Das Feuer vergessen wir nicht

Jugendroman ab 14 Jahren über erste Liebe, Freundschaft und die Frage, was vom Leben bleibt. Eine tiefgründige Liebesgeschichte für Fans von John Green.
224 Seiten, Hardcover, ab 14 Jahre
€ 20,50
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ISBN 9783757102128
Erscheinungsdatum 24.09.2025
Genre Kinder- und Jugendbücher/Young Adult/Coming of Age
Verlag rotfuchs
Empf. Lesealter ab 14 Jahre
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HerstellerangabenAnzeigen
Fischer Sauerländer GmbH
Hedderichstraße 114 | DE-60596 Frankfurt am Main
produktsicherheit@fischer-sauerlaender.de
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Kurzbeschreibung des Verlags



«Es geht um alles, einfach alles. Wie wir leben, was wir machen.” Ich hole tief Luft. “Weil wir nicht allein unterm Sternenhimmel liegen. Verstehst du?»



Sie begegnen sich zum ersten Mal im Zimmer eines Pflegeheims.

Ari liest alten Menschen Geschichten vor. Flint ist aus anderen Gründen hier.

Schnell kommen sie sich näher. Sie spüren, dass sie etwas verbindet. Und vieles trennt.

Ari lebt mit ihrer Mutter und ihrer Schwester in einem  Mehrfamilienhaus, in dem auch ihre Lieblingsmenschen Mirjam und Milan wohnen. Flint hingegen scheint vollkommen allein zu sein.

Als Ari von einer Heimbewohnerin etwas über den Streik von Streichholzarbeiterinnen im Jahr 1888 erfährt, lässt sie die Frage nicht los, welche Bedeutung ihr eigenes Leben für andere Menschen haben könnte.

Während sie sich fragt, ob in 100 Jahren noch etwas von ihr bleibt, ist Flint davon überzeugt, dass es für niemanden eine Zukunft gibt. Doch dann geschieht ein Unglück, das alle Überzeugungen auf die Probe stellt und deutlich macht, wie schnell alles zu Ende sein kann…


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ISBN 9783757102128
Erscheinungsdatum 24.09.2025
Genre Kinder- und Jugendbücher/Young Adult/Coming of Age
Verlag rotfuchs
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FALTER-Rezension

Kirstin Breitenfellner in FALTER 49/2025 vom 03.12.2025 (S. 29)

Am Anfang steht ein Feuer -und mit diesem endet Sarah Jägers Roman "Das Feuer vergessen wir nicht" auch. "Als ich Flint zum ersten Mal begegne, sitzt er im Sessel von Frau Martin, und unter meinem linken Arm klemmt ein Liebesroman", beginnt das erste Kapitel.

Wir befinden uns in einem Pflegeheim, also nicht unbedingt einem Ort, der für Lovestorys prädestiniert zu sein scheint. Trotzdem entbrennt Aris Herz gleich für den Burschen, der, wie sie später erfährt, hier seine Sozialstunden abzuleisten hat. Ari selbst arbeitet hier ehrenamtlich, indem sie den alten Menschen vorliest.

Feuer spielt eine Hauptrolle in diesem herzerwärmenden Roman, nicht nur in puncto Liebe, sondern auch als kulturgeschichtlicher Background: Neben Hans Christian Andersens Märchen "Das Mädchen mit den Schwefelhölzern" wird auch aus der Hausarbeit von Frau Martin zitiert, die spät berufen zu studieren begonnen hat, bevor die Demenz zuschlug: "Der Streik der Streichholzmädchen im Jahre 1888.""Was brauch ich denn Geschichten, wenn zum Schluss auch die Guten sterben?", pulvert Flint, der eine eher pessimistische Sicht auf die Welt vor sich herträgt. "Deshalb gehst du nicht in die Schule?", kontert Ari. "Weil die Welt sowieso untergeht?"

Jäger überzeugt durch ihre frische, lapidare Sprache. Und sie beherrscht die Kunst des Dialogs. Ihr preisgekrönter Jugendroman "Und die Welt, sie fliegt hoch" von 2024 bestand nur aus Messages zwischen zwei Jugendlichen. Ein Kunststück.

Heile Welten gibt es bei ihr nirgends. Aber trotz unkonventioneller Familienkonstellationen, Alkohol-und anderer Probleme verliert hier niemand den Mut. Ari pflegt allerdings einen gewissen Mutwillen, der aber nie von Boshaftigkeit, sondern von Neugier und Lebensdurst angetrieben wird.

Darin eingebettet wirken die kurzen Augenblicke von Romantik umso glaubwürdiger. Etwa wenn Ari Flint in seinem Wohnmobil auf dem Gelände des Gebrauchtwarenhandels seines Onkels besucht. "Dieser Moment. Ich will ihn für immer behalten. Selbst wenn wir nicht mehr sind, soll er bleiben."

Was es mit dem Brand auf sich hat, der am Beginn des Romans steht und am Ende das Pflegeheim zerstört, soll hier natürlich nicht ausgeplaudert werden. Wovon der Roman eigentlich handelt, formuliert Ari in einer Brandrede an Flint: "Es geht um das, was nicht in 30-Sekunden-Stories passt. Um das, was selbst mit Filter noch beschissen aussieht. Es geht um alles, einfach alles. Wie wir leben, was wir machen. Weil wir nicht allein unter dem Sternenhimmel liegen. Verstehst du?"

Flint nickt. Zum Schluss, als Ari in höchster Gefahr schwebt, übernimmt er den Job des Erzählers. Und damit den Part der Hoffnung.

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