

Sebastian Kiefer in FALTER 26/2011 vom 01.07.2011 (S. 19)
Wo unser Verstand nicht hinreicht, versuchten früher Religion und Kunst das Unvorstellbare vorstellbar zu machen. Heute tut das die Physik. Vakuum kommt vom lateinischen vacuus, leer: keine Materie, keine Energie. Nun folgt jedoch aus Heisenbergs Unbestimmtheitsprinzip, dass nichts über eine exakt definierbare Energie verfügt. Auch dann, wenn die Energie null wäre! Die Energie schwankt dort, wo keine ist, gleichsam um null herum. Metaphorisch gesagt, knistert es im leeren Raum, weil in unvorherbestimmbaren Abständen winzigste Teilchen entstehen und vergehen. Und nicht genug damit: Sie treten paarweise auf, denn jedes Teilchen bringt sein Antiteilchen mit.
Brooks führt in diese atemberaubende Welt ein, wie es wohl noch nie jemand vor ihm getan hat: Er macht dem Laien verständlich, weshalb mit jedem Rätsel, das gelöst wird, umso erstaunlichere Fragen auftauchen, und zeigt damit, weshalb die Physik gleichzeitig die Einbildungskraft des Künstlers und den metaphysischen Sinn des Theologen verlangt.