Ich und Vater

Roman
192 Seiten, Hardcover
€ 22
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ISBN 9783707605716
Erscheinungsdatum 29.01.2016
Genre Belletristik/Erzählende Literatur
Verlag Czernin
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HerstellerangabenAnzeigen
Czernin Verlags GmbH
Kupkagasse 4/3 | AT-1080 Wien
office@czernin-verlag.com
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Kurzbeschreibung des Verlags

Neun Monate, 266 Tage. Es gibt vieles zu bedenken, wenn man Vater wird. Für den Vater in spe in »Ich und Vater« geht es zwar auch um Kinderwagen, Geburtsvor- bereitungskurs und das richtige Familienauto. Doch vor allem geht es für ihn um seine neue Rolle als Mann – und die Frage, was von ihm nach der Geburt seines ersten Kindes überhaupt übrig bleiben wird.

Der Ich-Erzähler, ein dem Leben gegenüber mit mäßigem Ehrgeiz ausgestatteter Anfangdreißiger, erfährt, dass er zum ersten Mal Vater wird. Auch wenn er sich sicher ist – mit der Mutter und dass er bereit ist für ein Kind –, beschäftigt ihn, dass nun wohl doch alles anders werden wird. Seine Gedanken vertraut er in Briefen seiner ungeborenen Tochter an – voller Zweifel, Freude, Wut, Angst und Verunsicherung.

Wolfgang Pennwieser nähert sich mit seinem zweiten Buch einer Literatur an, die Männer- und Väterrollen gleichzeitig thematisiert. Durch die überraschende Perspektive in seiner direkten Anrede des ungeborenen Kindes eröffnet er erzählerische Möglichkeiten, die die Leser gleichzeitig zum Lachen bringen und anrühren.

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ISBN 9783707605716
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FALTER-Rezension

Die Angst angehender Väter tanzt nicht gern

Juliane Fischer in FALTER 11/2016 vom 18.03.2016 (S. 10)

In seinem Debütroman „Ich und Vater“ betreibt Wolfgang Pennwieser Nabelschau aus der Sicht eines werdenden Vaters

Angehende Väter bekommen zahlreiche Lebensweisheiten zu hören. Das bleibt auch dem phlegmatischen Protagonisten von „Ich und Vater“ nicht erspart, dessen Neurosen während der Schwangerschaft seiner Freundin Betty üppige Blüten treiben.
Sich selbst zählt der Ich-Erzähler, den der Psychiater und Therapeut Wolfgang Pennwieser zum Helden seines Romandebüts gemacht hat, zu den „unnötigen Publizistikstudenten“, ein Draufgänger ist er nur im eigenen Kopf, in dem er als Cowboy, als Mittelstürmer, als John Wayne und Johnny Cash auftritt – „ein Antifamilienmensch jedenfalls, ohne sicheres Einkommen, ohne Rücklagen“.
Diese Einordnung gerät in Unordnung, als ihn die Nachricht vom Nachwuchs ­erreicht. Der zukünftige Papa schiebt Panik. Er fürchtet sich vor der Verspießerung, vor Eigentumswohnung und Fremdwährungskredit; Oberlippenbartstumpfsinnigkeits­vater mit Kombi und Bauchspeck steht nur am Beginn einer Litanei an Schreckens­vorstellungen. Hinzu kommt die grundsätzliche Frage: Was bleibt von einem noch ­übrig, wenn man eine Familie geworden ist?

Manchmal sitzt das Paar in „Bausparkassenwerbungsstimmung“ bei einem selbstgepressten Bio-Orangen-Karotten-Apfelsaft zusammen, aber meist ist der Papa in spe allein mit seiner Angst, die „nicht gerne tanzt“, wie ihm Paarberaterin Pervulesko erklärt. Als weitere Nebenfiguren kommen die esoterische Hebamme Jutta, der erfahrene Jungvater und Freund Stephan und ein weiterer Freund vor, der als Gynäkologe seine Fachexpertise einbringt.
Sieht man von zwei kurzen Passagen aus der Sicht von Stephan und Betty ab, ist der Roman aus der Ich-Perspektive erzählt und richtet sich im Plauderton ausschließlich an das Baby. Immer wieder stellt er rhetorische Fragen, beziehungsweise legt sie dem Kind in den Mund. „Kondome? Was das ist? Das erkläre ich dir ein anderes Mal.“ Oder: „Schwanz? Das ist der Penis, das primäre Geschlechtsorgan des Mannes, ein schlauchartiges Gebilde, das aus der im Unterleib befindlichen Peniswurzel, dem Penisschaft und der Penisspitze, auch Eichel genannt, besteht. Nein, du hast eine Scheide. Neidisch? Wohl kaum.“

Der Witz, der sich mit dieser Technik generieren lässt, ist enden wollend, die Auswahl der Themen mäßig überzeugend, auch wenn sie vom Erzähler einmal wie folgt begründet wird: „Manchmal brauche ich harmlose Sätze. Sie beruhigen mich und helfen mir, von meiner Familiengründungsanspannung und meiner Vaterwerdungspanik runterzukommen.“ Schön. Aber ob das auch für die Leserinnen und Leser gilt?
Die tagebuchartigen Schilderungen wären wohl besser in einer Jungvater-Kolumne aufgehoben. Mit seinem begrenzten Handlungsspielraum, der strikt chronologischen Erzählung und seinem klischeehaften Personal ist der Roman doch sehr stromlinienförmig geraten.

Während das Kind im Mutterleib heranwächst, versucht der Protagonist erwachsen zu werden und wähnt sich im Vaterwerdeburnout: „subdepressiv, antriebsvermindert, testosterongeschwächt“. Antworten aus Elternratgebern und im Internet nähren seine Unsicherheit. Immerhin: „Ich habe daraufhin den Computer beiseitegestellt und beschlossen, das Kapitel Blasensprung ad acta zu legen. Den Satz Ich bin ganz ruhig und lasse die Dinge auf mich zukommen versuche ich in meine Entspannungsübungen einzubauen.“
Die Songzeile „Das Leben ist Veränderung“ aus Falcos Song „Coming Home“ ist dem Roman als Motto vorangestellt, und Falco hat dem angehenden Vater sichtlich viel zu sagen: „Ich weiß, dass die Frau, die mich erträgt, noch nicht geboren ist, aber ich bitte dich, komm zur Welt. Falcos Flehen bekommt aus der Knapp-vor-der-Geburt-stehen-Position einen anderen Sinn“, merkt er an, und auch als Leserin sehnt man die Niederkunft schon herbei. So eine Elterntypologie kann auch für kinderlose Leser unterhaltsam sein, die kindgerechte Erklärung eines CTG oder eines Kaiserschnitts light wird dann aber womöglich nur jene interessieren, die selbst in freudiger Erwartung sind.

Am 16.3., 19 Uhr präsentiert Wolfgang Pennwieser seinen Roman im Buchkontor (15., Kriemhildplatz 1)

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