Alle satt?

Ernährung sichern für 10 Milliarden Menschen
160 Seiten, Taschenbuch
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Reihe Leben auf Sicht
ISBN 9783701734191
Erscheinungsdatum 26.01.2021
Genre Sachbücher/Natur, Technik/Natur, Gesellschaft
Verlag Residenz
Reihe herausgegeben von Thomas Weber
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HerstellerangabenAnzeigen
Residenz Verlag GmbH
Mühlstraße 7 | AT-5023 Salzburg
info@residenzverlag.at
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Kurzbeschreibung des Verlags

Wir haben es satt: Landwirtschaft und Ernährung werden heute in der breiten Öffentlichkeit heiß diskutiert, denn in naher Zukunft werden zehn Milliarden Menschen auf unserem Planeten leben. Aber kann die Menschheit mit biologischer Landwirtschaft ernährt werden? Ist das Essen von Tieren ein Sündenfall? Zerstört eine auf Hightech basierte industrielle Landwirtschaft den ländlichen Raum, verbraucht sie die natürlichen Ressourcen und treibt sie die Menschen in die Städte?
Urs Niggli hat einen visionären Plan für die Ernährung der Welt entworfen. Eine lohnende Lektüre für Foodies und für alle, die gutes Essen schätzen.

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ISBN 9783701734191
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FALTER-Rezension

Katharina Kropshofer in FALTER 26/2024 vom 28.06.2024 (S. 44)

Mehr als 30 Jahre hat Urs Niggli zum Biolandbau geforscht. In "Alle satt?" sucht er nach Wegen, eine wachsende Weltbevölkerung zu ernähren. Ihn treibt die Frage um, wie sich neben dem Biolandbau die gesamte Landwirtschaft ökologisieren lässt. Als unverzichtbar sieht er Wiederkäuer, weil nur sie für den Menschen nicht verwertbares Gras in Proteine umwandeln können. Für die Biobranche, aus der Niggli kommt, setzt es Lob und Kritik.

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Zwischen Naturnähe und Hightech: Wie alle satt werden

Juliane Fischer in FALTER 10/2021 vom 12.03.2021 (S. 53)

Zehn Milliarden Menschen werden bald auf der Erde leben. Daher brauchen wir bis 2050 um 50 Prozent mehr Nahrungsmittel, hat die Welternährungsorganisation (FAO) errechnet. Wie werden alle satt? Diese existenzielle Frage hat sich Urs Niggli gestellt.

Er habe „die faszinierende Wandlung und Zähmung einer ganz ursprünglichen Pionierbewegung“ erlebt, schreibt er über die Entwicklung der Biolandwirtschaft. Selbst stand der Agrarwissenschaftler dem Schweizer Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) vor. Als undogmatischer Kopf berät Niggli nun die Uno für den Ernährungsgipfel im kommenden Herbst.

Sein erstes Buch startet mit einer Bilanz der letzten 180 Jahre Landwirtschaft. Den Abgesang auf den Planeten liefert es nicht. Die Problemzonen sind ohnehin bekannt: Klimawandel, Artensterben, Süßwasser wird knapp, der Regenwald auch.

Es muss sich etwas ändern, und zwar komplett. Das stellt Niggli fest, aber er lässt sich für seine Zukunftsvorschläge nicht in eine Ecke drängen. Wäre „das Beste aus beiden Welten“ nicht von der gegenwärtigen Regierung als Motto besetzt, ließe es sich auf seinen Plan ummünzen. Konventionellen Bauern rät er: Weg vom „NPK-Denken“, das mit Nitrogenium (Stickstoff), Phosphor und Kalium die Erträge in einer leblosen Landwirtschaft pusht. Aber auch Biobauern müssten Neuerungen zulassen.

Bio sei die einzige klima- und bodenverträgliche Lösung, aber mit Bio allein bekommen wir die zehn Milliarden nicht satt. Wir müssen weniger Lebensmittel verschwenden und weniger Getreide als Tierfutter verwenden. Es braucht Mut zur Transformation, also mehr Molekularbiologie, Nanotechnologie und Digitalisierung. Gemeint sind nicht unbedingt riesige Maschinen, sondern auch der indische Bauer, der auf sein Bild von der Euterentzündung seiner Kuh via App rasch Behandlungsvorschläge erhält.

Niggli missioniert nicht; er blickt hinter Widersprüche und fordert neue Möglichkeiten, ohne altes Wissen zu vergessen. Vieles sei in der modernen Landwirtschaft beinahe verlorengegangen und habe nur dank Biolandbau überlebt. Nostalgiegetränkte Romantik entlarvt er aber. „Vielleicht fehlt mir einfach das Gen, das die Vergangenheit, das Landleben und die eigene Jugend verklärt“, meint er kokett.

Agrarökologie statt Monokultur, kurze Ernährungsketten statt globalen Handels lautet die Devise. Wir müssten deutlich mehr Hülsenfrüchte als Fleisch essen, und das müsse von Weidetieren stammen. Schweine und Hühner sollte es nur mehr so viele geben, wie wir mit Abfallprodukten aus dem Ackerbau und der Lebensmittelverarbeitung füttern können.

Auf die 400 Millionen Hektar hingegen, auf denen heute Mais, Soja und andere Futtergetreide wachsen, gehören die 700 verschiedenen Hülsenfruchtarten hin. Sie können wesentlich mehr Leute direkt ernähren, als dies über den „Umweg“ Fleisch möglich ist. Wiederkäuer wie Rind und Schaf, die für den Menschen nicht verwertbares Gras in Proteine umwandeln können, sieht Niggli als unverzichtbar.

Urs Nigglis Blick ist weit. Er reicht bis nach Indonesien, wo für Palmölplantagen 100.000 Quadratkilometer Moorgebiet trockengelegt wurden. Was dort täglich an Kohlenstoff freigesetzt wird, ist mehr als die Menge der Klimagase der EU. Solche Beispiele sind wichtig, um ein Gespür für die Dimensionen in diesem komplexen Thema zu entwickeln. Das Potenzial, alle sattzubekommen, ist da. Bleibt zu hoffen, dass Nigg­li agrarpolitisch etwas umsetzen kann. Er scheint zu wissen, wie es geht.

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