Tintenwelt 4. Die Farbe der Rache

352 Seiten, Hardcover, ab 12 Jahre
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Reihe Tintenwelt
ISBN 9783751300070
Erscheinungsdatum 12.10.2023
Genre Kinder- und Jugendbücher/Young Adult
Verlag Dressler
Empf. Lesealter ab 12 Jahre
Illustrationen Cornelia Funke
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HerstellerangabenAnzeigen
Dressler Verlag GmbH
Max-Brauer-Allee 34 | DE-22765 Hamburg
produkt@verlagsgruppe-oetinger.de
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Kurzbeschreibung des Verlags



Der Nr. 1 SPIEGEL-Bestseller, von Millionen Fans sehnsüchtig erwartet:
Cornelia Funkes Fortsetzung der Tintenwelt-Reihe.



Fünf Jahre sind seit den Geschehnissen in „Tintentod“ vergangen. Fünf glückliche Jahre. Aber dann wird Eisenglanz gesichtet, der Glasmann von Orpheus, dem erbitterten, silberzüngigen Feind von Meggie, Mo und Staubfinger. Der Grund: Orpheus plant Rache an allen, die ihn zu Fall gebracht haben, doch vor allem an Staubfinger, und er nutzt einen furchtbaren Zauber. Sind Bilder mächtiger als Worte? Staubfinger zieht aus, die Antwort zu finden. Der Schwarze Prinz aber macht sich auf die Jagd nach Orpheus.



Staubfinger ist zurück! Ein neues, packendes Abenteuer aus der Tintenwelt.


  • Der vierte Band der international erfolgreichen Tintenwelt-Reihe, „Die Farbe der Rache“, macht aus der Trilogie eine Tetralogie. Endlich geht die Story weiter.
  • Lass dich noch einmal entführen in diese Welt, in der es möglich ist, die unglaublichsten Geschöpfe und Fabelwesen in Geschichten hinein- und herauszulesen.
  • Von Cornelia Funke, der weltweit erfolgreichsten deutschen Kinder- und Jugendbuchautorin. Ihre Bücher wurden ausgezeichnet und verfilmt und begeistern längst auch eine riesige erwachsene Fangemeinde.

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    Reihe Tintenwelt
    ISBN 9783751300070
    Erscheinungsdatum 12.10.2023
    Genre Kinder- und Jugendbücher/Young Adult
    Verlag Dressler
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    FALTER-Rezension

    "Die Kunst erleichtert uns das Menschsein"

    Sara Schausberger in FALTER 47/2023 vom 24.11.2023 (S. 25)

    Meggies Vater Mo besitzt die Gabe, Figuren aus Büchern herauszulesen und sie lebendig zu machen. Er kann auch Menschen in Geschichten verschwinden lassen. In "Tintenherz" begeben sich Vater und Tochter auf eine abenteuerliche Reise durch die Tintenwelt. Cornelia Funkes Buch erschien 2003 und wurde zu einem Bestseller. Es folgten zwei weitere Teile. Nun erschien im Oktober mit "Die Farbe der Rache" nach 16 Jahren die überraschende Fortsetzung: Orpheus, der besiegt geglaubte Bösewicht, kehrt darin wieder und möchte Rache üben. Funkes Bücher wurden in mehr als 50 Sprachen übersetzt und viele von ihnen verfilmt, etwa "Tintenherz" mit Brendan Fraser als Mo. Den Durchbruch brachte "Herr der Diebe". Das Buch rund um die Waisenkinder Prosper und Bo, die sich in Venedig einer Kinder-Diebesbande anschließen, machte Funke weltberühmt, als es 2002 in englischer Übersetzung erschien. Nun inszeniert das Burgtheater die Geschichte als Theaterstück. 2005 zählte das amerikanische Time-Magazin die Autorin und Illustratorin gar zu den 100 einflussreichsten Persönlichkeiten der Welt. Während J.K. Rowling vor allem für ihre "Harry Potter"-Reihe bekannt ist, tragen zu Funkes Erfolg viele verschiedene Buchserien bei. Die Autorin schafft fantastische Welten, durch die gleichzeitig auch immer die Realität durchschimmert. Im Zoom-Gespräch sitzt Funke vor einem dunkelbraunen Bücherregal auf ihrem Anwesen in der Toskana. Sie ist gesundheitlich angeschlagen und dennoch zugewandt im Gespräch.
    Falter: Frau Funke, Sie haben angefangen, Bücher zu schreiben, weil Sie unzufrieden mit den Texten waren, die Sie illustrieren sollten. Im neuen Buch geht es um die Macht der Worte und die Macht der Bilder. Welche Kunstrichtung ist bei Ihnen stärker ausgeprägt?

