

Nathalie Grossschädl in FALTER 25/2012 vom 20.06.2012 (S. 30)
Johanna Fürstauer ist bislang eher mit kultur- und sittenkundlichen Texten sowie Büchern über klassische Musik aufgefallen. Ihr neuestes Werk handelt von der Katze: dem "animalischen Spiegelbild des kultivierten Menschen". Katzen haben es nicht nur auf das Sofa und ins Bett des Menschen geschafft, sondern auch den Hund auf den zweiten Platz in der Beliebtheitsskala der Haustiere verwiesen. Fürstauer erzählt über die ersten Annäherungsversuche, warum eine Katze Mohammeds Liebling wurde und in welchen Ländern Katzen immer noch auf dem Speiseplan stehen.
Sie widmet sich Katzen und Künstlern und ihren eigenen Tieren, etwa Peterle, ihrem ersten Kater. Der stattliche Bursche verlor auch während des Zweiten Weltkrieges nicht seine "verführerischen Rundungen", was ausgehungerte Kriegsopfer zwangsweise an halb vergessene Begriffe wie "Braten" denken ließ. Tatsächlich fand Peterle auch sein Ende als solcher. Fürstauers Buch ist aber mehr als eine Hommage an ihr Lieblingshaustier, nämlich ein Streifzug quer durch die Jahrhunderte und die Welt, die sich die Katze mit dem Menschen teilt.