Hitler

Biographie
1296 Seiten, Hardcover
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ISBN 9783827500601
Erscheinungsdatum 09.11.2015
Genre Sachbücher/Geschichte/20. Jahrhundert (bis 1945)
Verlag Siedler
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HerstellerangabenAnzeigen
Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH
Neumarkter Straße 28 | DE-81673 München
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Kurzbeschreibung des Verlags


Die große Hitler-Biographie. Eine Darstellung, die neue Maßstäbe setzt


Tyrann, Psychopath, Vollstrecker eines rassenideologischen »Programms« – oder gar charismatischer »Führer«, dem seine Anhänger »entgegengearbeitet« haben? Peter Longerich geht in seiner neuen Biographie über die bisherigen Hitler-Deutungen hinaus: Er entwirft das Bild eines Diktators, der weit mehr und viel aktiver als bisher angenommen in die unterschiedlichsten Politikbereiche persönlich eingriff. Und dabei nicht selten überraschend flexibel handelte.Ob Außenpolitik und Kriegführung, Terror und Massenmord, Kirchenpolitik, Kulturfragen oder Alltagsleben der Deutschen – überall bestimmte Hitler, bis in Details hinein, die Politik des Regimes. Durch seine persönlichen Entscheidungen prägte er es auf eine Weise, die bislang unterschätzt wird. Konsequent zerschlug er Machtstrukturen, die ihn behinderten, und schuf stattdessen eine Führerdiktatur – in seiner schließlich fast grenzenlosen Macht war er auf die Zustimmung der Bevölkerung nicht mehr angewiesen.Diese Biographie rückt die Person Hitler und ihr Handeln in das Zentrum der Geschichte des Nationalsozialismus: Denn erst das Zusammenspiel der Kräfte, die Hitler bewegten, mit jenen, die er selbst in Bewegung setzte, lässt uns erkennen, was das »Dritte Reich« im Innersten zusammenhielt.

Ausstattung: mit Abbildungen

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ISBN 9783827500601
Erscheinungsdatum 09.11.2015
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FALTER-Rezension

Ein Niemand, der zum Abscheulichsten wurde

Erich Klein in FALTER 52/2015 vom 23.12.2015 (S. 25)

Der Holocaust-Spezialist Peter Longerich legt eine Hitler-Biografie vor, die den Diktator vor allem auch als Produkt seiner Umgebung zeigt

Die Häuser waren beflaggt, zweieinhalb Millionen Menschen fanden sich auf Berlins Straßen ein, um die triumphale Rückkehr des Reichskanzlers zu feiern. Adolf Hitler erklärte am 16. März 1938 vom Balkon seiner Reichskanzlei: „Deutschland ist zu Großdeutschland geworden“. In den Jubel über den am Vortag in Wien vollzogenen „Anschluss“ Österreichs ans Deutsche Reich mischte sich Erleichterung – die kurzfristige Kriegsangst der deutschen Bevölkerung stellte sich als grundlos heraus. Es hatte kein Blutvergießen gegeben.
Historiker sind mehrheitlich der Auffassung, dass dieser Moment den absoluten Höhenpunkt von Hitlers Prestige und Popularität darstellte. Diese Meinung teilt auch Peter Longerich, Professor für moderne Geschichte am Royal Holloway College der Universität London, Verfasser von Büchern über Heinrich Himmler (2008) und Joseph Goebbels (2010), in seiner umfangreichen Hitler-Biografie.
Man darf darauf gespannt sein, wie die österreichische Historiker-Community auf Longerichs Darstellung der Annexion der künftigen Ostmark reagieren wird, wenn es da etwa heißt: „Die Jubelbilder vom deutschen Einmarsch spiegeln (…) vor allem die Dominanz des deutschen Propagandaapparats wider (…) und sind keineswegs ein getreues Abbild der Wirklichkeit.“ Und: Österreichs „Anschluss“ dürfe auch nicht bloß als „Kumulation der verschiedenen Anschlussbestrebungen“ verstanden werden.
Ohnedies geht es Peter Longerich um anderes. Er versucht „die Kräfte darzustellen, die Hitler bewegten, anderseits jene, die Hitler in Bewegung setzte“. Denn: „In der gesamten modernen Geschichte gibt es wohl keine andere Figur, die in relativ kurzer Zeit eine solche Machtfülle auf sich vereinigt hat wie Adolf Hitler.“
Von der zu Jahresbeginn 2016 erscheinenden Wiederveröffentlichung von Adolf Hitlers Selbstdarstellung in „Mein Kampf“ hält Longerich ohnedies nichts: „Eine erhebliche Stilisierung und Manipulation der eigenen Lebensgeschichte“.