    Cornelia Funke: Ich war eine gelangweilte Illustratorin. Da ist es gut, wenn man die Fähigkeit hat, gute Geschichten zu erzählen. Deswegen fühle ich mich sehr privilegiert. Ich habe inzwischen auch gelernt, genau zu wissen, wann ich das Bild und wann ich das Wort einsetze. Für mich war aber das Überraschende an "Die Farbe der Rache", dass sich während des Schreibens ein weiteres Thema einschlich neben meinem eigentlichen, ob die Bilder oder die Worte mächtiger sind. Nämlich dass am Ende vielleicht doch die Jungen die Welt retten werden.

    2007 erschien der letzte Band der Trilogie "Tintenherz". Nun kam kürzlich, nach 16 Jahren überraschend, ein vierter Teil heraus: "Die Farbe der Rache." Das Buch ist im Moment ausverkauft. Funke: Ich bin sehr verwöhnt, was die Reaktion von Lesern auf meine Bücher betrifft, aber ich habe noch nie eine Reaktion erlebt wie auf dieses: Es war das meistgestohlene Buch auf der Frankfurter Buchmesse.

    Warum ist gerade dieses Buch so erfolgreich?

    Funke: Das müssen Sie die Leser fragen! Oft höre ich, das sei genau die Geschichte, die sie jetzt brauchen, und ich bin so froh, dass sich dieses Buch für die Leser wie ein Nachhausekommen anfühlt und die Liebe zu den anderen Büchern nicht enttäuscht. Schließlich sind sie ja mittlerweile Erwachsene, die die Trilogie als Kind gelesen haben.

    Wie haben Sie sich nach so vielen Jahren wieder auf diese Welt eingestimmt?

    Funke: Ich habe die Audiobücher gehört, um mich vorzubereiten. Ich hatte viel vergessen, auch wie dunkel es in den ersten drei Büchern zugeht. Und ich nahm mir vor, im vierten Buch auch vom Licht und der Hoffnung zu sprechen, denn in den dunklen Zeiten, in denen wir leben, ist das vielleicht die wichtigste Aufgabe einer Geschichtenerzählerin.

    In "Die Farbe der Rache" kehrt das Böse in Form der Figur Orpheus wieder, von der man dachte, sie sei besiegt. Auch von Trump dachten wir, er sei verschwunden, und nun hat er laut Umfragen wieder gute Chancen, Präsident zu werden. Holt die Realität die Fiktion ein? Funke: Ich liebe das immer, wenn Journalisten mich auf etwas aufmerksam machen, was ich selbst noch nicht gemerkt habe. Danke schön. Es war beim Schreiben keine Absicht, aber Sie haben natürlich vollkommen recht. Das ist das Böse, das wiederkehrt. Man denkt, man hat es bewältigt, und es kommt zurück, wie der Faschismus. Ich hatte wirklich gehofft, dass Europa durch die Erfahrungen des Zweiten Weltkriegs dagegen noch eine Weile immun ist.

    Ihr Buch "Herr der Diebe", das nun als Theaterstück ans Burgtheater kommt, spielt in Venedig, in der "Tintenwelt" tragen die Figuren und Orte italienische Namen. Nun leben Sie in der Toskana. Hatten Sie schon immer eine besondere Liebe zu Italien?

    Funke: Ich war als Jugendliche auf einer Klassenreise in Rom und mochte es sehr. Aber ich könnte nicht sagen, das war die große Liebe. Dass ich mit meinem Mann und meiner kleinen Tochter dann eines Winters in Ligurien statt Frankreich landete, war auch ein seltsamer Zufall, der "Tintenherz" inspirierte und unser Leben veränderte. Es scheint, ich war dazu bestimmt, hier zu landen. Vielleicht ist mein italienischer Vorname kein Zufall.

