Die Henne und das Ei

Auf der Suche nach dem Ursprung des Lebens
208 Seiten, Hardcover
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ISBN 9783701732487
Erscheinungsdatum 13.09.2011
Genre Biologie/Genetik, Gentechnik
Verlag Residenz
Sonstige Aufnahmen von Ursel Nendzig
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HerstellerangabenAnzeigen
Residenz Verlag GmbH
Mühlstraße 7 | AT-5023 Salzburg
info@residenzverlag.at
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Kurzbeschreibung des Verlags

Auf der Suche nach dem Molekül des Lebens

Was ist der Mensch? Jeder Mensch will wissen, was oder wer er ist. Bei ihrer spannenden Suche nach dem Molekül des Lebens hat die Biochemikerin Renée Schroeder bahnbrechende Entdeckungen gemacht. Auf der Suche nach Erkenntnis hinterfragt sie unerschrocken die Möglichkeiten der Genetik und bezieht im Disput um Glauben gegen Wissen eindeutig Stellung für die Wissensgesellschaft. Tabus kennt sie dabei nicht. Die Frage nach dem Ursprung des Lebens führt die Forscherin weit über die Grenzen ihres Faches hinaus zu den Grundfragen des Seins. Woher kommen wir, wo geht es hin? Wie funktioniert Evolution, und welche Rolle spielt der Zufall? Renée Schroeders undogmatisches Denken über die Grenzen unserer Wahrnehmung öffnet gedankliche Türen und macht neue Sichtweisen möglich. In diesem Buch erklärt uns die leidenschaftliche Wissenschaftlerin, was angewandte Bioethik ist und welche Bedeutung das HennEi für
unsere Zukunft hat, und sie führt uns ein in die wunderbare Welt der Moleküle.

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ISBN 9783701732487
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FALTER-Rezension

Gegen den Geruch abgestandener Laborluft

Robert Czepel in FALTER 41/2011 vom 14.10.2011 (S. 36)

Chemie: zwei Bücher zum Periodensystem der Elemente und der Suche nach dem Ursprung des Lebens

Jahre und Nächte haben eines gemeinsam: Sie leiden unter der Motto-Inflation. Lange Nächte werden mittlerweile in jedem öffentlich zugänglichen Gebäude – von Kirchen über Museen bis zu Forschungszentren – abgehalten, sofern sich dafür ein Bildungs- respektive Erbauungsaspekt finden lässt. Und die Jahre mit Themenschwerpunkt werden ebenfalls immer mehr.
So haben beispielsweise die Vereinten Nationen dem aktuellen Jahr gleich zwei Etiketten verpasst. 2011 firmiert als Internationales Jahr der Wälder und der Chemie. Beides ist inhaltlich nachvollziehbar.
Die Lungen der Erde leiden unter einer Funktionsstörung, bewirkt durch den stetigen Raubbau an den natürlichen Ressourcen. Und die Chemie hat in der öffentlichen Wahrnehmung auch schon mal bessere Zeiten erlebt.

Fenster auf und frische Luft!
Sie wurde gleichsam eingeklemmt zwischen zwei dominanten Fächern, der Physik und der Biologie, die den Raum für die großen Erzählungen der Naturwissenschaft okkupieren. Angesichts dieser Konkurrenz bleibt der Chemie wenig mehr als der Geruch abgestandener Laborluft.
Der Brite Hugh Aldersey-Williams hat nun die Laborfenster geöffnet und ordentlich durchgelüftet: "Das wilde Leben der Elemente" ist eine überfällige Korrektur des langweiligen Klischeebilds einer Disziplin, die in Wirklichkeit überall zu finden ist, sofern man nur genau genug hinsieht: im organischen Leben, in der Technologie und nicht zuletzt auch in unserer Kultur.
Hugh Aldersey-Williams bringt als studierter Chemiker das fachliche Rüstzeug mit und weiß als Kurator und Autor auch mit Erzählsträngen umzugehen. "Großartig … unterhaltsam und glänzend geschrieben", urteilte der britische Observer über sein Buch. Das kann man durchaus so stehen lassen.
Natürlich enthält Hugh Aldersey-Williams' Buch auch Lexikalisch-Naturwissenschaftliches. Eine Geschichte der ­Elemente muss notgedrungen mit einer ­Minimaldosis Lehrbuchwissen aufwarten: Die Geschichte von Dmitri Mendelejews Entdeckung des Periodensystems wird erzählt, alle Säulenheiligen des Metiers – von Curie bis Lavoisier – sind mit an Bord.
Doch Hugh Aldersey-Williams' eigentliche Intention ist eine andere. Sein Text ist der Nachweis dafür, dass man die Elemente auch ganz anders als nach Kernladungen und Elektronenkonfigurationen ordnen kann.
"Das wilde Leben der Elemente" ist der Entwurf eines kulturellen Periodensystems, in dem Geschichte und Geschichten die Ordnung der Dinge herstellen.

