
Kirstin Breitenfellner in FALTER 18/2024 vom 02.05.2024 (S. 30)
Der Prager Autor Franz Kafka, dessen 100. Geburtstag heuer gefeiert wird, war ein grübelnder, grimmiger Mann, oder? Larissa Theule zeigt mit der Ausfabulierung einer überlieferten Anekdote seine liebevolle und verspielte Seite. Gemeinsam mit seiner letzten Geliebten, Dora Diamant, lernt Kafka in einem Park ein Mädchen kennen, das seine Puppe verloren hat. Drei Wochen lang schreibt er ihm im Namen der Puppe Briefe aus den verschiedensten Weltregionen, um ihm über den Verlust hinwegzuhelfen.
Die so schlichten wie rührenden Illustrationen überzeugen in diesem gelungenen Buch genauso wie die Entscheidung, die Puppe nicht, wie im Original, am Schluss einfach heiraten zu lassen, sondern sie auf eine Expedition in die Antarktis zu schicken.


