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Kurzbeschreibung des Verlags
Ein einmaliges privates Zeugnis aus den Pariser Revolutionsjahren Es ist kaum zu begreifen, dass dieses einzigartige Dokument bislang noch nicht ins Deutsche übertragen wurde: das Revolutionstagebuch des Bürgers Célestin Guittard, der seinem Namen gern ein vornehmes 'de Floreban' anhängte. Er war 66 Jahre alt, als er mit seinen Aufzeichnungen über den Alltag in jenen Jahren des Aufbruchs und des Terrors begann. Der wohlgelaunte Witwer im besten Mannesalter, mit guten Renten versehen, wusste die Gunst einer hübschen und pikanten Dame namens 'Dasel', nicht halb so alt wie er, durchaus zu schätzen und versah die Tage des gemeinsamen Vergnügens stets mit einem Kreuzchen. Er beschrieb die Jakobiner-Versammlungen und den ersten öffentlichen Gottesdienst der Protestanten und vermerkte die Einführung der Brotkarten und die Ausgabe von Personalausweisen mit demselben Stoizismus wie die Erfindung der Guillotine und, dann doch etwas erschüttert, Namen und Stand der vielen Geköpften. Für die Andere Bibliothek traf Wolfgang Müller, lange Jahre Herausgeber der Rowohlt-Monographien, eine Auswahl der Texte und leitete sie ein. Claudia Preuschoft übersetzte die Tagebucheinträge. Der Historiker Volker Ullrich, Autor von glänzenden Studien zur Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts, rückt in seinem Essay die Notizen des 'Bürgers' aus dem täglichen Leben während der Französischen Revolution in den großen Zusammenhang und erschließt damit die historische und mentalitätsgeschichtliche Bedeutung dieser unschätzbar originellen Chronik.
Der Charme dieser spröden Aufzeichnungen eines ältlichen Privatiers, der in den Jahren 1791–96 in Paris Zeuge der Französischen Revolution wurde, ist enden wollend. Dieser Mann, von dem man außer seinem Namen und einiger biografischer Grunddaten nichts weiß, hält allzu viel Alltägliches fest, analysiert die Ereignisse aber fast nie, die sich dem heutigen Leser nicht so ohneweiters erschließen. Hier ist der lesenswerte Epilog von Volker Ullrich zwar hilfreich, warum neben all den Vor- und Nachworten keine erklärenden Fußnoten mitgeliefert wurden, bleibt indes ein Rätsel. Es hätte ihrer dringend bedurft.