Du kannst dir deine Zauberflöte in den Arsch schieben

Mein Briefwechsel mit Wolfgang Amadeus Mozart
164 Seiten, Taschenbuch
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ISBN 9783707603286
Erscheinungsdatum 01.09.2010
Genre Belletristik/Comic, Cartoon, Humor, Satire/Humor, Satire, Kabarett
Verlag Czernin
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Czernin Verlags GmbH
Kupkagasse 4/3 | AT-1080 Wien
office@czernin-verlag.com
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Kurzbeschreibung des Verlags

A match made in Heaven: Der österreichische Jahrtausendkomponist Wolfgang Amadeus Mozart im Briefwechsel mit dem noch österreichischeren „Rock- Champion“ und Freddie-Mercury-Impersonator Austrofred. Zwei Entertainmentgenies, durch zwei Jahrhunderte getrennt, durch die Erfahrungen zweier herausragender Künstlerleben vereint: Kreativität, Ehrgeiz, Tourstress, musikalische Sensibilität, Politik, Liebe und die liebsten Konkurrenten (was dem einen sein Salieri, ist dem anderen sein DJ Ötzi) sind nur einige der Themen dieser Werkstattgespräche auf allerhöchstem Niveau.

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FALTER-Rezension

"Eich Dodln gib i Gas!"

Sebastian Fasthuber in FALTER 38/2010 vom 24.09.2010 (S. 27)

Der Austrofred verkörpert das Missing Link zwischen Glamrock und Austropop. Der Freddie-Mercury-Impersonator aus Oberösterreich kreuzt Queen-Hits mit Texten von Ambros, Cornelius & Co und hat es mit diesem Geheimrezept (Motto: "Eich Dodln gib i Gas!") in den Diskotheken zwischen Mühl- und Stuwerviertel zu Kultstatus gebracht. Parallel dazu hat sich der "Champion" ein zweites Standbein als Schriftsteller aufgebaut. Mit "Du kannst dir deine Zauberflöte in den Arsch schieben" liegt jetzt das bereits dritte Austrofred-Buch vor: der Briefwechsel des Musikers mit einem Champion früherer Zeiten, Wolfgang Amadeus Mozart.

Falter: Vorige Woche wurde der nach Ihrem Briefpartner Mozart benannte österreichische Popmusikpreis Amadeus verliehen. Warum waren Sie nicht nominiert?
Austrofred: Sicher aus einer gewissen Kurzsichtigkeit von Veranstalterseite heraus, aber es ist schon auch verständlich, dass da Leute bevorzugt werden, die einen neuen Tonträger veröffentlicht haben. Mit meinem Buch rechne ich mir eher Chancen auf einen Literaturpreis aus. Trotzdem ist es verwunderlich, dass sich beim Amadeus für den Austrofred noch nie etwas ausgegangen ist.
Warum gibt es vom Austrofred keine Tonträger?
Austrofred: Das werdet ja sogar ihr beim Falter mitgekriegt haben, dass sich der Musikmarkt mittlerweile stark verändert hat. Wie auch viele andere klassische Rock-Acts habe ich mich darauf verlagert, meine Lieder live darzubringen. Es ist der ökonomisch sinnvollere Weg: Die Leute müssen ins Konzert gehen, wenn sie die Lieder hören wollen.
Wie oft spielen Sie live?
Austrofred: Drei-, viermal in der Woche, wenn's hochkommt. Aber jetzt habe ich gerade Urlaub gemacht; zum ersten Mal in zehn Jahren habe ich wirklich einmal drei Monate keinen Auftritt gespielt. Ich wollte mich auf den heißen Austrofred-Herbst vorbereiten. Außerdem schadet es nicht, die Fans ein bissl an der kurzen Leine zu halten.
Der Rockfan ist normalerweise nicht unbedingt der große Leser. Trotzdem schreiben Sie ein Buch nach dem anderen. Akzeptieren Ihre Fans das?
