Ehrenrunden im Salon

Kultur - Literatur - Betrieb. Essay
176 Seiten, Hardcover
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ISBN 9783706543927
Erscheinungsdatum 28.02.2007
Genre Sprachwissenschaft, Literaturwissenschaft/Deutsche Sprachwissenschaft, Deutschsprachige Literaturwissenschaft
Verlag Studien Verlag
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Kurzbeschreibung des Verlags

Die Meinungsleader in den reichen, "westlichen" Ländern der Welt berufen sich in ihrer Legitimation grundsätzlich auf Kultur und Demokratie. Das Geistesleben und seine Institutionen, der Kultur- sowie der Wissenschaftsbetrieb verfahren allerdings großbürgerlich und feudal, wie eine Mischung von Salon und Tafelrunde, Fürstenhof und auch Funktionärsbüro. Dies lässt sich im Literaturbetrieb ebenso beobachten wie in den Geisteswissenschaften, im Kunstmilieu wie an den Universitäten, sei es nun in Deutschland oder in den USA, in der Schweiz oder in Brasilien, in Österreich oder in Spanien.
In einer Kulturkrise, mit einer Stagnation der Demokratie in einer Globalisierung, wird dieses Paradigma, der Kulturmechanismus Salon-Fürstenhof, verstärkt zu einer mächtigen Fassade, die bis heute wirkt: moralisch-kulturelle Beteuerungen und zugleich die Unfähigkeit, das Andere neben sich zu ertragen; egalitäre Behauptungen und zugleich elitäre Machtkonzentrationen.
Die Unsicherheiten im akademischen und im kulturellen Leben stellen grundlegende Übereinkünfte in Frage. Der Autor tot, die Literatur im Eimer, die große Erzählung unmöglich, alles Walzer auf dem Vulkan?
In dieser aktuellen Situation leistet Klaus Zeyringer eine Kulturkritik der ganz besonderen Art: Seine Analyse beinhaltet sowohl den historischen Hintergrund als auch den Blick auf Schauplätze und heutige Mechanismen mit ihren sozialen, kulturellen und politischen Auswirkungen.

Der Autor:
Klaus Zeyringer, Universitätsprofessor für Germanistik an der Université Catholique de l'Ouest, Angers/Frankreich sowie Universitätsdozent an der Universität Graz. Literaturkritiker, insbesondere für "Der Standard", "Volltext" und "Literatur und Kritik".

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ISBN 9783706543927
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FALTER-Rezension

Armin Thurnher in FALTER 20/2007 vom 18.05.2007 (S. 62)

Die meiste Literatur ist Literatur über Literatur, man erkennt es nur nicht gleich. Dieses Buch macht schon im Titel alles klar, und auch wieder nicht. Ehrenrunden dreht man nach einem Sieg, aber wer hier gewonnen hat, steht nicht fest. Eher sieht man die Literatur auf der Verliererseite. Ihre Feinde sind zahlreich und allesamt literarisch gerüstet. Es sind die Deutungsmächtigen im Salon, die deutschen Klassiker mit ihren publikumsfeindlichen Moralkeulen, die Aufsteller diverser, scheinbar ewiggültiger Kanons, die vorurteilsbehafteten und schlampig lesenden Kritiker.

Klaus Zeyringer, in Frankreich und Österreich lehrender Germanist, auch als Literaturkritiker bekannt, überführt sie alle. In seinem Essay nimmt er uns auf eine weite Reise, die allerdings teilweise ziemlich sprunghaft ausfällt. Gar zu flott springt er von einer zur anderen Epoche, vom einen zum anderen Kontinent. Hurtig treten "an Stelle von Feudalherren Manager globaler Unternehmen - und Geistesfürsten". Hier wird nicht viel differenziert, hier wird Deutungsmacht attackiert. Plattes mischt sich mit interessanten Einsichten und Ansätzen, der Essay wird zur Mischkulanz.

Vielen von Zeyringers Urteilen wird man zustimmen, etwa der Verteidigung des Romanautors Daniel Kehlmann gegen seine Rezensenten oder der Polemik gegen die Verkünder von Kanons. Am Ende aber hat man das Gefühl, dass Ehrenrunde auch so viel bedeutet wie leere Kilometer.

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