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Kurzbeschreibung des Verlags
Ihr Studio ist abgebrannt, sie selbst nur knapp mit dem Leben davongekommen. Immerhin hat sie Glück im Unglück, ist umgeben von guten Freunden. Warum verbessert sich ihr Zustand dennoch nicht? Warum irrt sie monatelang verstört und in Selbstgespräche vertieft durch Berlin, mit dem Fauchen, Rauschen und Prasseln des Feuers im Ohr? Wer ist der Isländer Hjartan, von dem die Stimmen in ihrem Kopf ständig sprechen? Ihr Geliebter ist tot, und sie gibt sich die Schuld daran. Weil sie ihn nie hätte lieben dürfen. Weil sie nicht sicher war, ob sie schwanger sein wollte. Weil die Musik ihr wichtiger als alles andere ist.
Wie durch ein Wunder überlebt Mané einen Wohnungsbrand, der sie schwer traumatisiert vor den verkohlten Überresten ihres Lebens zurücklässt. Doch hinter ihren neuen liegen alte, offene Wunden von einem tragischen Unfall, der sich vor vier Jahren auf Island ereignete und der Protagonistin alles nahm, was ihr lieb war. Ob dieser Schicksalsschläge führt Mané nervenerschütternde Streitgespräche mit den Stimmen in ihrem Kopf, die sie zwingen, sich noch einmal durchs Inventar unglücklicher Erinnerungen zu graben.
Als "musikalisch" wurde die Prosa der in Teheran geborenen und in Stuttgart lebenden Autorin apostrophiert, als sie 2008 beim Bachmann-Wettbewerb eine Vorfassung des Romananfangs las. Rhythmisch setzt Mohafez diesen eingängigen, atemlosen Text fort. In bilderreich montierten Szenen spielt Musik eine Schlüsselrolle: Leitmotivische Zitate aus der wütenden Philosophie von Metal, Punk und Rock sowie die Schaffenskrise Manés als Musikproduzentin fügen sich als traurige Töne in eine Melodie des Wahnsinns. Ein fein gearbeitetes, aber vor allem berührendes Buch; ein Meisterstück an fühlbarer Intensität.
FALTER-Rezension 