Die letzten Jahre der Zweiten Republik

Migration, Pandemie und Inflation: Der Vertrauensverlust in die Politik
184 Seiten, Hardcover
€ 24
-
+
Lieferung in 2-5 Werktagen

Bitte haben Sie einen Moment Geduld, wir legen Ihr Produkt in den Warenkorb.

Mehr Informationen
ISBN 9783711003591
Erscheinungsdatum 22.08.2024
Genre Sachbücher/Politik, Gesellschaft, Wirtschaft/Politik
Verlag ecoWing
LieferzeitLieferung in 2-5 Werktagen
Unsere Prinzipien
  • ✔ kostenlose Lieferung innerhalb Österreichs ab € 35,–
  • ✔ über 1,5 Mio. Bücher, DVDs & CDs im Angebot
  • ✔ alle FALTER-Produkte und Abos, nur hier!
  • ✔ hohe Sicherheit durch SSL-Verschlüsselung (RSA 4096 bit)
  • ✔ keine Weitergabe personenbezogener Daten an Dritte
  • ✔ als 100% österreichisches Unternehmen liefern wir innerhalb Österreichs mit der Österreichischen Post
Kurzbeschreibung des Verlags


Das Ende einer Ära: Wie Skandale und Krisen Österreich grundlegend verändert haben

27. August 2015: In einem Kühllastwagen in Parndorf werden die Leichen von 71 Menschen entdeckt. Sie sind weder die ersten noch die letzten Opfer der Schlepperbanden, die aus der Not der unzähligen Flüchtlinge Profit schlagen. Seitdem scheint die österreichische Regierung gezwungen, eine Krise nach der nächsten zu managen: Vom Umgang mit hohen Zahlen an Migranten über politische Skandale bis zur Covid-Pandemie, der Strom an schwierigen Situationen reißt nicht ab.

Der Journalist Georg Renner lässt die letzten zehn Jahre der österreichischen Politik Revue passieren. Das Ergebnis ist eine scharfe Analyse des Absturzes der „Großen Koalition“ von SPÖ und ÖVP und den Folgen für Österreich und seine Demokratie.

- Das Ende einer Ära: wie der politische Konsens sich nach Rot-Schwarz veränderte

- Flüchtlingskrise, Skandale, Pandemie: ein Rezept für Politikverdrossenheit

- Die Bundesregierungen Österreichs seit 2015 und was wir von ihnen lernen können - Warum Österreichs Parteien heute unversöhnlicher als je zuvor agieren

- Der Aufschwung des Populismus: Kommt das Ende der Zweiten Republik?




Was wäre wenn: Hätten Regierung und Parteien anders handeln können?

Im Nachhinein ist man immer schlauer. Doch trifft das auch auf die Ereignisse der letzten zehn Jahre und den Umgang österreichischer Politiker mit diesen Krisen zu? Georg Renner zeigt auf, welche Missstände im Krisenmanagement bereits vor den eintretenden Ernstfällen bekannt waren. Gleichzeitig wird im Rückblick eines deutlich: Ob andere Protagonisten und Koalitionen besser gehandelt hätten, ist völlig unklar.

Zu guter Letzt bleibt nur ein Aufruf in Hinblick auf die nächsten Wahlen: Politiker weniger nach ihren Versprechen und mehr nach ihren potenziellen Fähigkeiten im Umgang mit Krisen zu beurteilen.


Mehr Informationen
ISBN 9783711003591
Erscheinungsdatum 22.08.2024
Genre Sachbücher/Politik, Gesellschaft, Wirtschaft/Politik
Verlag ecoWing
LieferzeitLieferung in 2-5 Werktagen
Unsere Prinzipien
  • ✔ kostenlose Lieferung innerhalb Österreichs ab € 35,–
  • ✔ über 1,5 Mio. Bücher, DVDs & CDs im Angebot
  • ✔ alle FALTER-Produkte und Abos, nur hier!
  • ✔ hohe Sicherheit durch SSL-Verschlüsselung (RSA 4096 bit)
  • ✔ keine Weitergabe personenbezogener Daten an Dritte
  • ✔ als 100% österreichisches Unternehmen liefern wir innerhalb Österreichs mit der Österreichischen Post
FALTER-Rezension

Chronik eines durchaus turbulenten Jahrzehnts

Andreas Sator in FALTER 35/2024 vom 30.08.2024 (S. 20)

Der Journalist Georg Renner prüft den Effekt von Migrationskrise, Ibiza-Video und Ukraine-Krieg. Eine Lehre für 2024?

