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Kurzbeschreibung des Verlags
Anhand von Begriffen wie Scham, Schande und Ehre beleuchtet Emina Saric, wie geschlechtsspezifische Rollenzuschreibungen durch Erziehung und Tradition aus der Vergangenheit in die Gegenwart übertragen werden. Gewaltformen wie Zwangsheirat, Verhaltens- und Kleidervorschriften, Einschüchterungen, Drohungen und Ehrenmorde, die unter dem Deckmantel von Traditionen, Religionen und Kulturen stattfinden, sind längst ein Teil unseres Alltags geworden. Die Träger und Trägerinnen solcher nicht auf Anhieb erkennbaren Gewaltstrukturen und Traditionsformen können alle Geschlechter und Geschlechtsidentitäten sein. Dabei sind sich die Betroffenen der Dimension des traditionsbedingten Denkens und Verhaltens oft nicht bewusst. Um die Gewaltspirale zu unterbrechen, bedarf es sowohl der theoretischen Analyse als auch der praktischen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen.
Warum wird Frauen Gewalt angetan? Emina Saric beantwortet diese Frage vor allem über so genannte Ehrkulturen: Stark kollektivistisch geprägt, steht die Familienehre über allem. Wie etwa in den Balkanländern. Freilich, betont die Autorin, kommt es auch in individualistisch geprägten Gesellschaften zu Gewalt gegen Frauen.
Saric selbst, in Bosnien geboren, konzentriert sich auf Menschen, die mit dem Konzept der Familienehre aufgewachsen sind. Eindrücklich zeigt sie, wie dabei "der Ruf des Mannes und der ganzen Familie" vom Verhalten der Frau abhängt und welchen Druck dies erzeugt: auf die Mädchen und Frauen, die kaum Handlungsspielraum haben; auf die Väter, Mütter und Ehemänner, die aus Sicht des Umfelds "versagt" haben, wenn Tochter und Ehefrau nicht spuren. Saric, Leiterin des Projekts "Heroes -Gegen Gewalt im Namen der Ehre", zeigt aber auch Wege auf, da wieder herauszukommen.