Edelweiß

Roman
404 Seiten, Hardcover
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ISBN 9783707606454
Erscheinungsdatum 29.08.2018
Genre Belletristik/Historische Romane, Erzählungen
Verlag Czernin
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Czernin Verlags GmbH
Kupkagasse 4/3 | AT-1080 Wien
office@czernin-verlag.com
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Kurzbeschreibung des Verlags

Im Frühjahr 1945 springt Friedrich Mahr, Deckname Edelweiß, als Leiter eines Spezialkommandos aus einer zweimotorigen B-26 der U.S. Air Force über deutschem Reichsgebiet bei Salzburg ab. Der OSS-Agent hat den geheimen Auftrag, Informationen über die von Hitler angeblich geplante Alpenfestung einzuholen.

Günter Wels erzählt in seinem Debütroman die packende Geschichte eines Fallschirmagenten-Einsatzes im Zweiten Weltkrieg. Er schildert Mahrs Desertion an der Westfront, die Spionage-Schulung in einem französischen Ausbildungslager und den dramatischen Überlebenskampf, den »Edelweiß« während der letzten Kriegswochen zu bestehen hat.

»Edelweiß« ist eine Geschichte über Krieg, Moral, Schuld, Mut und die Grenzen des Rechts. Erzählt wird sie anhand der festgehaltenen Erinnerungen des Protagonisten. Seine Tochter findet diese Aufzeichnungen viele Jahre später, während Mahr im Sterben liegt. Auch ihr Leben wird durch die Ereignisse spät, aber doch, durcheinandergewirbelt.

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FALTER-Rezension

Der Spion, der aus der Wehrmacht kam

Sebastian Fasthuber in FALTER 41/2018 vom 12.10.2018 (S. 21)

In seinem Debütroman „Edelweiß“ erzählt Günter Wels vom Kriegsende in Oberösterreich und Salzburg

Hinter dem Künstlernamen Günter Wels steckt Günter Kaindlstorfer, der als Kritiker, Moderator sowie Programmleiter der Messe „Buch Wien“ zu den wichtigen Literaturvermittlern im Land zählt. In Wels ist er aufgewachsen und vermutlich hat er den Namen gewählt, weil in den Jugendjahren das mit dem Lesen und dem Schreiben begonnen hat.

Als Journalist ist Kaindlstorfer fleißig, der Autor Wels war noch nicht sehr produktiv. Vor acht Jahren ist der Erzählband „Maitage“ erschienen, seine bis dato einzige Buchpublikation.

Die meisten Texte drehten sich um das Aufwachsen in den späten 70ern und frühen 80ern. Zwar konnte er der häufig literarisch beackerten Zeit mit Geschichten, die etwa das juvenile Gefühlschaos im Zuge der ersten Annäherungen ans andere Geschlecht im Partykeller beschrieben, thematisch nichts Neues mehr abgewinnen, aber es gelang ihm dies mit einer umso einnehmenderen Genauigkeit und großem Einfühlungsvermögen.

Daneben fanden sich in dem Buch auch historische Stoffe, und die Titelerzählung „Maitage“, die sich mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs im Frühjahr 1945 befasst, kann rückblickend als Vorarbeit zum Debütroman betrachtet werden, denn „Edelweiß“ ist ebenfalls in dieser Zeit und räumlich zu weiten Teilen in Oberösterreich und in Salzburg angesiedelt.

„Edelweiß“ lautet der Tarnname eines österreichischen Wehrmacht-Deserteurs, der sich den Alliierten als Spion zur Verfügung stellt. Das Kriegsende naht bereits, es kann sich nur mehr um einige Wochen, allenfalls ein paar Monate handeln. Der junge Mann soll auskundschaften, was es mit der sagenumwobenen Alpenfestung Hitlers auf sich hat.

Die Geschichte basiert auf historischen Fakten. Im Februar 1945 sprangen drei österreichische Agenten im Auftrag des britischen Geheimdiensts in deutschen Uniformen im Grenzgebiet zwischen Bayern und dem Salzburger Land ab, um nach Hinweisen auf die Alpenfestung zu suchen. Alle drei wurden gefasst und überlebten das Kriegsende in Haft.