Geschichte eines Niemands
Peter Longerich eröffnet sein Hitler-Por­trät als die „Geschichte eines Niemands“ aus obskuren Familienverhältnissen. Die Vorfahren des 1889 in Braunau am Inn geborenen Adolf Hitler stammen aus dem Waldviertel, einer der ärmlichsten Gegenden der k.u.k. Monarchie.
Bei den diversen apokryphen Kindheits- und Jugenddarstellungen hält sich Longerich ebenso wenig auf wie bei psychologischen Spekulation über etwaige kindliche Traumata des künftigen Diktators.
Erste politische Eindrücke erhielt Hitler im deutschnational geprägten Linz, für die weitere politische Sozialisierung in Wien schlägt Longerich die Formel vor: „Die Frage, ob Hitler seinen radikalen Antisemitismus in Wien erworben hat, nähert sich dem Problem aus einer falschen Perspektive. (…) Das eigentlich Radikale an seiner damaligen Weltanschauung war nicht der Antisemitismus, sondern seine mit vielen Feindbildern begründete Ablehnung der bestehenden Staatlichkeit.“
Im „Rassenbabylon“, wie Hitler Wien titulierte, war Antisemitismus ein fester Bestandteil des Alltags und die Geschäftsgrundlage der populären Stadtregierung Lueger.
Hitler war gegen alles – gegen Monarchie und Adel, gegen Parlament und katholische Kirche, gegen Slawen, Juden und die marxistische Arbeiterbewegung.
Als rhetorisch vehementer Gegner der Letzteren tritt Adolf Hitler 1918 im München der sozialistischen Räterepublik auf den Plan. Und zwar im Dienste der Reichswehr – in der Folge immer intensiver von einem Netzwerk aus Militär, völkischer Publizistik und rechtsextremem Verbandswesen unterstützt.

Kometenhafter Aufstieg
Der Großteil von Peter Longerichs Darstellung ist Hitlers Weg durch die Weimarer Republik bis an die Staatsspitze zum Amt des Reichskanzlers gewidmet, der Verwandlung der einstigen Nazi-Splitterpartei in eine Massenbewegung, an deren Abschluss die „Volksgemeinschaft“ samt „Volkskanzler“ steht.
Was die „Volksgenossen“ betrifft, so attestiert Peter Longerich Hitlers Regime einen „erheblichen Mobilisierungseffekt“, der neben dem Rüstungsboom eine „gehörige Aufstiegsdynamik“ zur Folge hatte. Die Hitlerjugend bot „neue Handlungsfelder“, den Parteigängern stand die Möglichkeit offen, „sich über traditionelle Klassenunterschiede und Standesdünkel hinwegzusetzen“.
Überraschendes Resümee des Holocaustforschers Longerich über Hitlers antijüdische Mordpolitik, die – beginnend mit den Nürnberger „Rassegesetzen“ des Jahres 1935 – im Zuge des Krieges immer drastischere Formen annahm: „Die Ausgrenzung und Verfolgung der Juden, das zentrale Element der ‚Rassenpolitik‘ stieß zwar auf unterschiedliche Reaktionen, aber dass eine Bevölkerungsmehrheit sie enthusiastisch mitgetragen hätte, lässt sich nicht behaupten.“
Der Zweite Weltkrieg war für Peter Longerich Hitlers Krieg. Als sich mit dem Angriff auf die Sowjetunion 1941 und dem Kriegseintritt der USA Hitlers Pläne, ein Weltreich zu errichten, zerschlugen, erfolgte eine äußerste Radikalisierung und Ideologisierung der Kriegsführung, die „nun ganz auf einen umfassenden Krieg gegen die Juden abstellte“.
Das Ende ist bekannt: „Das Dritte Reich konnte jedoch erst dann tatsächlich untergehen, als der Diktator, der es zusammengehalten hatte, sich endlich das Leben nahm.“ Hitlers einzig gute Tat, möchte man sagen. Peter Longerichs „Hitler. Biographie“ aber stellt schon im Vorwort fest: „Der Nationalsozialismus ist heute keineswegs vollständig erforscht.“
Für Schlussstriche unter die Nazizeit besteht noch lange kein Grund.

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