Über kurz oder lang

Essays und Reportagen
468 Seiten, Hardcover
€ 28
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ISBN 9783707608472
Erscheinungsdatum 28.08.2024
Genre Belletristik/Essays, Feuilleton, Literaturkritik, Interviews
Verlag Czernin
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HerstellerangabenAnzeigen
Czernin Verlags GmbH
Kupkagasse 4/3 | AT-1080 Wien
office@czernin-verlag.com
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Kurzbeschreibung des Verlags

In »Über kurz oder lang« erweist sich Ernst Strouhal einmal mehr als brillanter Essayist und kritischer Zeitgenosse.

Die Reportagen aus den letzten Jahren entführen uns auf eine Reise durch ein anderes, bislang unentdecktes Europa zum Entmagnetisierungspunkt auf Rügen, ins Schweizer Schattenreich des Geldes, ins Wiener Hotel Kummer oder in Kaffeehausgespräche. Autobiografisches trifft auf unterhaltsam-ironische Einsichten in Politik und Geistesgeschichte, während die Leser:innen dem fliegenden Robert, einer Brückensammlerin oder einem Kunstlutscher begegnen dürfen.

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ISBN 9783707608472
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FALTER-Rezension

Spiele mit Dichtung und (Halb-)Wahrheit

Thomas Leitner in FALTER 8/2025 vom 19.02.2025 (S. 30)

Über kurz oder lang" - man kommt in Ernst Strouhals gleichnamigem Buch ins Blättern, geradeso, wie es in einem der Beiträge seines Essaybandes anklingt: Man darf springen und "mit dem Daumen lesen" in dieser abwechslungsreichen Zusammenstellung von Texten unterschiedlichsten Inhalts. Der Autor, Professor an der Universität für Angewandte Kunst, durchstreift hier etwa große nichtlineare Romane wie "Tristram Shandy" von Lawrence Sterne oder Andreas Okopenkos "Lexikonroman": Die Vorgangsweise dabei -nicht von A nach B fortzuschreiten oder zwei auf eins folgen zu lassen -, zeigt enge Verwandtschaft zu Strouhals eigenem Denken. Die Dialektik von Ordnung und Unordnung bleibt ständiges Thema, das spielerische Verhältnis zur "Wahrheit" schließt gut Erfundenes dabei nicht aus.

Wer sich dem theoretischen Zentrum von Strouhals Arbeitsweise nähern will, möge die Lektüre mit dem Text "Alle Kunst ist Ornament" beginnen. Da zieht der Autor eine faszinierende Entwicklungslinie von Adolf Loos über Arnold Schönberg und Theodor W. Adorno zu Oswald Wiener und zeigt, wie das Streben nach strenger Form zu Lebensferne in der Kunst führt. Im thematisch ähnlichen Beitrag, gewidmet Johan Huizingas "Homo ludens" (1938), findet sich eines der schönsten Beispiele von Strouhals Formulierungskunst: Er legt Adorno als Definition der Postmoderne in den Mund, sie sei "ein politisches Katerfrühstück nach durchzechter utopischer Nacht".

Wenn Strouhal heutige Woke-Exzesse mit überzogenen Tendenzen der 68er-Bewegung vergleicht, erinnert er vielleicht zu sehr an die süffisante Attitüde gegen linkes Pathos seines Mentors und Kollegen Rudolf Burger (auch er Gegenstand eines Porträts). Der Wortmagier überzeugt sowohl stilistisch als auch in theoretischen Ausführungen wie den unterhaltsamen erzählerischen Einsprengseln. Und selbst dort, wo man ihm inhaltlich nicht folgt, gefällt die Eleganz der Polemik.

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