Das Jahr vierundzwanzig

88 Seiten, Hardcover
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ISBN 9783707601664
Erscheinungsdatum 01.09.2003
Genre Belletristik/Essays, Feuilleton, Literaturkritik, Interviews
Verlag Czernin
Übersetzung Michael Stavaric
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Czernin Verlags GmbH
Kupkagasse 4/3 | AT-1080 Wien
office@czernin-verlag.com
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Kurzbeschreibung des Verlags

Patrik Ouredník beschreibt in seinem ungewöhnlichen Buch "Das Jahr vierundzwanzig" die Jahre 1965 bis 1989 in der damaligen Tschechoslowakei als persönliche und unmissverständliche Erinnerung an ein Leben im realen Sozialismus. Das "Sich-Erinnern" wird dabei zum maßgeblichen Faktor des "Verstehens" einer ganzen Generation, deren Alltag von Frustration und Ohnmacht geprägt ist.

Das totalitäre System und die daraus resultierenden Fatalitäten ersticken, die Hoffnung auf ein eigenständiges Leben. Ouredník erinnert sich der Zeit des Prager Frühlings, der Normalisierungsära und der Sanften Revolution, an deren Ende die ersehnte Freiheit wartet. Er knüpft mit seiner Methodik an die literarischen Experimente zweier Autoren: Joe Brainard und Georges Perec. Einen wesentlichen Unterschied bildet allerdings die Tatsache, dass Ouredník "wichtigen" Erinnerungen nicht ausweicht. Ganz im Gegenteil: Historische Ereignisse geben seinem Schaffen Struktur und Rahmen. Das "Erinnern" verdeutlicht mit fortschreitender Lektüre nur eines: In einer totalitären Gesellscchaft existiert kein privater Raum. Jede individuelle Erinnerung ist auch in einem umfassenderen Kontext gültig. Der Autor selbst unterteilt seine Erinnerungen in vierundzwanzig Lebensjahre, wobei die Einträge mit zunehmendem Alter schwinden: ganz so, als würde seine Erinnerung abnehmen. Womit auch der erklärte Feind der Erinnerung thematisiert wird: das Vergessen.

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FALTER-Rezension

Klaus Nüchtern in FALTER 3/2004 vom 16.01.2004 (S. 54)

Anders als sein um fünf Jahre jüngerer Kollege Jáchym Topol ist dessen Landsmann Patrik Ouredník (Jahrgang 1957) nicht in seiner tschechischen Heimat geblieben, sondern 1985 nach Frankreich emigriert. Und anders als Topol in "Nachtarbeit" hat Ouredník die politischen Ereignisse des Jahres 1968 (und nicht nur diese) in seinem Büchlein "Das Jahr vierundzwanzig" nicht als vielstimmigen Roman, sondern als Auflistung von Erinnerungen organisiert, die Privates und Öffentliches, Individuelles und Kollektives gleichermaßen umfassen und dem vom Amerikaner Joe Brainard "erfundenen" und von George Perec berühmt gemachten Erinnerungsspiel folgen: Jeder der durchnummerierten Einträge ist nach dem gleichen Muster gebaut und beginnt mit denselben drei Worten: "Ich erinnere mich, dass ich im ,Licht', im Jahr achtundsechzig oder neunundsechzig ,Angélique' sah." Auf diese Weise werden die Erinnerungen aus den Jahren 1965 bis 1989 nicht hierarchisiert und doch systematisiert. Über Parolen der Zeitschrift Rotes Recht gelangt man so über subversive Witze, Jane Fonda zum Rätsel der Zeugung und die Erinnerung an "Intimspray".Ähnlich konsequent verfährt der Autor auch in "Europeana", einer "kurzen Geschichte Europas im zwanzigsten Jahrhundert". Fakten, Ideen und Ideologien werden hier einfach kommentarlos referiert, wodurch auch hier die Verknüpfung des Materials eine polemische Verve produziert, welche die Idee des Fortschritts gnadenlos ramponiert: "Die Verwendung von Kampfgas wurde auf diversen Konferenzen in den Jahren achtzehnhundertneunundneunzig und neunzehnhundertsieben und neunzehnhundertzweiundzwanzig und neunzehnhundertfünfundzwanzig und neunzehnhundertsechsundvierzig und neunzehnhundertvierundfünfzig und neunzehnhundertzweiundsiebzig und neunzehnhundertneunzig und neunzehnhundertzweiundneunzig verboten."

In dieser Rezension ebenfalls besprochen:

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