
Dominika Meindl in FALTER 3/2023 vom 18.01.2023 (S. 36)
In Innsbruck sucht Laura nach der Matura die Ideallinie fürs Leben. Frederike, kurz Fred, prekär lebende Wienerin Mitte 40, bangt ebenfalls vor der Zukunft. Beide kämpfen im vierten Roman der verdienstvollen heimischen Spoken-Word-Poetin Mieze Medusa gegen die Zumutungen des neoliberalen Patriarchats.
"Unser Leben ist doch kein Ulrich-Seidl-Film", sagt Fred. Es ist aber durchaus: "ewiges Hocken zwischen Stühlen, in den Nebenräumen, die wir trotzig in Freiräume umbenannt haben, Selfcare, weil sonst kümmert es ja niemand, und immer die Angst vor dem Alter". Zum Glück gibt es als Lichtgestalt die Rapperin Milla Yolobitch, an der die Autorin augenscheinlich viel Freude hat (inklusive Song zum Buch)."In aller Würde wütend gebliebene Feministinnen sind die beste Gesellschaft", sagt Fred einmal. Medusa ist mitgemeint.