Austrofred: Mein Publikum ist durchmischt. Meine Bücher gefallen auch literaturbegeisterten Leuten, ich lese ja auch in den klassischen Literaturhäusern. Andererseits gibt's das schon immer wieder, dass wer zu mir herkommt und sagt: "Mein Mann liest nix, aber den Austrofred liest er." Vielleicht sind meine Bücher eine Einstiegshilfe ins Lesen. Oder überhaupt ins Alphabet.
Wie ist die Idee zu dem Mozart-Briefwechsel entstanden?
Austrofred: In dem Moment, wo ich mein letztes Buch "Ich rechne noch in Schilling" beim Verlag abgegeben habe. Dort hab ich ein paar Bände mit Briefwechseln entdeckt, alle mit Leinenseiten, teure Ausstattung. Da hab ich denen gesagt: Mein nächstes Buch soll auch so ausschauen. Haben sie gesagt: Ja, da musst du einen Briefwechsel schreiben! Die Idee mit dem Mozart ist dann innerhalb von einer Minute entstanden – und hat gleich ordentlich geclasht.
Hat's schon Leute gegeben, die sagen, der Austrofred ist komplett größenwahnsinnig geworden, jetzt vergleicht er sich schon mit Mozart?
Austrofred: Das eigentlich nicht. Aber komischerweise haben sich einige Leute aufgeregt, dass ich auf meiner Homepage stehen habe: "Das Buch des Jahres". Das ist einigen anscheinend zu viel. Die finden das unfein, dass man das selber schreibt. Dabei kann ich doch gar nichts anderes über das Buch sagen! Wenn ich fände, das wäre ein eh okayes Buch, wäre es doch eine Frechheit, es auf die Leute loszulassen. Gut, vielleicht ist es nicht der eleganteste Slogan – aber Eleganz und Minimalismus sind schon viel zu lange viel zu wichtig in der Popkultur.
Trotzdem: Ein bisschen anmaßend wirkt der Mozart-Briefwechsel schon. Hätten Sie nicht mit einem Zeitgenossen korrespondieren können?
Austrofred: Wem hätte ich denn schreiben sollen? Mir fällt niemand ein. Und man darf nicht vergessen: Es ist ein fiktiver Briefwechsel. Und vom Mozart gibt es halt mehr Material als, sagen wir, vom Ulli Bäer. Wobei der sicher auch ganz interessant ist. Und ganz auf Mozarts Ebene erhebe ich mich eh nicht. Das ist schon klar, dass der Mozart ein Jahrhundertgenie war – von seinem Jahrhundert. Aber die künstlerischen Grundprinzipien und Probleme des Erschaffens und auch des Lebens von einem Komponisten kann man durchaus vergleichen. Es leiden völlig unbekannte und auch unwichtige Komponisten wahrscheinlich nicht weniger als der Mozart.
Was sind Ihre Lieblingsstücke von Mozart – die Opern oder eher instrumentale Sachen?
Austrofred: Ich kenne in erster Linie die Hits. Die Ouvertüre vom "Figaro" zählt sicherlich zu meinen Lieblingsstücken und die 40. Sinfonie. Weil's halt gut clasht. Wobei ich sagen muss, dass ich mir das kaum im Original anhorche. Ich habe mir selber mit meinem Produzenten Synthesizerversionen davon gebastelt. Die finde ich fast noch besser.
Wie schaut's mit anderen Komponisten aus – Haydn, Beethoven, Schubert?
Austrofred: Rein von der Vorstellung im Kopf habe ich beim Schreiben durchaus auch an Schubert gedacht. Da gibt es diesen Film "Mit meinen heißen Tränen". Der leidende Schubert am Komponiertisch – das habe ich öfters als Bild vor Augen gehabt. Weil ganz ohne Leiden geht es nicht. Aber im Großen und Ganzen habe ich mehr eine Freude dran.
Und wie ist es mit Ihrem oberösterreichischen Landsmann Anton Bruckner?
