Die Schwerkraft ist kein Bauchgefühl

Eine Liebeserklärung an die Wissenschaft
256 Seiten, Hardcover
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ISBN 9783710604676
Erscheinungsdatum 28.09.2020
Genre Sachbücher/Natur, Technik/Naturwissenschaft
Verlag Brandstätter Verlag
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Christian Brandstätter Verlag GmbH & Co KG
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Kurzbeschreibung des Verlags


Eine fantastische Reise durch die Welt des Wissens


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FALTER-Rezension

Naturgesetze lassen sich trefflich diskutieren

Uschi Sorz in FALTER 43/2020 vom 21.10.2020 (S. 52)

Wissenschaft: Florian Aigner erklärt, warum ohne Forschung nichts geht und wie man Wissen von Humbug unterscheidet

Leser von Florian Aigners Kolumnen auf dem Technologie- und Wissenschaftsportal futurezone.at des Kurier kennen das Steckenpferd des promovierten Physikers schon länger: Wissenschaft und Blödsinn. Regelmäßig referiert Aigner ebenso ­kenntnisreich wie unterhaltsam über die ­feine Trennlinie dazwischen. Er ist Vizepräsident der Skeptikervereinigung „Gesellschaft für kritisches Denken“ und ­Jurymitglied für die Verleihung des „Goldenen Bretts vorm Kopf“ für den größten pseudowissenschaftlichen Unsinn des Jahres.

Verschwörungstheorien und Esoterik sind ihm ein Graus. Dagegen schreibt er an und liefert so Schützenhilfe für alle, denen manchmal bei der Konfrontation damit die Argumente ausgehen. Aigner hat nämlich ziemlich gute. Und im Band „Die Schwerkraft ist kein Bauchgefühl“ hat er sie entlang der Wissenschaftsgeschichte systematisch ausgebreitet. Dies sei wichtiger denn je, findet er.

„Wir haben die kleinsten Teilchen erforscht, aus denen die Materie besteht, und die größten Strukturen, die es in den Weiten des Universums gibt. Wir haben ­Menschen auf den Mond geschickt und Krankheiten geheilt, die früher den sicheren Tod bedeutet hätten. Die Wissenschaft hat sich auf ­glänzende Weise bewährt. Und trotzdem ist die Menschheit von einer merkwürdigen Wissenschaftsfeindlichkeit durchdrungen, die sich immer weiter auszubreiten scheint.“ Natürlich lasse sich über Wissenschaft trefflich streiten. Nicht alles, was uns als wissenschaftliche Studie präsentiert werde, müsse auch wahr sein. Und selbst seriöse Forscher seien sich nicht in allem einig. Manchmal irren sie sich sogar. Nichtsdestotrotz gebe es Regeln, die unverbrüchlich seien. „Wir wissen, dass wir uns auf die Wissenschaft verlassen können, weil sie Methoden der Logik und Mathematik verwendet, die prinzipiell nicht widerlegt werden können.“

Die Grundsätze der Naturwissenschaften ließen sich in Formeln gießen und seien miteinander verwoben. Demnach wäre es keine gute Idee, etwa das Gesetz der ­Energieerhaltung anzufechten. Allerdings: „Naturwissenschaftliche Theorien werden niemals am Anspruch scheitern, ewige, perfekte Wahrheiten zu liefern, weil sie diesen gar nicht erheben.“ Forschung sei lebendig und entwickle sich beständig weiter. Nicht einmal Naturgesetze müsse man einfach glauben. „Sie können jederzeit überprüft, angezweifelt und auf neue Weise ­betrachtet werden.“ Aigner erklärt, was wissenschaftliches Denken bedeutet und wie grundlegend es sich vom Postulieren von Behauptungen unterscheidet. „Wissenschaft ist tragfähig, weil sie ein dicht geknüpftes Netz aus Beobachtungen, Fakten und ­Theorien ist.“ Viel wichtiger als Einzelmeinungen sei der Konsens von Experten.

In einem spannenden Streifzug lässt Aigner große Geister, umwälzende Entdeckungen und spektakuläre Irrtümer Revue ­passieren. Neben methodischen Details schildert er die Standpunkte von Wissenschaftsphilosophen wie Karl Popper oder Imre Lakatos. Die im Untertitel angekündigte „Liebeserklärung an die Wissenschaft“ ist Seite für Seite spürbar. Das liest sich mitreißend und inspirierend und sollte in keiner Schulbibliothek fehlen. Zwar sind Teenager nicht die einzige Zielgruppe, doch hier wird ein Samen gesät, von dem man sich wünschen ­würde, dass er gerade bei der Jugend aufgeht.

Ob die Botschaft bis unter den Aluhut von Alles-Leugnern dringt, die die Erde anno 2020 für eine Scheibe halten oder Covid-19 für eine Biowaffe, ist freilich fraglich. Doch selbst warum das so ist, erklärt dieses Buch: Das Phänomen heißt Dunning-Kruger-Effekt. Die Psychologen Justin Kruger und David Dunning ließen Probanden Logik- und Grammatiktests durchführen und ihre Leistungen danach selbst einschätzen. Die Guten stuften sich zunächst etwas schlechter und die Schlechten um vieles besser ein. Im Gegensatz zu den Guten konnten diese ihre Meinung aber nicht revidieren, nachdem sie Einblick in die Resultate der anderen bekamen. „Um korrekt beurteilen zu können, ob man etwas gut kann, muss man es können.“ Eine Crux.

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