Bitte haben Sie einen Moment Geduld, wir legen Ihr Produkt in den Warenkorb.
Bitte haben Sie einen Moment Geduld, wir legen Ihr Produkt in den Warenkorb.
Reihe | Edition Scientifique |
---|---|
ISBN | 9783835972087 |
Erscheinungsdatum | 30.09.2024 |
Genre | Medizin/Veterinärmedizin |
Verlag | VVB Laufersweiler Verlag |
Lieferzeit | Lieferung in 7-14 Tagen |
Sowohl in der Humanmedizin als auch in der Tiermedizin spielt Schmerz bzw. die Behandlung von Schmerzen eine ernstzunehmende Rolle. Insbesondere chronische neuropathische Schmerzen stellen behandelnde Ärzte vor große Herausforderungen. Es scheint, dass mikro RNAs (miRs) und insbesondere mikro RNA-1 (miR-1) eine Schlüsselrolle bei der Entstehung und Entwicklung von chronischen neuropathischen Schmerzen spielen. Unsere Arbeitsgruppe konnte bereits einen Zusammenhang zwischen der Reduktion der miR-1-Expression in Nervengewebe und der Induktion von brain derived neurotrophic factor (BDNF) und Connexin 43 (Cx43) nachweisen. Sowohl BDNF als auch Cx43 stehen in engem Zusammenhang mit der Entstehung und Aufrechterhaltung chronischer Schmerzustände. Daraus ergab sich die Hypothese, dass miR-1-mimetische Nukleotide (miR-1-Mimic) durch chronic constriction injury (CCI) verursachte neuropathische Schmerzen bei Ratten lindern.
Zuerst wurde das miR-1-Mimic in Bezug auf Effektivität, Funktionalität und intrazelluläre Stabilität mithilfe eines Transfektionsversuchs an humanen Glioblastomzellen (U-87 MG) getestet. Die transfizierten Zellen wurden 48 h und 96 h nach Transfektion mittels qRT-PCR bzw. Western Blot untersucht, um das Expressionsniveau von miR-1 bzw. die relative Expression von Cx43 zu messen (n = 3). Als Kontrollgruppe dienten U-87 MG-Zellen, welche auf gleiche Weise mit einer nicht codierenden Version des Moleküls mit gleichen chemischen Eigenschaften (scrambled miR-1-Mimics) transfiziert wurden (n = 3).
Nach Erteilung der Genehmigung zur Durchführung von Tierversuchen durch die zuständige Behörde, wurde das miR-1-Mimic in vivo an männlichen Wistar Ratten eingesetzt. Zur Induktion einer chronischen peripheren Mononeuropathie des linken Nervus ischiadicus wurden die Tiere einer CCI-Operation unterzogen. Anschließend erfolgte eine Unterteilung der Tiere in zwei Gruppen. Tiere der ersten Gruppe erhielten dreimalig eine intraneurale Injektion mit miR-1-Mimics (Tag 0, 3 und 7) in den linken Nervus ischiadicus (n=6). Die Kontrollgruppe wurde entsprechend mit scrambled miR-1-Mimics behandelt (n=6). Die Messung der Allodynie als Zeichen der Ausbildung und Schwere einer Neuropathie erfolgte mittels Dynamic plantar Aesthesiometer® bei beiden Gruppen an der linken Hinterpfote am zehnten postoperativen Tag. Anschließend wurden alle Tiere euthanasiert, sodass ihnen ein Teilstück des N. ischiadicus der linken Seite sowie die zugehörigen Dorsalganglien (L4 bis L6) entnommen werden konnten. Das gewonnene Nervengewebe wurde mittels qRT-PCR bzw. Western Blot untersucht, um das Expressionsniveau von miR-1 bzw. die relative Expression von Cx43 zu messen.
Unterschiede zwischen den Tiergruppen wurden mithilfe des Student's t-Test und der Bonferroni-Holms-Korrektur verglichen. Die in vitro-Experimente wurden in Triplikaten durchgeführt. Ein p-Wert < 0,05 wurde als statistisch signifikanter Unterschied gewertet.
Im Transfektionsversuch zeigte sich nach 48 h und 96 h im Vergleich zur Kontrollgruppe ein signifikant höheres Expressionsniveau von miR-1 in U-87-MG-Zellen, die mit miR-1-Mimics behandelt worden waren. Parallel dazu ergaben sich für die relative Expression von Cx43 in mit miR-1-Mimics behandelten U-87-MG-Zellen zu beiden Zeitpunkten signifikant niedrigere Werte als in der Kontrollgruppe.
In vivo ergab die qRT-PCR eine signifikant höhere miR-1-Expression im Nervengewebe (N. ischiadicus) der mit miR-1-Mimics behandelten Tiere gegenüber den Kontrolltieren. In den Dorsalganglien zeigten sich dagegen keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich der miR-1-Expression zwischen den Gruppen. Die Untersuchung des Nervengewebes (N. ischiadicus) durch eine Western Blot-Analyse zeigte keine statistisch signifikanten Unterschiede zwischen den Gruppen in Bezug auf die relative Expression von Cx43. Der als Maß für die mechanische Allodynie bestimmte Pfotenrückzugsschwellenwert (paw withdrawal threshold) zeigte keinen signifikanten Unterschied zwischen den beiden Gruppen.
Im Transfektionsversuch konnte gezeigt werden, dass miR-1-Mimics effektiv, funktional und intrazellulär stabil sind, da sie die Cx43 Expression längerfristig und wirksam reduzieren konnten. Ein ähnliches Ergebnis konnte am lebenden Organismus mit dem hier angewendeten Versuchsaufbau jedoch nicht erreicht werden. Auch eine Linderung neuropathischer Schmerzen konnte nicht erzielt werden.
Indessen bleibt miR-1 ein vielversprechender Kandidat für die Therapie neuropathischer Schmerzen und ein interessanter Gegenstand für zukünftige Forschungsarbeiten.
Reihe | Edition Scientifique |
---|---|
ISBN | 9783835972087 |
Erscheinungsdatum | 30.09.2024 |
Genre | Medizin/Veterinärmedizin |
Verlag | VVB Laufersweiler Verlag |
Lieferzeit | Lieferung in 7-14 Tagen |
Wie gefällt Ihnen unser Shop?