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Kurzbeschreibung des Verlags
Die Leinwand ist eines der grundlegenden Elemente des Kinos. Dennoch ist sie in der Mediengeschichte zumeist übersehen worden – was nicht zuletzt damit zu tun hat, dass ihre Funktion das Verschwinden ist. Die Kinoleinwand scheint zum Immateriellen und Passiven zu tendieren. Vor diesem Hintergrund stellt Dennis Göttel die Projektionsfläche als einen Gegenstand vor, dessen Darstellbarkeit grundsätzlich prekär bleibt: Wo die Leinwand stets im Verschwinden begriffen ist, muss sie auch in diesem Verschwinden begriffen werden. Das Buch versteht sich deshalb als Suchbewegung: Bilder, Theorien und Filme – aus der Bandbreite der Kinogeschichte – werden danach befragt, auf welche Weise jenes marginale Ding tatsächlich zur Darstellung, sprich zum Erscheinen kommt. Zeichnet die Leinwand das Ephemere aus, erweist sich dies schließlich als derjenige Modus, in den sich auch das Schreiben begeben muss, um dem Kino gerecht zu werden.
Sie ist ein Synonym für das filmische Ereignis, und das, obwohl Filme immer seltener im Kino gesehen werden: die Leinwand. Vielleicht liegt es an ihrer uneitlen Art, anderes zum Erscheinen zu bringen und selbst hinter ebendiesem zu verschwinden, dass sie sich im täglichen Sprachgebrauch bis heute gegen Bildschirme aller Art behauptet. So in etwa lautet die Ausgangsthese von Dennis Göttels penibel gearbeiteter und dennoch gut lesbarer Studie über „Die Leinwand“.
Erstaunlich, wie selten die Projektionsfläche selbst Thema wurde! Überzeugend fächert Göttel ihre Erscheinungsformen auf: im Kinoraum, in der Filmtheorie und schließlich in ausgewählten Filmen. Schon immer freilich wollten Künstler die Leinwand auch sprengen. So plante Sergej Eisenstein, sie am Ende seines Revolutionsfilms „Panzerkreuzer Potemkin“ vom Bug des Schiffs zerschneiden zu lassen, um den Blick auf die realen Menschen vor ihr freizugeben.