

Was sozialer Wohnbau braucht
Barbaba Tóth in FALTER 37/2014 vom 12.09.2014 (S. 16)
Das Alpbacher Forum versteht sich als nationale Denkinstitution. Für alle, die es im August nicht ins Bergdorf schaffen, gibt es auch Debatten zum Nachlesen. Etwa den Sammelband "Wohnbaukultur in Österreich", der auf den Alpbacher Baukulturgesprächen der letzten Jahre aufbaut und dort auch präsentiert wurde. Viele Texte kreisen um das Thema sozialer Wohnbau und leistbares Wohnen, was das Buch zu einem idealen Reader vor den Wiener Wahlen im Jahr 2015 macht. Herausgeber Jörg Wippel, Geschäftsführer eines großen privaten Bauträgers, schlägt etwa vor, ein "gesamtheitliches Wohnrecht" zu schaffen, mit einer österreichweiten, einheitlichen Normwohnung, einem taxativ aufgezählten Zu- und Abschlagsystem und kräftigen Zuschlägen für unbefristete Vermietungen. Das wäre seiner Meinung nach das Ende der "geschützten Sektoren", dafür gäbe es mehr Markt und mehr Schutz. Solche – zum Teil provokanten, aber sicherlich diskussionswürdigen – Vorschläge finden sich viele im Sammelband.