Iris Meder, Tano Bojankin, Hermann Czech, Georg Gaugusch, Hedvig Hedquist, Friedrich Kurrent, Christopher Long, Iris Meder, Soma Morgenstern, Georg Schöllhammer, Susanne Scholl, Gustav Szekely, Peter T Kristensen, Nader Vossoughian
Lieferzeit
Lieferung in 2-5 Werktagen
Herstellerangaben
Anzeigen
Verlag Anton Pustet e.U. Bergstraße 12 | AT-5020 Salzburg michaela.schachner@pustet.at
Unsere Prinzipien
✔ kostenlose Lieferung innerhalb Österreichs ab € 35,–
✔ über 1,5 Mio. Bücher, DVDs & CDs im Angebot
✔ alle FALTER-Produkte und Abos, nur hier!
✔ hohe Sicherheit durch SSL-Verschlüsselung (RSA 4096 bit)
✔ keine Weitergabe personenbezogener Daten an Dritte
✔ als 100% österreichisches Unternehmen liefern wir innerhalb Österreichs mit der Österreichischen Post
Kurzbeschreibung des Verlags
Josef Frank war einer der bedeutendsten Köpfe der Wiener Moderne. 1885 in Baden bei Wien geboren, entstammte er dem liberalen, assimilierten jüdischen Bürgertum. In deutlicher Opposition zum über-ästhetisierten Gesamtkunstwerks-Denken der Wiener Werkstätte etablierte Frank seit den 1910er-Jahren gemeinsam mit Oskar Strnad, Oskar Wlach und anderen eine neue, undogmatische Auffassung moderner Architektur. Seine schlicht, zwanglos und wie improvisiert eingerichteten Intérieurs waren beispielhaft für sein Konzept einer Synthese aus bürgerlichem Wohnhaus und dem Künstleratelier der Bohème und standen für eine zunehmend populär werdende 'Wiener Schule' einer kritischen Moderne. Gemeinsam mit Oskar Wlach betrieb Frank in Wien das Einrichtungsunternehmen 'Haus und Garten'. 1934 zog er mit seiner schwedischen Frau nach Stockholm, wo er kaum mehr baute, aber bis zu seinem Tod 1967 noch heute beliebte Möbel, Gebrauchsgegenstände und Stoffe für das Einrichtungshaus 'Svenskt Tenn' entwarf. Das Buch beleuchtet in Form von Essays renommierter Frank-Forscher aus unterschiedlichen Disziplinen, aber auch persönlichen Erinnerungen die verschiedenen Facetten von Franks vielfältigem und immer wieder überraschendem Schaffen.
Iris Meder, Tano Bojankin, Hermann Czech, Georg Gaugusch, Hedvig Hedquist, Friedrich Kurrent, Christopher Long, Iris Meder, Soma Morgenstern, Georg Schöllhammer, Susanne Scholl, Gustav Szekely, Peter T Kristensen, Nader Vossoughian
Lieferzeit
Lieferung in 2-5 Werktagen
Herstellerangaben
Anzeigen
Verlag Anton Pustet e.U. Bergstraße 12 | AT-5020 Salzburg michaela.schachner@pustet.at
Unsere Prinzipien
✔ kostenlose Lieferung innerhalb Österreichs ab € 35,–
✔ über 1,5 Mio. Bücher, DVDs & CDs im Angebot
✔ alle FALTER-Produkte und Abos, nur hier!
✔ hohe Sicherheit durch SSL-Verschlüsselung (RSA 4096 bit)
✔ keine Weitergabe personenbezogener Daten an Dritte
✔ als 100% österreichisches Unternehmen liefern wir innerhalb Österreichs mit der Österreichischen Post
Das Jahr 1968 fand in Wien nicht an den Universitäten statt, sondern, etwas verspätet, unter anderem in Weidlingau am westlichen Stadtrand. Den 1969 ausgeschriebenen Wettbewerb eines betreuten Zentrums für gefährdete Kinder und Jugendliche gewann der Architekt Anton Schweighofer mit einem Konzept, das kein geschlossenes Heim vorsah, sondern eine urbane Verdichtungszone mit teilweise öffentlicher Nutzung. Als die Stadt des Kindes 1974 eröffnet wurde, war sie ein reformpädagogisches ebenso wie ein architektonisches Vorzeigeprojekt, das in der internationalen Fachpresse vielfach publiziert wurde.
Am Rand des Wienerwaldes plante Schweighofer eine Anlage mit der kleinstädtischen Struktur einer zentralen Piazza, die zwei parallele Trakte verbindet. Zum Wald hin liegen, kammartig gereiht, fünf Familienhäuser, in denen Kinder in Kleingruppen mit betreuenden Pädagogen lebten. Wer einmal Gelegenheit hatte, die Häuser von innen zu sehen, kann Schweighofers Fähigkeit nur bewundern, unterschiedliche Raumstrukturen von privaten Rückzugsbereichen über halböffentliche Zonen bis zu Gemeinschaftsräumen zu schaffen. Lichtdurchflutete Atrien nehmen die Treppenhäuser auf, unter den Treppen entstanden höhlenartige Rückzugsräume mit Bullaugenfenstern zu den seitlichen Terrassen. Für kleinere Kinder müssen diese geschützten Spielbereiche paradiesisch gewesen sein. Terrassen auf allen Ebenen und nach allen Himmelsrichtungen verbinden die Wohneinheiten miteinander.
Mit dem Bauen für Kinder hatte Schweighofer Erfahrung – unter anderem hatte er einen Kindergarten in St. Andrä-Wördern und SOS-Kinderdörfer in Indien und Korea realisiert, zeitgleich mit der Stadt des Kindes entstand außerdem der Kindergarten Allentsteig. Schweighofer berief sich dabei immer auf das Recht der Kinder auf eine auch architektonisch lebenswerte Umgebung.
Diese humanistische Grundhaltung ist in der Stadt des Kindes überall zu spüren. Eine Vielfalt von unterschiedlich großen nutzungsneutralen Innen- und Außenräumen und Freiflächen prägt die Anlage. Offene Gänge auf mehreren Ebenen verbinden die Familienhäuser untereinander und mit dem straßenseitigen Trakt. Dort liegen in den hotelartig strukturierten oberen Stockwerken zweigeschoßige Miniapartments für Jugendliche, die deren Bedürfnis nach Eigenständigkeit respektieren, außerdem verschieden große Veranstaltungsräume mit variabler Nutzung, auf Straßenlevel die öffentlichen Einrichtungen wie Schwimmbad, Sporthalle, Keramikwerkstatt, Café und Theater.
Das progressive Konzept einer sozial durchlässigen Einrichtung ging auf, lokale Hausfrauen nutzten Sportplatz und Turnhalle, Kinder aus der Stadt des Kindes freundeten sich mit solchen aus den umliegenden Einfamilienhausvierteln an. Eine Bronzeplastik von Maria Biljan-Bilger hieß Ankommende willkommen, Mauern gab es nicht. Eine offene Durchfahrt, flankiert von einem turmartigen Personalwohnhaus, bildete den Eingang. Es soll nach den Plänen der Stadt Wien ebenso abgerissen werden wie drei der fünf Familienwohnhäuser, Theater, Café und ein Großteil des Jugendlichen-Wohnbereichs, insgesamt rund zwei Drittel des Komplexes. Die Pläne dieser willkürlichen Amputation vergleicht der Architekt Hermann Czech mit einem Teilabriss des Karl-Marx-Hofes. Auch der Döblinger Gemeindebau, man mag sich bei der Stadt daran dunkel erinnern, war einmal ein Vorzeigeprojekt des Roten Wien.