Zwischen Mauern

Roman
224 Seiten, Hardcover
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ISBN 9783709982037
Erscheinungsdatum 08.03.2024
Genre Belletristik/Gegenwartsliteratur (ab 1945)
Verlag Haymon Verlag
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Kurzbeschreibung des Verlags

Sechs Nächte, vier Wände, zwei Unbekannte, eine Frage:

Muss man einem Menschen die Hand halten, wenn sich alles dem Ende zuneigt – einem Menschen, der es nicht verdient?
Die junge Bankangestellte Meta ist auf der Suche nach Sinn. Durch ihre ehrenamtliche Arbeit verschlägt es sie in ein Pflegeheim, das seine besten Tage hinter sich hat. Als Sitzwache soll sie dort ihre Nächte neben dem Patienten Herrn T. verbringen. Denn: Herr T. schreit, sobald es dunkel wird. Er schreit, wenn er allein ist. Meta ist bereit, sich Herrn T. zuzuwenden. Jede Nacht Wache zu halten, auch wenn sie nicht weiß, was hinter den Schreien steckt. Der Wohnbereich 1 ist geprägt von eigentümlichen Charakteren: Doktor Pomp, der stets auf der Suche nach seinem verschollenen Stethoskop ist, Frau Else – eine Patientin – deren wundersame Erdbeerenaffinität Meta zu denken gibt, und Moses, der Pfleger, der nicht zugeben kann, wie sehr er an dem allen hier hängt. Moses ist Metas Zufluchtsort, wenn es im Zimmer Nummer 9 zu laut wird.

David Fuchs schreibt über die Komplexität der Fürsorge, bis dahin, wo Aufgabe zur Selbstaufgabe wird
Ein paar Nächte vergehen, bis Moses Meta mehr über Herrn T. verrät. Mehr, als sie jemals über den Mann, neben dem sie Nacht für Nacht ausharrt, wissen wollte. Und plötzlich verschwindet die Selbstverständlichkeit, mit der sich Meta um ihn kümmert. Plötzlich ist es nicht mehr so leicht, an seiner Seite im Stuhl zu sitzen. Sich zu wünschen, dass er nicht leidet. Den gemeinsam verbrachten Mitternächten wird die Ruhe genommen und Meta kann die Geister, die spuken, am ganzen Körper spüren. Moses und Frau Else stehen ihr zur Seite, geben ihr Ratschläge, wie sie mit der neuen Situation umgehen kann. Doch die Mauern des Heims, die Mauern des Zimmers, werden immer enger …

Über Entscheidungen, die wir uns selbst aufbürden
Meta steht vor einer Wahl, die gegen alles geht, was sie bisher über sich selbst vermutet hat: Soll sie im Heim bleiben und helfen oder gehen und nicht mehr zurückkommen? Wie viel von sich selbst kann sie aufbringen, um einem anderen Menschen in seinen letzten Tagen beizustehen? Doch nicht nur Meta strauchelt, auch der Rest der Besatzung muss sich fragen: Braucht es Mitleid und Achtung für Pflege? Verdienen alle Menschen dieselbe Fürsorge, egal, was sie in ihrem Leben gemacht haben? Zwischen den bröckelnden Fassaden des kurz vor der Schließung stehenden Heims ist da immer noch: Hoffnung. Und Menschen, die bleiben.

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ISBN 9783709982037
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FALTER-Rezension

Sechs lange Nächte: Der Roman zur Pflegemisere

in FALTER 42/2023 vom 18.10.2023 (S. 30)

Die Literaturgeschichte ist voll von Medizinern: Tschechow, Schnitzler, Schiller, Keats, Céline und Benn waren zumindest eine Zeit lang als Ärzte tätig. In der Gegenwart trifft das auf Rainald Goetz oder Uwe Tellkamp zu. Dass jemand konsequent zweigleisig fährt, kommt selten vor: Paulus Hochgatterer fällt einem ein.

Und dann ist da der Oberösterreicher David Fuchs (Jg. 1983), im Zivilberuf Palliativmediziner sowie nach Feierabend Verfasser schnörkellos-lakonischer Romane. In seinem Debüt "Bevor wir verschwinden" (2018) erzählte er von einem überforderten Jungarzt. Auch das neue Buch "Zwischen Mauern" ist die Geschichte einer Überforderung.

Es spielt in einem Pflegeheim, das die beste Zeit hinter sich hat. Mittlerweile kommen die Menschen nur mehr zum Dahinsiechen und Sterben ins Haus. Mit dem Tod der letzten langjährigen Bewohnerin brechen auch die letzten Tage des Heims an. Bald wird es einem AI-Business-Gebäude weichen müssen.
Anhand von sechs Nachtdiensten erzählt Fuchs ohne Pathos von der Misere im Pflegebereich. Ein Pfleger muss hier im Alleingang zwei Stationen mit Todkranken schupfen. Ihm zur Seite steht nur eine ehrenamtliche Helferin ohne jede Vorerfahrung. Meta ist die Hauptfigur der Romans. Sie wacht an der Seite eines Mannes, der fürchterlich schreit - nur dann nicht, wenn jemand in seiner Nähe ist. Dieser Herr T. hat eine dubiose Vorgeschichte. Meta weiß nicht: Verdient er ihre Zuwendung überhaupt?

"Zwischen Mauern" erzählt davon, was Pflege bedeutet und wie schwierig und wichtig dieser Beruf ist. Fuchs ist freilich nicht der Mann, um aus diesem Stoff ein flammendes Plädoyer für eine Aufwertung des Pflegebereichs zu machen, ihm liegen die leisen Töne. Tristesse kommt keine auf, davor schützt der trockene Humor des Autors. Und die grandiose Figur des kurz vor der Pensionierung stehenden Doktor Pomp, der ständig einschläft und doch keine Ruhe findet.

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