In der Ausgestaltung erlaubt sich Wels kleine wie auch größere Freiheiten. So sind bei ihm nicht alle drei Wehrmacht-Deserteure überzeugte Nazi-Gegner. Einer von ihnen war vor seiner Fahnenflucht sogar ein überzeugter Führer-Getreuer. Er ist es dann auch, der seinen beiden Gefährten ein Ei legt und sie bei der Gestapo verpfeift. „Edelweiß“ hat Glück: Zuerst kommt er bei einer Bäuerin und später bei Widerstandsgruppen unter, wobei ihm immer wieder gefälschte Papiere helfen. Das Kriegsende erlebt Carl Maurer in Freiheit.

Als Rahmen dient dem Roman ein in der Gegenwart angesiedelter Handlungsstrang. Christine Maurer bangt nach einem Sturz Carls um ihren schon sehr betagten Vater. In dessen Wohnung stößt sie auf Aufzeichnungen über die Ereignisse aus dem Jahr 1945 und erfährt darin sehr viel Neues über Carl, der ihr gegenüber zeit Lebens nur sehr verhalten Emotionen gezeigt hat. Ein blinder Fleck bleibt dennoch: Was geschah nach Kriegsende mit dem Mann, der ihren Vater verraten hat?

„Edelweiß“ ist ein lesenswertes und wichtiges Buch, weil es auf ein etwas unterbelichtetes Kapitel des Zweiten Weltkriegs fokussiert. Denn wer übergelaufen war und dem einstigen Feind dabei half, den Krieg zu beenden, hängte das nach 1945 zunächst nicht an die große Glocke. Es stand zu befürchten, nicht als Held gefeiert, sondern als Verräter gebrandmarkt zu werden.

Zwei Bücher namhafter österreichischer Autoren über den Zweiten Weltkrieg sind heuer bereits erschienen: „Drachenwand“ von Arno Geiger, das ebenfalls gegen Kriegsende spielt, und Erich Hackls „Am Seil“. Geiger ging erfolgreich einen riskanten Weg und fühlte sich auf der Grundlage breiter Recherchen als Nachgeborener in das damalige Leben abseits der Front ein. Hackl wählte in seiner Heldengeschichte eines Mannes, der einer Jüdin und ihre Tochter Unterschlupf bot, den rein dokumentarischen Zugang.

Wels geht einen Mittelweg. „Edelweiß“ zeichnet detailliert und anschaulich die Lage im Frühjahr 1945 nach – die bittere Not, die ständigen Flugzeugangriffe durch die Alliierten, die etwa halb Attnang-Puchheim in Schutt und Asche legen. Im Anhang findet sich ein Literaturverzeichnis mit nicht weniger als 50 Büchern zu Themen wie dem Nationalsozialismus in Salzburg, Wels oder Linz, Spionage im Zweiten Weltkrieg oder über antifaschistischen Widerstand im Salzkammergut. Der Autor hat redlich recherchiert und weiß genau, worüber er schreibt.

Literarisch bedient er sich eines ganz einfachen Stils, wohl um bei der Schilderung der Kriegshandlungen nur ja nicht des Reißerischen verdächtigt zu werden. Das schlägt dem Roman, der dadurch etwas blutleer anmutet, aber nicht nur zum Vorteil an. Seinem Protagonisten verleiht der Autor auch ambivalente Züge, denn im Krieg wie auch im späteren Leben verhält „Edelweiß“ sich nicht nur heldenhaft. So richtig plastisch wird dieser Carl dennoch nicht, und Tochter Christine sowie deren nach rechts abdriftender Sohn bleiben überhaupt etwas verschwommen und schemenhaft.

Dass die literarische Umsetzung womöglich nicht auf ganzer Linie geglückt ist, dürfte der Autor geahnt haben. Carl Maurer lässt er über seine Kriegsaufzeichnungen sagen: „Naja, man bekommt eine zusammenhängende … Geschichte serviert, alles passt mit allem zusammen … ein Handlungsstrang geht in den anderen über … Aber so war es nicht, verstehst du? Es war … komplizierter.“

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