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Kurzbeschreibung des Verlags
»Meine Tage sind ein wüstes Ankämpfen gegen die Zeit.« Walter Kempowski
Mit seinem vielbändigen „Echolot“ fand Walter Kempowski eine literarische Form für das kollektive Gedächtnis. Darin bewahrte er auf, was uns allen verloren zu gehen drohte. Seine eigenen Tagebücher dagegen sind der literarische Ort seines individuellen Gedächtnisses und gewähren einen faszinierenden Einblick in das Seelenleben eines der bedeutendsten Schriftsteller der deutschen Gegenwartsliteratur.Er könne gar nicht begreifen, sagte Walter Kempowski einmal, dass es Schriftsteller gebe, die kein Tagebuch führen würden. Ihm selbst war das Tagebuchschreiben viele Jahre lang ein tägliches Exerzitium, mit dem er in seismographischer Empfindlichkeit auf die andrängenden Ereignisse reagierte und mit dem er kleinen und großen Tragödien Herr zu werden versuchte.Diese Bücher galten ihm, neben den Romanen und dem „Echolot“, als dritte Säule seines Schaffens. Nach „Sirius“, „Alkor“ und „Hamit“ erscheint nun mit „Somnia“ das Tagebuch aus dem Jahre 1991. Der Titel ist in einem umfassenden Sinn zu verstehen. Denn enthalten sind einerseits die tatsächlichen Träume, die der Autor des Morgens notierte, andererseits aber auch die Sehnsüchte, die ihn umtrieben und die sich teilweise erfüllten, teilweise aber auch unerfüllt blieben. „Somnia“ ist das letzte Werk, das Walter Kempowski noch zu Lebzeiten fertigstellen konnte.
Walter Kempowski galt lange Jahre als kleinbürgerlicher Provinzliterat mit bedenklicher, weil antikommunistischer Grundhaltung. Mit dem Fall der Mauer war zumindest das letztere Vorurteil obsolet geworden, und nach dem Erscheinen von "Echolot", einem aus unzähligen autobiografischen Aufzeichnungen collagierten kollektiven Tagebuch der Deutschen für die Jahre 1941 bis 1945, war am literarischen und intellektuellen Rang Kempowskis nicht länger zu zweifeln.
Der jüngste (nunmehr postum) veröffentlichte Band seiner privaten Tagebücher enthält die Aufzeichnungen des Jahres 1991. Er handelt von den ersten Arbeiten am "Echolot", dem Niedergang der UdSSR, dem ersten Irakkrieg, dem zweiten Jahr der deutschen Einheit, aber auch vom Einzug des Computers und des Satellitenfernsehens in Kempowskis ländliche Einsamkeit. Ein Misanthrop, ein Zyniker, ein politisch eher selten korrekter Nörgler ist da am Werk, der am Schreibtisch ein ungeheures Arbeitspensum bewältigt, an keinem Flohmarkt vorbeikommt, durch alle Fernsehprogramme zappt, um danach am Klavier Bach-Choräle zu spielen: Dieser Mann hat seinen literarischen Kollegen in punkto Eigensinn und Querköpfigkeit Maßstäbe gesetzt. Dass nun immerhin vier Bände seiner Tagebücher erschienen sind, ist ein großes Glück – man mag sich gar nicht ausmalen, welche Schätze im Nachlass schlummern.