How to wear a Dirndl

(K)eine Gebrauchsanleitung. Die lebenslustige Selbstbefreiung eines Kleidungsstücks
104 Seiten, Buch
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ISBN 9783702511425
Erscheinungsdatum 15.07.2024
Genre Ethnologie/Volkskunde
Verlag Verlag Anton Pustet Salzburg
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HerstellerangabenAnzeigen
Verlag Anton Pustet e.U.
Bergstraße 12 | AT-5020 Salzburg
michaela.schachner@pustet.at
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Kurzbeschreibung des Verlags


Die lebenslustige Selbstbefreiung eines Kleidungsstücks

Das Dirndl, ein Objekt der Feierlust und des Lifestyles, präsent auch auf dem politisch-populistischen Parkett, Schnellkonsumklamotte auf Volksfesten und Reibebaum kulturkritischer Menschen. Dieser Essay zeichnet die Entwicklung des Dirndls aus dem Geist der Moderne nach und trägt dem wirtschaftshistorischen wie sozialpolitischen Einfluss darauf Rechnung.

Vom internationalen, schöngeistigen Dirndl-Chic aus den Anfangsjahren der Salzburger Festspiele bis zur identitätspolitisch-naiven Charmeoffensive des österreichischen Kanzlers Leopold Figl auf damals beliebten Dirndlbällen, von der Rolle in Softpornos, dem Vorteil durch die Globalisierung bis zu emanzipierten, subversiven Dirndlaktivistinnen reichen die Überlegungen und Recherchen.

Was das Dirndl mit der Figur zu tun hat und wie viele Überbleibsel des einstmaligen internationalen Dirndlfolklorismus noch immer, oder wieder, anzutreffen sind, wie viel Mode in ihm steckt und wie viel Rassismus, all dies regt an, dem Dirndl Aufmerksamkeit zu schenken.

„Das Dirndl ist bei alldem – und vergessen Sie jetzt alle großen mythischen Narrative – eine modische Requisite neben anderen im hauseigenen Kleiderschrank. Die meisten tragen es wie eine freche Laune, andere nutzen es für ein kulturelles Statement. Entgegen so mancher großen identitätspolitischen Erzählung ist es dennoch Frucht der Mode und Ergebnis technischen Fortschritts – und nicht Ausdruck eines ,volksechten‘ Stammesdiktates.“

- Ein rasanter Streifzug durch die Geschichte des Dirndls – von der „mode à la Tyrolienne“ bis zu „Reclaim The Dirndl“
- Mit historischem Bildmaterial
- Für alle, die ihr Dirndlgwand gern tragen – und jene, die es einmal (an)probieren wollen
- Ein Beitrag zur aktuellen „Leitkultur“-Debatte

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ISBN 9783702511425
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Verlag Verlag Anton Pustet Salzburg
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FALTER-Rezension

Kein Dirndl-Knigge, denn in der Tracht gibt's keine Sünd'

Nathalie Grossschädl in FALTER 30/2024 vom 26.07.2024 (S. 28)

Das Dirndl ist Jahr für Jahr Hauptakteur der Oktoberfestfolklore und darf auf keinem Kirtag fehlen. Vor fast 100 Jahren firmierte die alte alpenländische Volkstracht kurzzeitig als "mode à la Tyrolienne" in Modemagazinen. Dabei hat das Kleidungsstück eher Salzburger Wurzeln, erzählt die Südtiroler Ethnologin Elsbeth Wallnöfer in ihrem schmalen Buch "How to wear a Dirndl" über die Historie des Trachtenkleids. Später habe der Designer Carl Mayr, Bonvivant aus Henndorf am Wallersee, in den 1930er-Jahren die Schickeria im Salzburger Festspielmilieu auf das Couture-Dirndl gebracht.

Nach dem Ersten Weltkrieg avancierte das Kleid zum Lieblingsoutfit für besondere Anlässe, und zur Faschingszeit waren Dirndlbälle angesagt, sogar in Wien: "Im März 1921 fand im Casino am Schwarzenbergplatz der erste Dirndlball statt." Und dann, bevor das Dirndl dank der kosmopolitisch ausgerichteten Festspiele international abheben konnte, legte sich der Mief über das Gewand. Mit dem Aufstieg der Nazis wurde die ursprünglich von kirchlichen Traditionen geprägte Tracht mit NS-Ideologie aufgeladen.

Dennoch schaffte sie es nach 1945, als Zeichen österreichischer Gemütlichkeit mit unpolitischem Charme aufzutreten. Der "Austrian Look" habe zur Imagepolitur als treuherziges Dirndl-Charming-Land wesentlich beigetragen, so Wallnöfer.
Die Heimatexpertin lässt in ihrem 100-Seiter auch Softporno-Kassenschlager wie "Unterm Dirndl wird gejodelt" mit Konstantin Wecker nicht unerwähnt und erklärt, wie sich das Prêt-à-porter-Teil zur Konsumklamotte entwickelte. Sogar US-Star Kim Kardashian trägt bei Bayernbesuchen Edeldirndl. Eine Gebrauchsanweisung benötige das Dirndl nicht, meint Wallnöfer, denn wie überall in der Mode sei auch in der Tracht alles erlaubt. Das Buch setzt sich spannend mit der Befreiung eines Kleidungsstücks auseinander und liest sich so spritzig, dass es sogar als Schwimmbadlektüre taugt.

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