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Kurzbeschreibung des Verlags
Ein städtisches Freibad in den 70er-Jahren, ein Sommer an der Côte d Azur, ein katholisches Mädcheninternat in Österreich, die letzten Kriegstage im Mai 1945 – die Schauplätze in Günter Wels Debüt sind denkbar unterschiedlich. Seine Protagonisten jedoch haben eines gemeinsam: Sie sind auf dem Weg, erwachsen zu werden.
„Er fühlte sich unangreifbar in diesem Sommer“, schreibt der Erzähler über einen seiner jugendlichen Helden. „Hat keinen Sinn, sich das alles zu geben“, lässt er einen anderen feststellen. Eindringlich und mit – teils tragischem – Witz beschreibt Günter Wels die Facetten des Erwachsenwerdens. Es ist der schmale Grat zwischen Scheitern und Hoffnung, auf dem seine Protagonistinnen und Protagonisten durch Kindheit und Jugend stolpern. Entstanden ist eine Sammlung von Coming-of-Age-Geschichten, die zwischen authentisch entworfenen Alltagsszenerien und einem wachgerufenen kollektiven Gedächtnis Raum für das eigene Erinnern lassen.
Mit seinem erzähltechnisch eleganten und stilistisch präzisen Debüt "Maitage" hat Günter Wels eines des bemerkenswerteren heimischen Prosawerke dieser Saison veröffentlicht. Dass bisher noch kaum über dieses Buch gesprochen oder geschrieben wurde, kann nur zwei Gründe haben. Es mag einerseits am Debütantenmalus liegen ("Den soll sich zuerst ein junger Kollege anschauen", denkt der Redakteur). Oder aber es hat damit zu tun, dass man zögert, das Werk eines Kollegen zu besprechen. So oder so macht man einen Fehler.
Im wirklichen Leben hört Günter Wels auf den Namen Günter Kaindlstorfer (Jg. 1963) und spielt seit vielen Jahren als Kritiker, Journalist und Moderator in der ersten Liga der medialen Literaturvermittler im Land. Als Autor profitiert er fraglos von seiner Belesenheit wie von seiner journa-
listischen Schreiberfahrung. Dennoch ist er als Günter Wels ein anderer. Er versetzt sich zurück ins Leben eines jungen Mannes in der Provinz und serviert dem Leser sieben leicht daherkommende, aber tiefgehende Erzählungen übers Er-
wachsenwerden.
Die meisten davon sind nicht von ungefähr in und um Wels angesiedelt, der Stadt, in der Kaindlstorfer zwischen dem leider mittlerweile geschlossenen Café Urbann in der Bahnhofsstraße und dem Greif-Kino selbst aufgewachsen ist.
Dennoch verblüffen die Genauigkeit der Erinnerung und das Einfühlungsvermögen, mit der Wels die Schauplätze (die sich so ähnlich natürlich auch in Innsbruck, Steyr oder Krems finden ließen) und die Figuren trifft. Meisterstück des Bands ist "Ein Epitaph auf Mike", in dem von einem dieser hochintelligenten, ein wenig verschlossenen und viel zu früh verglühten Jugendlichen erzählt wird, die jeder aus seiner Schulzeit kennt.
Die besten Texte hier, und das sind durchwegs jene über die späten 70er- und frühen 80er-Jahre, sind allgemein gültig und dennoch nicht anders als in genau der individuellen Form denkbar. Die historischen Weltkriegsstoffe, etwa in der Titelerzählung, wirken im Vergleich dazu ein bisschen angelesen und fallen etwas ab. Wir aber warten auf den großen (Günter-)Wels-Roman.