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Kurzbeschreibung des Verlags
Dieses erstmals ins Deutsche übersetzte Prosajuwel führt uns empor in die höchsten Sphären von Manhattan – mitten hinein in die Glamourwelt der Schönen und Reichen. Starlets und Damen von Welt, Broker und Magnaten, Privatiers und Parvenüs geben sich auf einer Penthouse-Party die Ehre. In stakkatohaften Sequenzen fängt Thomas Wolfe den Rhythmus einer rastlosen Metropole ein, in der der Tanz ums goldene Kalb immer ausgelassenere Formen annimmt.Alles, was Rang und Namen hat, findet sich im Art-déco-Ambiente von Esther und Frederick Jack ein: sie eine gefeierte Broadway-Künstlerin, er ein aus Koblenz stammender Jude und Selfmade-Millionär. Die Roaring Twenties sind auf ihrem Höhepunkt angelangt, schon wirft die Große Depression ihre Schatten voraus. Doch vom drohenden Ende der Sause will man bei den Jacks noch lange nichts wissen … Mit seiner Innenansicht einer New Yorker Luxusadresse – von der Dachterrasse bis hinab in den Untergrund, von wo die Subway feine Vibrationen durchs Gebäude schickt – zeichnet Wolfe das Panoptikum einer faszinierenden Stadt und einer faszinierenden Epoche.
Erstmals auf Deutsch – eine literarische Entdeckung
Schon mit seinem wuchtigen und stark autobiografisch gefärbten Erstling "Schau heimwärts, Engel" (1929) hat sich Thomas Wolfe (1900–1938) seinen Platz im Pantheon der Weltliteratur erschrieben. Nun setzt der Manesse Verlag, der vor zwei Jahren das Debüt in der großartigen Neuübersetzung von Irma Wehrli herausgebracht hat, seine Anstrengungen um diesen Hünen der US-Literatur fort und legt mit "The Party at Jack's" eine "sehr lange, schwierige und dicht gewobene Erzählung" (Wolfe), die erst 1995 als eigenständige, sorgfältig rekonstruierte und ungekürzte Publikation erschien, auf Deutsch vor. Susanne Höbel hat sich in der Schwerstarbeit unterwunden, das Wolfe'sche Prosagewebe ins Deutsche zu übertragen – was abermals grandios gelungen ist.
In seiner Diskrepanz zwischen Handlung und Beschreibungsaufwand ist "Die Party bei den Jacks" noch extremer als Wolfes Debüt. Die titelgebende Sause nimmt rund 40 Prozent der Erzählung ein, und es begibt sich, was auf Partys gemeinhin so geschieht: Man tratscht, klatscht, posiert und versucht eventuell, die mittelfristige Befriedigung des Geschlechtstriebs voranzutreiben.
Programmierter Höhepunkt ist der Auftritt von Mr. Piggy Logans gefeiertem Drahtpuppenzirkus, der indes zum veritablen Flop gerät – eine der zahlreichen satirischen Szenen auf die Upper Class von Manhattan, die hier allerdings nie zur holzschnittartigen Polemik verkommen, denn Wolfe erweist sich als wortgewaltiger Rhapsode der Ambivalenz. Frederick (vormals: Friedrich) Jack, der in einem kurzen Kapitel als antisemitisch drangsalierter Schüler eingeführt, 40 Jahre danach bei einem Besuch in seiner deutschen Heimatstadt begleitet und vor allem bei der Morgentoilette beobachtet wird, ist der klassische Selfmademan, ebenso tüchtig wie selbstherrlich und sensibel.
Auch die Wolfes Geliebter Alice Bernstein nachempfundene Esther Jack ist eitel und dünkelhaft, zugleich aber eine bewundernswert effektive und energetische Gastgeberin. Ein reicher orchestriertes Präludium zum großen Börsenkrach von 1929 wird man in der Literatur nicht so bald finden.