Austrofred: Bruckner wäre ein sehr interessanter Typ, aber da gibt es zu wenig Material. Mozart ist einfach ein voller Charakter. Natürlich ist Bruckner auch ein voller Charakter – aber halt ein fader. Bei Mozart hast du das Wunderkind dabei, die Monarchen, die Schulden, die Liebe und dass er ein bissl ein Hundling war. Ein Bruckner-Musical zum Beispiel: schon sehr schwierig.
Aber geografisch muss es da doch ein Naheverhältnis geben, oder?
Austrofred: Klar, Bruckner hat etwas Oberösterreichisches. Ich kann das immer schwer verorten, aber vom Gefühl her gehört das für mich alles zusammen: Bruckner, Raiffeisen, Eela Craig, Waterloo, Hartlauer. Da manifestiert sich was zutiefst Oberösterreichisches. Wobei ich es jetzt auch nicht direkt benennen kann, was das genau ist.
Warum sind Sie eigentlich nach Wien gezogen?
Austrofred: Das ist halt nicht anders gegangen, aus ökonomischen Gründen.
Trotzdem hat man den Eindruck, Sie treten hauptsächlich bei Feuerwehrfesten und Firmenfeiern am Land auf. Warum spielt der Austrofred nicht in der Stadthalle?
Austrofred: Ich habe lieber direkten Kontakt zu den Fans. Die großen Stadionkonzerte taugen mir zwar persönlich, aber ich schätze das auch sehr, in einem kleineren Umfeld zu arbeiten. Obwohl: Ich würde mich schon sehr gut eignen für ein Konzert im Happel-Stadion. Aber momentan traue ich mich finanziell nicht drüber, das sage ich ganz ehrlich.
Kann man sagen, dass Sie durch die Arbeit an dem Buch ein Mozart-Haberer geworden sind?
Austrofred: Schon. Ich habe ja genau recherchiert, alle seine Briefe gelesen, plus den ganzen Familien-Briefwechsel. Das waren so 2000 bis 3000 Seiten! Da kommt einem der Mann schon nahe. Andererseits könnte ich nicht sagen, dass ich ihn gut kenne. Er wollte ja auch was darstellen in den Briefen – zum Beispiel, wenn er seinem Vater geschrieben hat. Die Diskrepanz zwischen dem Sein und dem Sein-Wollen ist bei den Briefen an den Vater ganz stark – wenn er ihm schreibt, wie brav dass er nicht arbeitet und viele Sachen verschweigt.
Kommt Ihnen das bekannt vor?
Austrofred: Könnte ich jetzt nicht behaupten. Aber es interessiert mich ästhetisch.
Wolfgang Ambros hat sich schon 1973 mit Mozart verglichen. In Ihrem Buch kommt er nicht so gut weg. Wie ist denn generell Ihr Verhältnis zu den Austropoppern?
Austrofred: Ich schätze den Ambros eigentlich sehr, der hat vieles geleistet. Alle Austropopper haben vieles geleistet. Cornelius zum Beispiel finde ich auch interessant. Aber ich will ja keine Moral mitgeben, sondern Materialien, die ich in einem Buch verarbeite. Und eines ist auch klar: Auf der einen Seite sind das geschätzte Kollegen, auf der anderen sind es Konkurrenten. Diese Diskrepanz kriegt man nicht weg.
Halten Sie Rainhard Fendrich wirklich für einen "Spitzenkomponisten"?
Austrofred: Klar, ist er ja auch. Das sagt er ja selber! Alle haben ihre guten Seiten. Oft sehen die Leute nur: Ha, der Austrofred macht sich lustig über die Austropopper! Zum Teil stimmt das. Aber zum Teil ist es auch eine Hommage. Ich würde mich nicht drüber lustig machen, wenn ich nicht glauben würde, dass es da auch große Qualitäten gibt. Ein Beispiel, das ich gerne bringe, ist das Lied "Großvater" von den STS. Das musst du erst einmal schreiben, in der Prägnanz. Im Wachrufen von Emotionen ist das ein perfekter Song. Du hast da drei Kurzgeschichten verpackt, das Geldstehlen, die Kriegsgeschichte, die Beziehung zur Großmutter! Und wie dann der erste Refrain nicht kommt, wenn er eigentlich kommen sollte. Und wie er dann beim zweiten Mal kommt und perfekt aufgeht! Da kann man sich schon was abschauen.
