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Kurzbeschreibung des Verlags
Was, wenn wir nicht nur niemals modern gewesen sind, sondern Geisterwesen, Ahnen und Götter nach wie vor unter uns leben? Dann würde es sich bezahlt machen, von jenen zu lernen, die ihre Existenz immer schon anerkannt haben: immanentistische Gesellschaften. Mit diesem Begriff bezeichnet Marshall Sahlins Gesellschaften, die sowohl historisch als auch geografisch den größeren Teil der Menschheit ausmachen – und die Geister als reale Personen betrachten, als Metamenschen, die mit den Menschen in einer kosmischen Gemeinschaft leben, mit ihnen interagieren und ihr Schicksal beeinflussen. Marshall Sahlins liest ältere und neuere Ethnografien und nimmt uns so mit auf eine Reise um die Welt, von den Inuit am Polarkreis bis zu den Dinka in Ostafrika, von den Arawete-Schwemmgärtnern in Amazonien bis zu den Gartenbauern auf den Trobriand-Inseln. Und er zeigt, dass in den meisten Kulturen auch heute noch die Menschen nur ein kleiner Teil eines verwunschenen Universums sind, das durch die transzendenten Kategorien der »Religion« missverstanden wird.
Der Titel verwirrt: "Wissenschaft" und "verwunschen" scheinen sich zu widersprechen. Das posthum herausgegebene Buch von Marshall Sahlins (1930-2021) kreist um anthropologische Interpretationen von Gesellschaften, die sich von Geistern bzw. Metapersonen umgeben sehen und die Natur als beseelt wahrnehmen - ein Phänomen, das bei vormodernen Kulturen um die ganze Welt zu beobachten ist und aus dem sich die westliche Kultur erst vor etwa 2500 Jahren zu lösen begann.
Zwischen "natürlich" und "übernatürlich" unterscheiden solche Gesellschaften nicht. Sich eine Weltsicht vorzustellen, in der auch Gegenstände einen Willen haben und keine Handlung ohne Zaubersprüche möglich ist, erfordert eine gewisse Gewöhnung, eröffnet aber einen neuen, fast unheimlichen Blick auf das Wesen des Menschen.