andere mit bissigem Humor aufs Korn.

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ISBN 9783701716654
Erscheinungsdatum 29.09.2015
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FALTER-Rezension

Dominika Meindl in FALTER 22/2016 vom 03.06.2016 (S. 32)

Mojgan Ataollahis Kindheit im Iran-Irak-Krieg ist nahtlos in eine Ehe mit einem Sadisten übergegangen. Zwar kann sie sich nach jahrelanger Qual zur Anzeige durchringen, doch im Gottesstaat ist für eine Frau keine Gerechtigkeit zu haben. Der Richter will sich sein Urteil mit Sex abkaufen lassen. „Einen Retter wird es nicht geben“, erkennt Moj­gan. Sie schwankt zwischen Suizidgedanken und Kampf.
Der Text ist stark autobiografisch. Die Protagonistin trägt den Namen der Autorin, deren Schreiben vom Widerstand gegen das Regime getragen wird. Bislang durfte im Iran nur ein Lyrikband von ihr erscheinen. Residenz hat sich um die Erstveröffentlichung eines Prosatextes bemüht. „Ein leichter Tod“ ist keine leichte Lektüre. Das liegt vor allem an den eindrücklichen Schilderungen über das Frau­sein im Iran, das einem Spießrutenlauf gleicht. Wer beim Lesen keine Wut bekommt, muss einen niedrigen Blutdruck haben.

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