    Hält Italien, was es verspricht?

    Funke: Vieles an der Kultur und der Art, wie die Menschen hier denken und leben, gefällt mir sehr. Es ist ein neues Abenteuer und hat mir schon wieder so viel über mich und die Welt beigebracht. Selbst die Landschaft liebe ich inzwischen sehr, obwohl sie mir anfangs allzu menschengemacht vorkam.

    Warum? Funke: Ich liebe die Weite und Wildnis Amerikas. Ich hatte solche Landschaften als Europäerin noch nie gesehen. Europa ist eine Kulturlandschaft, die Mensch und Natur gemeinsam über tausende von Jahren erschaffen haben. Aber inzwischen habe ich ihre verborgene Wildheit entdeckt. Und im nächsten Jahr habe ich viele junge Naturschützer eingeladen, diese Wildheit und Vielfalt auf dem Hügel, auf dem ich lebe, gemeinsam zu entdecken.

    Sie haben unter anderem Kalifornien verlassen, weil die vielen Waldbrände zu bedrohlich wurden. Wie kann man sich Ihr Leben in den USA vorstellen?

    Funke: Ich lebte mit einem gepackten Koffer im Schrank und wurde mehrmals evakuiert. Ich habe unglaubliche Mengen von Wasser in den Boden versenkt, nur um meine Bäume am Leben zu halten. Damals herrschte Dürre, die starken Regenfälle der letzten Jahre haben das zum Glück abgemildert. Aber auch das politische Klima in den USA wurde für mich immer problematischer. Nicht nur durch Trump und alles, wofür er steht, sondern auch die immer extremere Kluft zwischen Arm und Reich. Ich fand es zunehmend schwer, damit zu leben, weil ich ja selbst zu den Privilegierten gehörte. Ich hasse es, in Reichenenklaven zu leben. Ich möchte Nachbarn verschiedenster Art, die sich nicht nach Einkommen bestimmen. Hier ist nicht so wichtig, wie viel Geld man hat. Es zählen andere Dinge.

    Funke: Ob man versucht, Teil der Gemeinschaft zu sein und etwas dazu beizutragen. Allerdings war es eine böse Überraschung, zurück nach Europa zu kommen, als Italien einen schlimmen Rechtsruck machte und Giorgia Meloni Ministerpräsidentin wurde. Meine italienischen Freunde trösteten mich damit, dass die Toskana die einzige Provinz sei, die nicht Meloni gewählt hat. Aber ich habe es trotzdem als belastend empfunden.

    Welche denn zum Beispiel?

    Fühlt sich der Rechtsruck in den USA anders an als in Italien?

    Funke: Als Europäerin habe ich das Gefühl, dass ich rechte Politik und den Nationalismus in Europa besser verstehe als den Trumpismus. Das ist zwar hier wie dort dasselbe Monster, aber aufgrund meiner deutschen Herkunft verstehe ich es hier besser.

    Termine "Herr der Diebe" im Burgtheater ab 25.11.

    Sie engagierten sich schon als Jugendliche für die Menschenrechtsorganisation Amnesty International. Was machen Sie nun für eine bessere Welt?

    Funke: Von allen Ideen, die ich in meinem Leben hatte, war es wahrscheinlich die beste, ein Stipendienprogramm für junge Künstler aus aller Welt aufzubauen. Ich versuche hier in der Toskana, einen Gegenentwurf von Zusammenleben zu schaffen, weil wir im Moment wirklich nur noch daran verzweifeln können, wie Menschen mit Menschen umgehen. Ich habe zum Beispiel eine junge Syrerin hier, die über die Flucht ihrer Familie aus Aleppo schreibt, viele Lateinamerikaner, Deutsche, Italiener. Die Klimaaktivistin Luisa Neubauer kommt regelmäßig zu Besuch. Dieses Projekt wächst und gedeiht und beglückt mich sehr.

    Wie funktioniert das genau?

