Ronald Reagan initiiert gemeinsam mit seinem Kollegen Michail Gorbatschow ein Wettrüsten für erneuerbare Energien. Freilich sind die beiden nur Doppelgänger. Basierend auf der wahren Geschichte des burgenländischen Einwanderers Julius Koch (1926-2007), der aufgrund seiner frappierenden Ähnlichkeit mit dem 40. Präsidenten der USA zu dessen Double wurde und Einkaufscenter eröffnete, erzählt Clemens Berger die Geschichte der Politisierung eines Mannes.
Julius oder Jay, wie er sich nennt, ist ein grader Michl mit klaren Vorstellungen von Gut und Böse, aber auch ein Selbstdenker. Als solchem geht ihm irgendwann auf, dass der Mann, den er spielt, als Präsident oft fragwürdige Entscheidungen trifft. „Der Präsident“ ist ein zwischen Komik und Ernsthaftigkeit gut ausgewogener Roman, der streckenweise nur etwas mehr Tempo vertragen würde.
Sebastian Fasthuber
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FALTER 37/2020 vom 11.09.2020 (S. 28)