Aber auf den DJ Ötzi sind Sie nicht so gut zu sprechen, oder?
Austrofred: Auch der DJ Ötzi hat seine Qualitäten, bei ihm äußern sie sich halt nicht unbedingt in der Musik. Mir kommt er recht unzynisch vor. Ich glaube auch, dass das sein Erfolgsgeheimnis ist. Nach dem "Anton aus Tirol" hätte ihm jeder Produzent der Welt dazu geraten, dieses Skihüttending weiterzumachen. Aber er hat selber gesagt, nein, er möchte lieber einen Popklassiker aus den 1950ern mit Discostampfer machen. Und dann wird "Hey Baby" auch so ein Hit. Dieser unverbaute Blick, da stimmt er sehr mit seinem Publikum überein. Ich halte den schon fast für ein Genie, er hat einen sehr guten Instinkt.
Könnten Sie sich vorstellen, einmal gemeinsam mit ihm aufzutreten?
Austrofred: Wenn der Rahmen passt, habe ich da keine Berührungsängste. So eine Geschichte wäre sogar einmal geplant gewesen: ein Queen-Tribute-Abend, der dann nicht zustande gekommen ist. Da hätte ich spielen sollen und auch der Ötzi. Hätte ich charmant gefunden.
Grundsätzlich steht der Austropop bei jungen Musikern ja nicht sonderlich hoch im Kurs. Wie kommt es, dass Sie sich so dafür interessieren?
Austrofred: Ich hab mir bewusst etwas gesucht, was ein bissl im Abseits steht, das auch belächelt wird. Genau so was ist interessant. Außerdem ist es ein Bereich, wo jeder eine klare Meinung hat. Austropop findet man total super oder total scheiße. Da kann man schon Grautöne herausarbeiten. Bei mir muss auch der Leser überlegen, wie ein Schmäh funktioniert. Es gibt viele Sachen, die sind eins zu eins so gemeint, wie ich sie hinschreibe. Bei anderen ist das Gegenteil gemeint. Und wieder andere sind überspitzt. Der Plan wäre, dass man sich das selber raussucht.
In dem Buch ist das Faksimile eines Briefkuverts abgebildet, auf dem der Text zu "Du entschuldige, i kenn di" gekritzelt ist. Was ist das?
Austrofred: Das ist aus meiner Komponierwerkstatt. Da habe ich selber quasi eine Variation komponiert und aus einem Hommagegedanken heraus ein Zitat vom Cornelius verwendet.
Das Kuvert stammt offensichtlich aus dem Büro des oberösterreichischen Landeshauptmanns.
Austrofred: Das wird irgendeine Einladung vom Pühringer zu einer Landesveranstaltung gewesen sein. Wenn es sich ausgeht, gehe ich da auch hin. Ich muss ja auch Kontakte knüpfen. Aber ab einem gewissen Stadium kriegt man sehr viele solche Einladungen, das lenkt einen von der musikalischen Arbeit ab.
Kommen wir zum Menschen Austrofred. In dem Buch raten Sie Mozart von der Ehe ab. Lässt sich Ehe wirklich nicht mit der Musik vereinbaren?
Austrofred: Das ist eine ewige Wahrheit. So etwas lenkt zu sehr ab, ein Künstler braucht seine Freiheit.
Und in der Ehe gibt es die nicht?
Austrofred: Schwierig. Nach dem üblichen Verständnis setzt die Ehe eine gewisse Strenge voraus, die schwer mit der notwendigen Ausschweifung nach dem üblichen Künstlerverständnis zusammenzubringen ist.
Der Austrofred hat viele Groupies, aber er scheint auch manchmal einsam zu sein.
Austrofred: Absolut. Das Leben auf 180 lässt oft keine Ruhe zu. Aber ich kann verraten, ich bin privat auch ein sehr nachdenklicher Mensch. Bei meiner Bühnenshow, die auf Dynamik basiert, fällt das nicht so auf. In den Büchern kommt es vielleicht besser rüber. Da ist schon viel Reflexion drin, vor allem natürlich über die rockkünstlerische Arbeit.