    Funke: Es gibt vier kleine Apartments in meinem Haus, in denen die Künstler wohnen. Wir haben eine große Werkstatt, ein Soundstudio, eine Bibliothek und eine kleine Küche, wo man zusammen kochen kann. Ich bezahle die Anreise und die Materialien. Dieser Raum ist frei von dem kommerziellen Druck, mit dem unsere Gesellschaft alles zur bloßen Ware macht. Inzwischen gehören an die 50 Illustratoren, Musiker, Schriftsteller und Naturschützer zu unserer Gemeinschaft. Die Auswahl erfolgt teilweise durch Wettbewerbe, aber auch über Empfehlungen.

    Funke: Eine Freundin hat einmal zu mir gesagt, dass wir alle versuchen, die glücklichsten Momente unserer Kindheit wieder zu erschaffen. Ich bin mit ihr und vielen Nachbarskindern gemeinsam aufgewachsen und um die Häuser gezogen, also ja, vielleicht bin ich deshalb so zufrieden in Gesellschaft vieler Menschen. Ich finde, dass man gemeinsam einfach glücklicher ist.

    Sie mögen es, Menschen um sich zu haben? Auch die Natur ist Ihnen ein großes Anliegen.

    Funke: Das nächste Jahr ist mein grünes Jahr, da werden keine großen Bücher geschrieben, sondern ich versuche, mir etwas mehr von der Sprache der natürlichen Welt beizubringen. Denn die haben wir ja alle verlernt. Dann zeichnen die Künstlerinnen vielleicht einen der Vögel, die die Ornithologin, die zu unserer Gemeinschaft gehört, auf meinem Hügel entdeckt hat. Oder den Gecko an der Wand. Gerade habe ich eine junge Künstlerin hier, die Holzschnitte von meinen Wiesen macht. Ich bin also gespannt darauf, was das nächste Jahr bringt.

    Wurden Sie als junge Illustratorin auch so unterstützt?

    Funke: Nein. Aber ich hatte einen Onkel, der Kunstprofessor war und mir schon als Kind ab und zu sagte, mach das mal ernsthafter. Er war erbost, als ich zunächst Sozialarbeiterin und keine Künstlerin wurde.

    Kann Kunst denn die Welt verändern?

    Funke: Vielleicht nicht die ganze Welt, aber sie kann für jeden Einzelnen etwas bewirken. Die Kunst wird oft hemmungslos kommerzialisiert oder als Produkt begriffen. Dabei hat sie die wichtige Aufgabe, uns das Menschsein zu erleichtern. Gerade in den letzten Jahren habe ich durch meine Leser immer mehr zu schätzen gelernt, dass Kunst auch trösten und Kraft geben kann. Ob ich das von Kindern höre, die sehr schwer krank sind, oder von der Autorin, die über die schwierige Zeit ihrer Familie schreibt.

    Welche Kunstform tröstet Sie am meisten?

    Funke: Die größte Kunst ist für mich die Musik. Auch wenn ich selber keine Musikerin bin, glaube ich, dass uns nichts tiefer bewegen und über alle Grenzen hinweg erreichen kann.

    In "Tintenherz" verändert sich die Geschichte, ohne dass der Autor sich dagegen wehren könnte. Geschieht Ihnen das auch, dass sich die Erzählung anders verhält als von Ihnen geplant?

    Funke: Ich erfinde meine Geschichten nicht, sondern ich finde sie. Und dann versuche ich, so getreu wie möglich zu berichten. Geschichten sind listig und hüten ihre Geheimnisse. Sie scheuchen einen erst einmal durch ein Labyrinth, bis man endlich die Wahrheit über sie erfährt. Das ist aber auch das Abenteuer am Schreiben für mich: die Geschichte wirklich so zu erzählen, wie sie erzählt werden muss. Das kann dazu führen, dass ich 30 Kapitel wegschmeiße oder dass ich zehn Fassungen schreibe, was ich oft tue. Wenn man dann merkt, jetzt stimmt die Geschichte, ist die Arbeit umso aufregender.

    "Herr der Diebe", mit dem Sie 2002 den internationalen Durchbruch schafften, haben Sie ganze 17 Mal überarbeitet.

    Funke: Das Buch war sehr schwer! Während "Herr der Diebe" habe ich mich von meiner Lektorin getrennt. Ich habe den Roman allein lektoriert, was man eigentlich nie machen sollte, und immer wieder neue Fassungen geschrieben, bis ich endlich das Buch hatte, das ich irgendwo in meinem Kopf wispern hörte. Dadurch habe ich aber auch gelernt, dass die besten Bücher vermutlich auch die schwersten sind.

