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Kurzbeschreibung des Verlags
ALFONS WALDE ALS AKTKÜNSTLER UND -FOTOGRAF
ALLTAGSNAH, KLAR SOWIE STETS INTENSIV UND LEBENDIG: Alfons Waldes SPORT-, MILIEU- UND LANDSCHAFTSANSICHTEN sind ebenso beliebt wie gesucht. Kaum bekannt hingegen ist seine BEGEISTERUNG FÜR DIE FOTOGRAFIE. In seinem Nachlass befindet sich ein bisher kaum erschlossenes Archiv, das ungeahnte Einblicke in DIE SINNLICHEN SEITEN SEINER KUNST eröffnet.
"SchauLust" widmet sich mit einer AUSWAHL VON RUND 130 BILDERN aus den 1920er bis 1940er Jahren – ergänzt um Zeichnungen und Gemälde – erstmals Alfons Waldes FOTOGRAFISCHEN WERK. Im Mittelpunkt steht dabei sein Blick auf den Frauenakt, den er in seinen Studien immer wieder variierte – klassische Posen wechseln mit spielerischen und ausgelassenen Szenen. Walde zeigt sich hier als leidenschaftlicher Voyeur, dem es beim Fotografieren auch immer um den Wechsel der Blicke, um das Spiel von Ansehen und Posieren geht. DIESES INTIME VERHÄLTNIS ZWISCHEN DEM MALER UND SEINEN MUSEN spiegelt sich in seinen Fotografien wider und entführt den Betrachter in eine Zeit des Aufbruchs, in der Sinnlichkeit und Lebensfreude zelebriert wurden.
Gegenüberstellungen mit ausgewählten Zeichnungen und Gemälden zeigen, dass WALDE FARBFILM UND LEICA ALS FOTOGRAFISCHES SKIZZENBUCH FÜR SEINE MALEREI dienten. Mindestens ebenso oft aber geht es um das lustvolle Schauen an sich – die Fotografien sind nicht nur künstlerische Vorstudie, sondern auch erotisches Vorspiel.
- über 130 Bilder aus Waldes fotografischem Nachlass erstmals präsentiert
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Leserstimmen:
>>eröffnet ganz neue Einblicke in seine Malerei Alfons Walde zeigt sich von einer privaten, verspielten und sehr sinnlichen Seite. Ein Genuss!
Bisher unveröffentlichte Fotos zeigen den Kitzbüheler Künstler Alfons Walde als Voyeur und Pornografen
Der Tiroler Maler Alfons Walde (1891–1958) gehört zu den Rätseln des Kunstmarktes. Seine kleinformatigen Bergbilder kosten mehrere hunderttausend Euro, was nicht mit seinem kunsthistorischen Rang erklärt werden kann. Waldes Landschaften sind weniger originell als jene seines Vorbilds Egon Schiele, seine Bauernporträts von der metaphysischen Schwere eines Albin Egger-Lienz weit entfernt.
Doch vielleicht ist es gerade die an der Sprache der Werbung geschulte Leichtigkeit, die die Ansichten cremiger Schneehänge und des strahlend blauen Himmels bei Sammlern so beliebt macht. Als Werbegrafiker des Tiroler Landesverkehrsamts prägte Walde in der Zwischenkriegszeit das Image des Wintertourismus. Er gestaltete das Logo seiner Heimatgemeinde Kitzbühel, verkaufte Reproduktionen seiner Werke über einen eigenen Verlag. Der studierte Architekt entwarf die Bergstation der Hahnenkammbahn und baute unweit davon im Jahre 1929 sein eigenes Haus. Hier entstanden auch jene Fotos, die nun im Museum Westlicht zu sehen sind.
Sie zeigen den Künstler als Voyeur, der es liebte, seine Frau beim Sex mit "Prachtburschen" zu beobachten. "Sie müssen furchtbar geil und verliebt sein. Ich sitze mit der Zigarre im Fauteuil", schreibt er in einem Brief. 2000 farbige Diapositive sind entstanden, die dem Künstler nicht nur als Wichs–, sondern auch als Malvorlage dienten. Walde malte die fotografierten Körper, Stillleben und Landschaften ab. Fast nahtlos gehen die Hügel und Furchen der Körper in die Rundungen der Landschaft über.
Die Bilder sind Zeugnisse der sexuellen Revolution der 1920er-Jahre. Während im nahegelegenen Tarrenz die Surrealisten Max Ernst und Paul Éluard eine Ménage-à-trois mit Jelena Djakonowa (später bekannt als Gala Dalí) hatten, trafen in Kitzbühel die lockeren Sitten der Berliner und Wiener Upperclass auf hochalpinen Körperkult. Der von Luis Trenker und Leni Riefenstahl zelebrierte phallische Heldenkörper findet in Waldes Fotoalben seine private Fortsetzung.
Das Machtverhältnis zwischen inszenierendem Künstler und zum Objekt gemachten Modell folgt traditionell sexistischen Mustern. Von "passiv ausgeliefert" kann aber keine Rede sein. "Die Frauen sind lustvolle Akteurinnen eines neckisch koketten, doch grundsätzlich einvernehmlichen Duells zwischen Fotograf und Modell", schreibt die Kuratorin Rebekka Reuter im Katalog.
Historiker weisen darauf hin, dass der Freidenker Walde kein Nazi-Sympathisant war. Die skurrile Mischung aus Sex und Bauernstube auf den Fotos, die während des Zweiten Weltkriegs entstanden, wirken wie eine Parodie auf das Liebesleben des "Führers" in dessen Feriendomizil Obersalzberg. Oder wie eine unbeabsichtigte Hommage: So, wie die Settings von Pornofilmen den Luxus der Upperclass imitieren, greift Walde den "Kraft durch Freude"-Lifestyle seiner Zeit auf. Geil Hitler!