

Ulrich Rüdenauer in FALTER 48/2023 vom 01.12.2023 (S. 36)
Es geht um Gegenden, die von Katastrophen heimgesucht und von Menschenhand verseucht wurden, in denen Gift oder Atommüll vermeintlich alles Leben ausgelöscht haben: "Verlassene Orte" halten für die schottische Essayistin Cal Flyn geradezu atemberaubende Offenbarungen bereit -nicht nur über den Umgang des Menschen mit der Welt, sondern auch über die unterschätzten Kräfte der Natur, sich anzupassen und das Verlorene zurückzuerobern.
Flyn will nicht vom "Reiz des Ursprünglichen" schwärmen. Sie untersucht vielmehr Rückverwilderungen und die verstörende Schönheit kaputter Landschaftszonen, die zu wundersam fruchtbaren Böden für etwas Neues werden. Ihre genauen Recherchen, biologischen und geologischen Befunde weiß Flyn in bildreicher Sprache zu vermitteln. Ein Mut machendes Buch.