Diese Nähe schätzen die Fans am Champion.
Austrofred: Der Rockmusiker anno 2010 kann sich nicht mehr abschotten. Er muss angreifbar sein.
Bedauern Sie das?
Austrofred: Nein, ich mache das gern und suche den direkten Weg zum Publikum. Ich stehe nach meinen Konzerten auch selbst beim ­Merchandisestand. Es hat durchaus Konzerte gegeben, wo ich mich nachher mit jedem Einzelnen aus dem Publikum unterhalten habe. Das waren dann aber keine sehr erfolgreichen Konzerte, das gebe ich zu.
Hat die Musik Sie reich gemacht?
Austrofred: Reich ist schwierig in der Größenordnung, in der ich tätig bin. Allein die Dialektgrenze beschränkt mein Publikum auf maximal 15 Millionen Leute. Aber es geht sich gut aus. Und wichtiger ist sowieso die Erhabenheit des künstlerischen Werkes. Da bin ich natürlich vorn dabei.
Sie überraschen in dem Buch mit dem Bekenntnis, dass Sie – entgegen der landläufigen Meinung – nicht nur Schnitzel essen. Was steht sonst noch auf dem Speiseplan?
Austrofred: Berner Würstel esse ich sehr gern. Aber ich esse auch einmal einen Salat – zum Beispiel Backhendlsalat. Ich bin mir schon dessen bewusst, dass der Mensch mehr Nährstoffe braucht als Semmelbrösel und Ei. Hopfen ist auch sehr wichtig.
Trinken Sie eigentlich ausschließlich Bier?
Austrofred: Mir schmeckt's halt. Never change a winning team, ist in dem Fall mein Wort. Ich trinke aber auch Wein. Oder Wasser. Aber nicht die drei Liter, die mittlerweile modern sind. Früher haben die Leute nur dann getrunken, wenn sie einen Durst gehabt haben. Außerdem ist im Bier auch ein Wasser drin.
Gibt's ein Lieblingsbier?
Austrofred: Wenn ich durchs Land fahre und Konzerte spiele, lasse ich mir gern lokale Köstlichkeiten vorsetzen. Bierunterschiede gehören für mich zum Faszinierendsten. Leider gibt es vom Conrad Seidl schon einen Bierführer, sonst hätte ich schon die nächste Buchidee.
Im Buch deuten Sie an, dass Sie als Nächstes einen Liebesratgeber schreiben.
Austrofred: Möglich. Vielleicht wird's auch ein philosophisches Buch, eine Bibeldeutung oder einfach ein Roman. Oder auch ein Schwarzbuch Musikjournalismus.
Mit den Kritikern stehen Sie auf Kriegsfuß?
Austrofred: Teilweise. Momentan nicht, weil ich gerade ein Buch zu promoten habe. Aber ansonsten ist es natürlich schwierig. Da macht einer was und will damit zum Publikum. Die Vermittlung dazwischen ist immer problematisch. Weil man ungefiltert zum Publikum durchkommen will. Und dann filtert wer und schreibt noch seine eigenen Ideen rein, wobei die im österreichischen Journalismus meistens nicht so gut sind.
Haben Sie den Eindruck, dass ein falsches Austrofred-Bild vermittelt wird?
Austrofred: Ja, dass der Austrofred so tief ist und niveaulose Schmähs hat. Das regt mich unendlich auf. Ich gebe den Leuten was, und die nehmen es dankbar an. Daran kann ich nichts Negatives entdecken. Ich mache Sachen, von denen ich selbst überzeugt bin, dass sie sehr gut bis grandios sind. Sonst würde ich sie nicht machen. Wenn dann jemand die Meinung vertritt, dass das nicht so grandios ist, gibt es ein Problem. Es ist zwar das gute Recht des Kritikers, etwas zu kritisieren. Aber es ist auch mein gutes Recht, dass ich dann angebissen bin.

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