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Kurzbeschreibung des Verlags
Franz Kafkas Liebe zu Berlin begann mit seinem ersten Aufenthalt im Dezember 1910. Die Stadt eroberte ihn im Sturm, und er fing an, von einem Leben in dieser Metropole der Moderne zu träumen. Wie viele Künstler und Intellektuelle seiner Zeit war Kafka fasziniert von der Lebendigkeit Berlins, von den überall sichtbaren technischen Neuerungen, den Transportmitteln und der kulturellen Vielfalt. Die Stadt war >Schaufenster< für Künstler verschiedenster Metiers, von Paul Klee bis Max Reinhardt, von Alfred Döblin bis Charlie Chaplin; sie war Fluchtpunkt für Menschen aus Osteuropa; sie war Industrie- und Handelszentrum von heute kaum noch vorstellbarer Strahlkraft. Mit den von Kafka in Briefen und Tagebüchern gelegten Spuren
lernen wir eine Epoche kennen, die in den >goldenen< zwanziger Jahren ihren Höhepunkt fand.
»Es dürfte im Augenblick keinen Forscher geben, der von Kafkas Vita und seinen Schreibprozessen eine so immense und intime Kenntnis besitzt wie Hans-Gerd Koch.« [Frankfurter Allgemeine Zeitung]
"Wenn es möglich wäre, nach Berlin zu gehen, selbstständig zu werden, von Tag zu Tag zu leben " Es fehlte nicht viel, und Franz Kafka hätte den großen Schritt gewagt, bevor es zu spät war: Als Berlin tatsächlich zur Metropole wurde und Künstler aller Herren Länder anzog, da wollte auch Kafka hin. Seine Verlobte Felice Bauer lebte ja ebenfalls dort. Theater gab es obendrein, andere Autoren zum Plaudern und Verleger zum Berühmtwerden. Man hätte in Berlin etwas für Kafka tun können.
Entscheiden konnte er sich dann aber doch nicht – wie er sich mit dem Entscheiden bekanntlich ohnehin sehr schwer tat. Berlin blieb Kafka ein lebenslanger Traum, und als ihm die Tuberkulose zum Albtraum wurde und ihn fast schon dahingerafft hatte, da raffte er sich doch noch auf und zog in die Gartenstadt Steglitz. Kein Ort für einen Lungenkranken. Es wurde auch nicht besser mit dem Kranksein, aber zum ersten Mal war Kafka frei.
Was es mit der Liebe zu Berlin, den kurzen Besuchen und der Berliner Zeit mit des Schriftstellers letzter großer Flamme, Dora Diamant, mitten in schlimmsten Inflations- und Hungerzeiten auf sich hat, das schildert gelungen der Kafka-Kenner Hans-Gerd Koch. Und zwar in einem der wie immer sehr schön rot gewandeten Wagenbach-Salto-Büchlein. Auf dem steht auf der Rückseite jene Parole, die Kafka selber ausgegeben hat: "Sie müssen nach Berlin!" Von Wien, übrigens, hielt Kafka nichts.