Kreisky, Israel und die Juden

Ein Politiker und Visionär im Fokus der Weltgeschichte
208 Seiten, Hardcover
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ISBN 9783711003645
Erscheinungsdatum 27.02.2025
Genre Sachbücher/Politik, Gesellschaft, Wirtschaft/Politik
Verlag ecoWing
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Red Bull Media House GmbH
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Kurzbeschreibung des Verlags



Eine neue Perspektive auf das Wirken des langjährigen österreichischen Bundeskanzlers Bruno Kreisky

Bruno Kreisky wird in Österreich über alle Parteigrenzen hinweg bewundert, ja verehrt. Ganz anders in Israel: Hier gilt er als umstritten, wenn nicht gar als Feindbild. Gerade wegen seiner jüdischen Herkunft wurde ihm seine oft scharfe Kritik an der israelischen Politik und seine frühe Unterstützung der Palästinensischen Befreiungsorganisation PLO übel genommen.

Der israelische Diplomat Dr. Daniel Aschheim und Autor zeichnet in diesem Buch ein facettenreiches Bild von dem Staatsmann, der die Zweistaatenlösung in die Friedensbemühungen um den Nahostkonflikt einbrachte.

- Biografie: Kreiskys Persönlichkeit im Spiegel von Geschichte und Gegenwart des Judentums in Österreich

- Interviews, Archivmaterial und Einblicke in die israelische Diplomatie der 1970er Jahre zeichnen ein differenziertes Bild des Kultkanzlers

- Friedenspolitik für Israel und Palästina: Was bedeutete Kreiskys jüdische Identität für sein politisches Handeln?

- Kompliziertes Beziehungsgeflecht: Kreisky, das Judentum und der Staat Israel

- Politisches Sachbuch über die Ära Kreisky in Österreichs Zweiter Republik

Ein Stück Zeitgeschichte: Die österreichische Politik und der Jahrhundert-Kanzler

Bruno Kreisky zählt zweifellos zu den berühmtesten Persönlichkeiten Österreichs: In seiner 13-jährigen Amtszeit als Bundeskanzler prägte er das politische Nachkriegs-Österreich wie kein anderer. Daniel Aschheim zeichnet in seinem Buch ein differenziertes Bild des Ausnahme-Politikers und stellt uns einen Mann voller Visionen, aber auch voller Widersprüche vor. Ungeachtet der eigenen Haltung zu Person und Wirken Kreiskys ist eines klar: Dieser Mann lässt niemanden kalt.

Begleiten Sie den Autor auf eine Reise durch die politische Zeitgeschichte Österreichs in der Nachkriegszeit!


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FALTER-Rezension

Als Bruno Kreisky Golda Meir eine Dusche anbot

Tessa Szyszkowitz in FALTER 14/2025 vom 04.04.2025 (S. 19)

Über Bruno Kreisky, Österreichs Bundeskanzler von 1970 bis 1983, ist schon viel geschrieben worden. Vor allem oder gerade über sein auffällig emotionales und auch kritisches Verhältnis zu Israel und zu seiner eigenen jüdischen Identität. Die israelische Premierministerin Golda Meir habe von ihm, wie sie behauptete, nicht einmal "ein Glas Wasser angeboten bekommen".
Daniel Aschheim, ein junger israelischer Diplomat und Historiker, hat jetzt noch einmal einige der Wegbegleiter befragt und auszuloten versucht, wie jüdisch Kreisky tickte und wie seine Identität seine Politik beeinflusste. Neu dabei: Durch Aschheims Kontakte im israelischen Außenministerium wird deutlich, wie sehr Kreisky in dieser Zeit in Israel verteufelt wurde. Die Qualität von Aschheims Buch liegt auch darin, dass er als junger Diplomat differenzierter auf Kreisky und seine Politik blickt.

Für jüngere Leser in Österreich wiederum dürften die ersten Kapitel in "Kreisky, Israel und die Juden" über den familiären Hintergrund der Familie interessant sein. Der sozialistische "Sonnenkönig" stammte aus dem jüdischen Großbürgertum im tschechischen Teil des Habsburgerreiches: "Die Mutter war die Tochter eines Industriellen, sein Vater Direktor einer Textilfabrik." Bruno trat mit fünfzehn Jahren dem Jugendverband der Sozialistischen Partei Österreichs bei, das entsprach den Gepflogenheiten vieler bürgerlicher Sprösslinge dieser Ära. Mit sechzehn ließ er seinen Namen dann aber auch aus den Listen des "Wiener Judenbundes" streichen. Aschheim stellt fest: "In der neueren Forschung wird ein scharfer Unterschied zwischen 'Assimilation' und 'Akkulturation' gemacht." Die Kreiskys seien nicht assimiliert gewesen, weder seine Eltern noch Bruno Kreisky selbst haben je "ihre Abstammung verleugnet". Kreisky sei ein "akkulturierter Österreicher" gewesen, der jüdische Identitätsmuster aufwies, sich aber nicht religiös bestimmen wollte.

Den Zionismus lehnte Kreisky ab, er wollte gerne Österreicher bleiben und nicht nach Israel umziehen. Er landete unter dem Austrofaschismus im Gefängnis, freundete sich dort mit illegalen Nazis an, konnte ins schwedische Exil fliehen, und als er zurückkam, baute er das demokratische Österreich auf. Dass er dabei eine gewisse Vorsicht walten ließ, was seine jüdische Identität anging, ist verständlich, er wusste ja, mit welch antisemitischem Eifer sich Österreich ins "Dritte Reich" integriert hatte.

Aus heutiger Sicht ist es schon sehr befremdlich, dass Kreisky der SPÖ 1970 zur Macht verhalf, indem er ehemalige Nazis in sein Kabinett holte.

Dass Johann Öllinger ein ehemaliger SS-Untersturmführer war, wurde vom Spiegel aufgedeckt, der diese Information von "Nazi-Jäger" Simon Wiesenthal erhalten hatte. Die Affäre war der Beginn einer lebenslangen Kontroverse zwischen Kreisky und Wiesenthal, wie der Kreisky-Vertraute Wolfgang Petritsch Aschheim erzählte.

Kreisky suchte 1975 auch die Nähe zur FPÖ. Deren Vorsitzender Friedrich Peter hatte in der Waffen-SS gedient. Kreiskys persönliche Vendetta gegen Wiesenthal gehört ebenfalls nicht zu seinen Sternstunden.

In puncto Nahostpolitik kann Kreisky dagegen für sich in Anspruch nehmen, dass er früh erkannt hatte, dass Israel sich mit der PLO auf Koexistenz einigen sollte. Aschheim lässt die arabische Seite kaum zu Wort kommen, das ist eine Schwäche des Buches. Ein Gerücht aber räumt er aus: Golda Meir habe bei ihrem Besuch in Wien 1973 "nicht mal ein Glas Wasser angeboten" bekommen? Aschheim stellt das richtig: Kreisky habe mit seiner Bürochefin Margit Schmidt im Vorfeld überlegt, Golda Meir koscheres Essen anzubieten. Und eine Dusche.

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