

Kirstin Breitenfellner in FALTER 6/2025 vom 07.02.2025 (S. 27)
Die !Kung leben in der Kalahari-Wüste. An ihren Genen lässt sich ablesen, dass sie der Ursprung von allen Menschen waren. Sie leben heute noch als Jäger und Sammler, besitzen keine Schrift, aber eine Sprache mit über 80 Klicklauten, die in lateinischer Schrift mit einem Ausrufezeichen angedeutet sind.
In seinem berückenden Kindersachbuch "Origins" stellt Nat Cardozo noch 21 weitere von 5000 noch existierenden indigenen Völkern aus allen Kontinenten vor. Sie leben in unterschiedlichsten Ökosystemen. Manche zählen nur ein paar Tausend, andere bis zu einer Million Menschen. Weltweit gibt es über 470 Millionen Indigene, von den Sámi in Europa über die Tuareg in Afrika bis zu den Maori in Neuseeland, von den Cherokee und Juchiteca in den beiden Amerikas bis zu den Dongria Kondh in Indien.
"Indigene Völker tragen grundsätzlich Sorge für die Natur, denn sie begreifen sie als Lebewesen, das sie bewohnen und das sie bewohnt, das ein Teil von ihnen ist: wie Familie, Mutter, Geschwister, Vorfahren", schreibt Cardozo. Er verantwortet auch die außergewöhnlichen Bilder des Buches, auf denen, wie auf dem Cover zu sehen, die Landschaften, in denen die Kinder leben, in ihre Gesichter eingezeichnet sind. Eine Würdigung der Vielfalt menschlicher Kultur und ein Mahnmal ihrer Bedrohung durch das Industriezeitalter sowie des Widerstands dagegen, von dem das engagierte Nachwort erzählt.