In Zeiten politischer Turbulenzen ist ein Blick zurück oft erhellend. Georg Renner, langjähriger Beobachter der österreichischen Innenpolitik, wagt in seinem Debütwerk "Die letzten Jahre der Zweiten Republik. Migration, Pandemie und Inflation: Der Vertrauensverlust in die Politik" genau das: eine Rückschau auf ein bewegtes Jahrzehnt österreichischer Politik.

Renner, zuletzt Leiter der Innenpolitikredaktion der Kleinen Zeitung und nun freier Journalist, liefert eine nüchterne Chronologie der Ereignisse: von der Migrationskrise, der verkorksten Bundespräsidentenwahl über das Ibiza-Video bis hin zum Ukraine-Krieg.

Das Buch beginnt mit dem Ende der letzten großen Koalition. Als es ÖVP und SPÖ gelang, inhaltliche Differenzen kontrolliert, ohne Schlammschlacht zu kommunizieren, nahm ihre Beliebtheit zu, schreibt Renner, der für seine abwägende Auseinandersetzung mit Politik bekannt ist. Die Migrationskrise und der Ehrgeiz von Sebastian Kurz erstickten die Chance auf Erneuerung unter Reinhold Mitterlehner und Christian Kern aber im Keim.

Gerade angesichts der aktuellen Diskussionen um eine etwaige Koalition von ÖVP, SPÖ und Neos nach der Wahl im Herbst ist diese Erkenntnis lehrreich.

Die Passagen, in denen Renner aus einzelnen Fäden einen größeren Zusammenhang webt, sind die Stärke des Buches. Etwa dass sich der österreichische Staat in den letzten zehn Jahren zuerst als zu schwach und dann als zu stark offenbarte: Migrationskrise und Pandemie legten die Schwächen eines föderalen Staates offen. Es mangelte an Plan und Personal. In der Pandemie zeigte der Staat seine andere Seite: Er blähte sich auf. Er griff zu erratischen Aktionen wie dem Schließen von Parks und überschüttete Firmen und Haushalte mit Steuergeld.

Das Buch ist klar strukturiert. Jedes Kapitel beginnt mit einer Auflistung von Stichworten, die dem Leser eine rasche Orientierung ermöglichen. Am Ende jedes Abschnitts teilt der Autor seine persönlichen Erkenntnisse aus der jeweiligen Periode mit. So plädiert er etwa dafür, weitreichende Eingriffe in persönliche Freiheiten wie die Impfpflicht künftig, wenn überhaupt, nur nach breiter öffentlicher Debatte zu beschließen.

Trotzdem bleibt das Buch bei einer Aneinanderreihung von Ereignissen stehen. Renner betont, er wolle seine eigene Meinung außen vor lassen. Das ist zwar nachvollziehbar, dem Buch aber hätte noch mehr Analyse gut getan. Genauso wie der Verweis auf Daten, Quellen oder Studien, wie man das von ihm sonst kennt. Der Untertitel des Buches suggeriert einen Vertrauensverlust in die Politik. Interessanterweise zeigen Eurobarometer-Daten jedoch, dass das Vertrauen in Regierung und Parlament derzeit ähnlich hoch bzw. niedrig ist wie im Durchschnitt der vergangenen 25 Jahre.

An wen richtet sich das Buch? Die Frage bleibt offen. Für politisch Interessierte bietet es kaum Neues, für Einsteiger hätte es zugänglicher geschrieben werden können. Journalisten werfe man oft vor, sie wollten selbst Politik machen, schreibt Renner. Er wünsche sich das nicht, denn es habe in all diesen Jahren keine Regierung gegeben, die einfach ihr Regierungsprogramm abarbeiten und Politik nach Plan hätte machen können. In der Dichte der Ereignisse wird bewusst, wie getrieben man als Politikerin und Politiker ist. Und bei all der berechtigten Kritik an ihnen bleibt nach der Lektüre dieses durchaus wertvollen Überblicks über ein turbulentes Jahrzehnt auch das zurück: die Einsicht, dass das alles nicht so einfach ist, wie die meisten denken.

weiterlesen