Weidenflechtwerke

Lebendige Strukturen im Garten
155 Seiten, Hardcover
€ 30.8
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ISBN 9783800148950
Erscheinungsdatum 10.03.2008
Genre Ratgeber/Natur/Garten
Verlag Verlag Eugen Ulmer
LieferzeitLieferung in 2-5 Werktagen
HerstellerangabenAnzeigen
Verlag Eugen Ulmer KG
Wollgrasweg 41 | DE-70599 Stuttgart
kundenservice@ulmer.de
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Kurzbeschreibung des Verlags

Welche Weidenarten sind zum Flechten am bestengeeignet? Wie funktioniert das Ernten, Sortierenund Lagern? Lebendes Weidenmaterial wird zu Tunneln,Tipis, wachsenden Gartenmöbeln oder -laubenverflochten. Aber auch totes Material wird genutzt,um Klettergerüste und geflochtene Zäune herzustellen.Ungewöhnliche Materialien finden Verwendung,der Fantasie und Kreativität sind in derFlechtkunst keine Grenzen gesetzt.Ein Buch für Profi- und Hobbyflechter, Pädagogen,(Landschafts-)Architekten, Gartenbesitzer und allekreativen Hobbygärtner.
Hans-Peter Sturm ist Flecht-Meister und Künstler. Lange Zeit begleitete er Lehraufträge an der FH Coburg und der HdK Berlin. Er hält regelmäßig Seminare und betreut Kunstaktionen und Projekte zum Thema Flechtwerk, Möbelbau und Weidenarchitektur. In seiner über 30-jährigen Tätigkeit hat er ideereich und tatkräftig dazu beigetragen, das Flechthandwerk innovativ voranzubringen.
Marion Fröhlich arbeitet nach Ihrem Studium der Innenarchitekturfreiberuflich an zahlreichen Ausstellungen und Projekten zum Thema Kunst und Design. Ein Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt im Bereich Weiden und Geflecht.

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ISBN 9783800148950
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FALTER-Rezension

Flechtwerke

Julia Kospach in FALTER 23/2016 vom 10.06.2016 (S. 52)

Wind- und Sichtschutz ist ein ewiges Problemthema auf Terrassen und Balkonen. Lebende Weidenzäune sind eine fabelhafte Lösung

Salix viminalis lautet der botanische Name der Korbweide. Er verrät schon, worum es hier im Weiteren gehen wird. Salix ist der Gattungsname der Weide, viminalis bedeutet so viel wie „zum Flechten geeignet“. Weidenruten sind phänomenal biegsam. Sind sie jung, lassen sie sich sogar kreisrund biegen, woran die Äste der allermeisten anderen Laubgehölze kläglich scheitern müssen. Doch hier soll kein Korb aus toten, blattlosen Ruten geflochten, sondern ein Zaun aus lebenden Ruten gepflanzt werden, mit einem Wort: ein wachsender Zaun.
Weidenarchitektur und lebendes Flechtwerk sind gerade groß in Mode. Aus kunstvoll geflochtenen Weidenstecklingen und -ruten entstehen vielerorts monumentale Spieltunnel und Tipis, Gartenzäune und Gartenmöbel, aus totem Weidenmaterial Klettergerüste, Zäune oder Raumteiler für den Garten.
Gemeinhin würde man vermuten, dass man auf Terrassen und Balkonen auf solch spektakuläre Spielereien verzichten muss, doch das ist nicht der Fall. Ein lebender Weidenzaun gedeiht nämlich durchaus nicht nur in Gartenerde, er wächst auch in Trögen und Pflanzgefäßen. Vorausgesetzt sie sind groß genug und eine Unterarmlänge tief. So tief nämlich, circa 30 Zentimeter, gehören Weidenruten in die Erde, damit sie gut und stabil anwurzeln.
Nicht dass das Anwurzeln und Gedeihen bei Weiden ein Problem wäre: Man kann ihnen praktisch beim Wachsen zuschauen, der Durchschnitt liegt bei ein bis drei Metern Austrieb pro Jahr. Und die Korbweide Salix viminalis ist die triebfreudigste von allen. Das hat sie zu der Art gemacht, deren verschiedene Sorten im Weidenbau am häufigsten verwendet werden. Aber auch alle anderen Weidenarten – außer der Salweide, die nicht ganz so gut anwurzelt – eignen sich bestens.

