Leben als Konflikt

Zur Biographie Alexander Mitscherlichs
320 Seiten, Hardcover
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ISBN 9783835300637
Erscheinungsdatum 01.03.2007
Genre Geisteswissenschaften allgemein
Verlag Wallstein Verlag
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HerstellerangabenAnzeigen
Wallstein Verlag GmbH
Geiststr. 11 | DE-37073 Göttingen
info@wallstein-verlag.de
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Kurzbeschreibung des Verlags

Der Arzt, Psychoanalytiker und Sozialpsychologe Alexander Mitscherlich (1908-1982) hat mit seinen politischen Stellungnahmen und sozialpsychologischen Analysen das intellektuelle Profil der Bundesrepublik maßgeblich geprägt.

Werke wie »Auf dem Weg zur vaterlosen Gesellschaft« oder »Die Unfähigkeit zu trauern« stehen noch heute für wichtige Entwicklungen und Stimmungslagen der westdeutschen Gesellschaft in der Nachkriegszeit.
Anhand von bisher unveröffentlichtem Material entwirft Martin Dehli die Biographie Mitscherlichs vor dem Hintergrund der deutschen Geschichte des 20. Jahrhunderts: Sie führt von den nationalrevolutionären Zirkeln um Ernst Jünger und Ernst Niekisch im Berlin der frühen dreißiger Jahre über Exil und Gefangenschaft nach Heidelberg und Frankfurt, von wo aus Mitscherlich sein Wirken entfaltete.
Mitscherlich erscheint nicht als Ikone bundesrepublikanischen Selbstverständnisses, sondern in all der Widersprüchlichkeit, die einer Gründerfigur in einer Zeit des Übergangs zu eigen ist: in all dem Facettenreichtum und der Unmittelbarkeit, die Mitscherlichs politischem und wissenschaftlichem Wirken das Gewicht verliehen und so seinen Beitrag zur Modernisierung der deutschen Wissenschaft und Gesellschaft erst möglich gemacht haben.

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FALTER-Rezension

Tobias Heyl in FALTER 49/2007 vom 07.12.2007 (S. 68)

Alexander Mitscherlich zählte zu den Lichtgestalten der alten Bundesrepublik. In den Sechzigerjahren lieferten seine Bücher den Deutschen jene Begriffe, die sie brauchten, um in eine vernünftige Auseinandersetzung mit der NS-Vergangenheit zu treten: die Unfähigkeit zu trauern, die vaterlose Gesellschaft. Aber schon kurz nach seinem Tod 1982 wurde es vollkommen still um ihn. Bezeichnend, dass ihn nun die Historiker wieder ins Gespräch bringen. Mitscherlichs Werk selbst hat den Anschluss an die Gegenwart verloren.
Martin Dehli legt den Schwerpunkt seiner biografischen Studie auf die frühen Jahre. Anders als er es später selbst darstellte, war Mitscherlich ein Anhänger der konservativen Revolution und wurde von den Nationalsozialisten nicht als Republikaner, sondern als Nationalbolschewik inhaftiert. Atemberaubend, wie gerade er, eine nationale moralische Instanz, in diesem und vielen anderen Punkten seine Biografie später zurechtgebogen hat. Dehli aber geht es nicht um spektakuläre Entlarvung, sondern um die viel interessantere Frage, ob nicht gerade so ambivalente Figuren wie Mitscherlich besonders qualifiziert waren, die Auseinandersetzung mit der antidemokratischen Vergangenheit voranzutreiben. Und er rückt Mitscherlichs Zivilisationskritik in die Kontinuität konservativer Kulturkritik, die später von der Linken adaptiert wurde, ohne dass sie sich dieser Wurzeln bewusst gewesen wäre.

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