

Wolfgang Kralicek in FALTER 21/2010 vom 26.05.2010 (S. 21)
Es gibt drei Dinge, die Dirk Stermann ohne seinen Partner Christoph Grissemann tut: aufs Klo gehen, Liebe machen – und Kolumnen für den Wiener schreiben. Knapp 50 davon sind im vorliegenden Band, quasi Stermanns erstem Soloalbum, versammelt. Der Autor scheint nicht allzu viele Gedanken daran zu verschwenden, worüber er schreiben soll; das Prinzip seiner Texte besteht darin, möglichst keine absurde Idee auszulassen. Auf diese Weise kann man über so ziemlich alles komisch schreiben, sogar über Stuttgart ("galt bis in die frühen 80er-Jahre als Campingplatz"), Kartoffeln ("sind am leckersten, wenn man sie einem Tier in den Arsch steckt und dann das ganze Tier grillt") oder Kühe ("fast jede mir bekannte Kuh liest begeistert Benjamin von Stuckrad-Barre").
Wer wissen will, warum die Viennale lieber Nobelpreise verleihen statt Taschen verschenken sollte oder wie ein Knabe zu dem schönen Namen Hoss Moss Boss Voss Ross kommt, der sollte dieses Buch lesen. Aber bitte nur in kleinen Portionen. Zu viel auf einmal wäre so ungesund wie eine Überdosis Eier.