Wind und Sichtschutz sind auf Stadtterrassen und -balkonen ein ewiges leidiges Thema. Nachbarblicke sind lästig, der Wind auch, besonders ganz oben auf Hausdächern. In der Regel ziehen Mensch und Topfblume aber geschützte, windstille Verhältnisse vor. Nun kann man sich mithilfe von Holzwänden oder blickdichten Planen einkasernieren, was allerdings die eigenen Licht- und Sichtverhältnisse einschränkt.
Außerdem: Ein Windbrecher soll den Wind niemals vollkommen abhalten, sondern nur abbremsen und entschleunigen. Wenn sich nämlich dem Wind eine undurchdringliche Barriere entgegenstellt, sucht er sich einen Umweg, rauscht womöglich die Abschirmung entlang nach oben und fällt von dort als aggressiver Fallwind erst recht wieder über Balkonmensch und -pflanze her. Genau an dieser Stelle kommt der lebende Weidenrutenzaun ins Spiel: Sein Blattlaub bremst den Wind, er schützt vor Blicken und lässt doch genügend Licht und Lüftchen durch, auf dass es nicht duster und stickig werden kann.

Flechttechniken für Weidenrutenzäune gibt es viele, sie können alle möglichen Muster von Rauten über Quadrate bis zu ineinander verwobene Rundbögen ergeben. Man werfe nur einen Blick auf die Website des „Weidengartens Cabana“ von Frank Willburger im oberösterreichischen Offenhausen, wo sich seit dem Jahr 2000 mehr als zwei Dutzend lebender Weidenbauwerke verschiedener Größen und Formen zu einem stetig weiter wachsenden Weidenarchitekturpark formiert haben und über 150 Weidensorten in Vermehrung sind. Hier kann man sich auch lebende Weidenruten oder Weidenstecklinge besorgen – ab Hof oder via Versand.
Von Frank Willburger stammt auch die Bauanleitung für den folgenden lebenden Weidensichtschutzzaun, dessen Konstruktion sogar für blutige Anfänger bewältigbar sein dürfte. Für einen Zaun von – sagen wir – zwei Metern Breite und (Anfangs-)Höhe braucht man insgesamt 20 lebende Korbweidenruten (von 1,5 bis
2 cm Durchmesser). Der Pflanzabstand zwischen ihnen ist hier mit
zehn Zentimetern gewählt, kann aber auch enger oder weiter sein. Die Ruten steckt man jeweils im Pflanzabstand einzeln 30 Zentimeter tief in die Pflanztröge. Am besten stellt man dafür zwei erdgefüllte 1-Meter-Tröge schmalseits ganz eng nebeneinander. Sind die Ruten gesteckt, flicht man auf Knie- und auf Kopfhöhe noch jeweils eine stabilisierende Querrute waagrecht ein. Das macht man, indem man sie abwechselnd vor und hinter einer Senkrechtrute vorbeiführt und sie dann an den Seiten und an einigen der Schnittpunkte mit Kokosfaserschnur anbindet. Dort, wo die untere Querrute vor einer Senkrechtrute vorbeiführt, soll die obere jeweils dahinter vorbeiführen und umgekehrt. Das sorgt für mehr Stabilität. Der fertig gepflanzte Zaun gehört gut feucht gehalten, damit die Ruten anwurzeln können. Innerhalb von wenigen Tagen beginnen sie mit ihrem üppigen Austrieb und bilden bald einen von oben bis unten ergrünten Zaun, der noch dazu eifrig weiter wächst und dichter wird.
Gepflanzt werden kann so ein lebender Weidensichtschutz grundsätzlich das ganze Jahr über. Die beste Zeit ist von November bis April während der Vegetationsruhe. Außerhalb dieser Zeit empfiehlt es sich, die Weidenruten vorab ein paar Tage in Wasser zu stellen und dort vorwurzeln zu lassen, bevor man sie einsetzt.

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