

Kirstin Breitenfellner in FALTER 11/2021 vom 17.03.2021 (S. 27)
Kaum jemand hat mehr Talent für Komplexität als die deutsche Illustratorin Eva Muggenthaler. Ihre Bilder sind so frech und komisch wie detailreich und vielschichtig, und trotzdem wird die Situation wie in einem Tableau auf den Punkt gebracht. In der Geschichte von Jürg Schubiger geht es um zwei Brüder, die im Wald auf eine weinende Katze treffen. Um sich ihr zu nähern, verwandeln sie sich in einen Wolf, aber die Katze traut ihnen nicht. Sie versuchen es mit Spinnengestalt, wieder schaffen sie es nur gemeinsam: Einer ist der Rumpf, der andere die Beine. Auch als Taube kommen sie nicht wirklich weiter. Dann stellt sich heraus, dass die Katze eigentlich ein Mädchen ist. „Sie sagte: Und ihr beide, ihr hört auf mit dem faulen Zauber und zeigt mir den Weg, aber sofort.“ Und man erfährt, dass die Buben einen Grund haben, ihre Zeit zu verplempern: Daheim erwarten sie nicht erledigte Hausaufgaben ...