Das nutzloseste aller Metalle
Ordnungszahl 79, Serie Übergangsmetalle. "Gold", notierte der französische Arzt und Chemiker Etienne-François Geoffroy einmal, "ist von allen Metallen in der Physik das nutzloseste, außer man betrachtet es als Mittel gegen Armut."
Nutzen ist eben relativ: Dass gerade Gold Reichtum und Schönheit symbolisiert, lässt sich nur bedingt aus seinen chemischen Eigenschaften ableiten.
Für die Azteken, Inkas und andere Völker der Neuen Welt hatte das gelblich glänzende Edelmetall zwar eine rituelle Bedeutung, aber es besaß für sie keinen Handelswert.
Gold als Geld mit der Konnotation von Wohlstand und Macht zu versehen ist eine Erfindung der europäischen Kultur – mit allen Ambivalenzen. So weiß Hugh Aldersey-Williams auch von Räuschen und Kriegen zu erzählen, die von dem lange begehrtesten aller Metalle ausgelöst wurden, aber er hätte seine Hausaufgaben nicht gemacht, wenn er nur bekannte und erwartbare geschichtliche Verweise zusammengetragen hätte.
Wussten Sie etwa, dass eine Tonne Meerwasser durchschnittlich 20 Milligramm Gold enthält? Umgerechnet auf den aktuellen Marktwert wäre das Gold in den Weltmeeren bis zu 300 Billionen britische Pfund wert. Mit Betonung auf "wäre": Die Gewinnung würde nämlich noch mehr kosten.
Hier stinkt's
Ordnungszahl 92 und 94, Serie Actionoide: Das radioaktive Element Uran hat seinen Namen vom Planeten Uranus, der wiederum nach dem griechischen Gott Uranos benannt wurde.
Insofern wäre zu erwarten gewesen, dass Glenn Seaborg, der Entdecker des Plutoniums, damit auf die griechische Mythologie verweisen wollte.
Aber Seaborg war Pluton, der Gott der Totenwelt, völlig unbekannt, als er sich mit seinen Kollegen für diesen Namen entschied. Er sei, schrieb er später, einfach dem "planetarischen Präzedenzfall" gefolgt.
Dafür hat der amerikanische Chemiker ein kleines Scherzchen im Periodensystem hinterlassen. Nach den gängigen Regeln hätte das Kürzel für Plutonium "Pl" heißen müssen, aber er entschied sich für "Pu", was übersetzt so viel heißt wie: Hier stinkt's.

Was war zuerst?
Als Beitrag zum Jahr der Chemie lässt sich auch "Die Henne und das Ei" der Wiener Genetikerin Renée Schroeder betrachten. Schroeder beschäftigt sich im Rahmen ihrer Forschung mit der RNA – einem Molekül, das nach Ansicht vieler Fachleute der Urkeim des Lebens gewesen sein könnte.
Die RNA hat nämlich eine Doppelbegabung: Sie kann (wie Proteine) chemische Reaktionen katalysieren, und sie kann (wie die DNA) Information speichern.
Möglicherweise war die Ursuppe, aus der die primitivsten Lebensformen hervorgingen, eine "RNA-Welt". Neben biochemischen Themen streift Schroeder in 13 Kapiteln auch Gender-, Bildungs- sowie Ethikfragen und entwickelt ihre persönliche Lebensphilosophie.
"Ich rede sehr gern. Aber ich schreibe sehr ungern", notiert sie im Vorwort zu ihrem Buch, das aus Gesprächen mit der Journalistin Ursel Nendzig entstanden ist.
Die Affinität zum Gesprochenen ist dem Geschriebenen in der Tat ein wenig anzumerken. Zur Not lese man den Text eben als persönlich gehaltenen Vortrag.

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