    Warum sind Sie trotzdem drangeblieben?

    Funke: Ich weiß noch, dass ich zu der Zeit wirklich Angst bekam, wie viel Zeit dieses Buch brauchte. Ich war ja in der Familie für den Broterwerb zuständig. Ich hatte schlaflose Nächte und sagte meinem Mann, dass ich mir Sorgen mache, dass diese Geschichte vielleicht niemand lesen will. Aber er meinte nur, mach weiter, das ist schon richtig so. In solchen Phasen braucht man jemanden an seiner Seite, der einen bestärkt. Ich glaube, für mein Erzählen war es das wichtigste Buch, das ich je geschrieben habe. Zu lernen, dass ich wirklich meine ganz eigene Geschichte erzähle.

    Ihr Mann verstarb 2005 sehr plötzlich an einer Krebserkrankung, kurz nach Ihrem gemeinsamen Umzug in die USA. Gab es nach seinem Tod Menschen, die seine Rolle als Bestärker übernehmen konnten?

    Funke: Meine Tochter ist heute meine wichtigste Leserin. Auch "Die Farbe der Rache" hat sie auf maßgebliche Weise geprägt. Ich habe stellenweise sehr stark umgeschrieben, nur weil Anna zwei Sachen ganz sanft angemerkt hat. Sie hat jetzt auch das Buch ins Englische übersetzt. Meine Verleger sind sehr glücklich darüber, weil sie meine Stimme natürlich wie kein anderer Übersetzer kennt. Bei meinem Sohn Ben dagegen ist es eher so, dass er sich als Figur in die Bücher einschleicht.

    Sehr viele Ihrer Bücher spielen in fantastischen Welten. Mögen Sie die Realitätsflucht?

    Funke: Ich glaube, dass ich der Realität unserer Welt viel näher komme, indem ich fantastisch über sie schreibe. Das realistische Schreiben bleibt immer sehr in einem bestimmten menschlichen Umfeld gefangen, in einem historischen Moment, während das Fantastische uns immer wieder daran erinnert, dass diese Welt von sehr vielen unterschiedlichen Kreaturen bewohnt wird. Und dass man sie manchmal auch durch ganz andere Augen sehen kann.

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    Über die Autorin

    Die erfolgreiche deutsche Kinder- und Jugendbuchautorin Cornelia Funke wurde 1958 geboren. Funke absolvierte eine Ausbildung zur Diplom-Pädagogin sowie ein Grafikstudium und arbeitete als freiberufliche Kinderbuchillustratorin. Mit 35 Jahren fand sie schließlich selbst zum Schreiben. 1988 erschien ihr erstes Buch "Die große Drachensuche oder Ben und Lisa fliegen aufs Dach der Welt". Es folgten zahlreiche Kinder- und Jugendbücher, unter anderem die Reihe "Die Geisterjäger". Der internationale Durchbruch gelang ihr 2002 mit der erfolgreichen Veröffentlichung des Jugendromans "Herr der Diebe" in den USA. Ihre bekannten Werke "Tintenherz", "Hände weg von Mississippi" und die Reihe "Die wilden Hühner" wurden unter anderem bereits verfilmt. Viele ihrer Bücher hat die Autorin auch selbst illustriert. Ihre neueste Serie trägt den Titel "Reckless" und umfasst derzeit vier Bücher. Insgesamt hat die Schriftstellerin bereits mehr als 60 Bücher verfasst, die in über 50 Sprachen übersetzt wurden. Funke wurde mehrfach ausgezeichnet, etwa mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis 2020 für ihr literarisches Gesamtwerk. Privat engagiert sie sich besonders für Kinder- und Frauenrechte sowie Umwelt- und Artenschutz. Reihenfolge der Reckless-Serie: 1. Reckless – Steinernes Fleisch 2. Reckless – Lebendige Schatten 3. Reckless – Das goldene Garn 4. Reckless – Auf silberner Fährte Reihenfolge der Tintenwelt-Tetralogie: 1. Tintenherz 2. Tintenblut 3. Tintentod 4. Die Farbe der Rache

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