Höhenrausch

Das kurze Leben zwischen den Kriegen
560 Seiten, Hardcover
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ISBN 9783737100816
Erscheinungsdatum 16.08.2022
Genre Sachbücher/Geschichte/20. Jahrhundert (bis 1945)
Verlag Rowohlt Berlin
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Rowohlt Berlin Verlag GmbH
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Kurzbeschreibung des Verlags


Deutschland 1918. Ende des Ersten Weltkriegs, Revolution, Sieg der Demokratie. Zugleich beginnt ein Siegeszug befreiter Lebensweisen. Die Inflation hat die überlieferten Werte ins Wanken gebracht. Alles soll von Grund auf anders werden: die «Neue Frau», der «Neue Mann», «Neues Wohnen», «Neues Denken». Als es Mitte der Zwanziger auch wirtschaftlich aufwärtsgeht, wird Deutschland ein anderes Land. Frauen eroberten die Rennpisten und Tennisplätze, gingen abends alleine aus, schnitten sich die Haare kurz und dachten nicht ans Heiraten. Unisex kam in Mode, Androgynes und Experimentelles. Jähner erzählt von der Erfindung der Freizeit, von Boxhallen und Tanzpalästen, und von den Hotspots der Neuen Zeit, vom Büro und Großstadtverkehr, vom Warenhaus als Glücksversprechen oder der Straße als Ort erbitterter Kämpfe. So vieles wirkt heute verblüffend modern. Die Vorliebe für Ironie, das Gradlinige und Direkte. Aber auch die Angst vor der «Entwertung aller Werte», der Herrschaft des Billigen. Ein großer Teil der Deutschen fand sich im Aufbruch nicht wieder. Nach und nach offenbarte sich die tiefe Spaltung der Gesellschaft und die Unfähigkeit, sie auszuhalten.


Harald Jähner liefert eine Gesamtschau dieser so pulsierenden, reichen Zeit, wie es sie bislang nicht gab – und zeichnet das Bild eines zerrissenen Landes voll gewaltiger und erschreckender Energien. Es ist uns irritierend ähnlich und – hoffentlich – doch ganz anders.


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FALTER-Rezension

Zwischenkriegszeit: Der Aufbruch, der so jäh endete

Alfred Pfoser in FALTER 51-52/2022 vom 21.12.2022 (S. 46)

Kulturkämpfe von gestern, die an jene von heute erinnern: Wie einst beim Buch "Wolfszeit", seiner mit dem Preis der Leipziger Buchmesse ausgezeichneten Kulturgeschichte der deutschen Nachkriegszeit (1945-1955), erweist sich Harald Jähner auch mit "Höhenrausch", seinem neuen Werk über "das kurze Leben zwischen den Kriegen", als packender Erzähler. Mit bester Kenntnis von Literatur, Musik, Film, Publizistik und Politikgeschehen führt er durch die Kulturgeschichte der Weimarer Republik, taucht anschaulich in die Stimmungsaufschwünge und tiefen Abstürze ein und packt viele biografische Details aus. Eine sehr frische Mischung in geschickter Dramaturgie.

Keine Frage: Jähners Buch lebt vom Reiz der explosiven Gemengelagen der Weimarer Republik, hält aber bei aller Faszination gekonnt Distanz. Der Neubeginn kam voll rauschhafter Atemlosigkeit daher, gemixt mit erbitterten politischen Auseinandersetzungen, technischen Innovationen und wirtschaftlichen Überlebenskämpfen. Das neue Wohnen, das neue Leben, die neue Frau, der neue Mensch: überall Aufbruch. Die Tanzbegeisterung, der Siegeszug von Kulturpalästen und Körperkultur, die überraschende Libertinage, die erstmals in der Geschichte der Neuzeit Schwule und Lesben offen auftreten ließ: Mit alledem lieferte Berlin einen kunterbunten Aufbruch der Moderne. Aber ausgehend von der Provinz folgte überall der reaktionäre Rückschlag, geboren aus den Enttäuschungen, derer sich der nationalsozialistische Retrozauber geschickt bediente.

Jähners Resümee enthält auch Lehren für die Gegenwart: "Die Krise war gewaltig und die Not groß, aber so aussichtslos, wie sie in weiten Kreisen empfunden wurde, war sie nun auch nicht", schreibt er. "Es waren nicht die wirklich Hungernden, die die schlimmsten Bilder von ihr malten, sondern die von Angst geplagten, aus der Zuversicht verbannten Mittelschichten."

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